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EHI-Handelsdaten: Discounter sind Profiteure der Krise

Die Inflation in Deutschland hat die Lebensmittelpreise zuletzt in die Höhe getrieben. Als Reaktion auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben Verbraucherinnen und Verbraucher verstärkt Discounter angesteuert. Im Vergleich zu Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften verzeichneten sie im vergangenen Jahr mit acht Prozent das größte Umsatzwachstum.

Foto © EHI
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Zudem ist die Zahl der Discounter in Deutschland im Jahr 2022 prozentual so stark gestiegen wie bei keiner anderen Betriebsform. Das zeigen die Zahlen des nun veröffentlichten Statistikkompendiums EHI handelsdaten aktuell 2023. „Nachdem die Corona-Krise die Umsätze der Vollsortimenter getrieben hat, sehen wir in der Folge des Ukraine-Krieges die preisorientierten Formate vorne“, sagt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI.

Deutliches Plus für Discounter

Zwar konnten auch die deutschen Supermärkte* (+ 4,8 Prozent), großen Supermärkte* (+ 3,4 Prozent) und SB-Warenhäuser (+ 3,2 Prozent) ihre Umsätze im vergangenen Jahr steigern, keiner davon allerdings so stark wie Discounter. Diese erzielten einen Gesamtumsatz (netto) von 88,5 Mrd. Euro (2021: 81,9 Mrd. Euro), was einem Umsatzwachstum von 8,1 Prozent entspricht.

Auch bei der absoluten Anzahl der Filialen liegen die Discounter mit 15.972 Geschäften und damit 62 mehr als 2021 an der Spitze. Dahinter folgen Supermärkte mit 10.890 Filialen (+40 Geschäfte) und große Supermärkte mit 1.269 Filialen (+ 13 Geschäfte). Bei SB-Warenhäusern und kleinen Lebensmittelgeschäften unter 400 qm setzt sich der langjährige Negativtrend weiter fort. Die SB-Warenhäuser verloren im Vergleich zu 2021 elf Filialen und kommen noch auf 719 Läden, kleine Lebensmittelgeschäfte verzeichneten einen Rückgang um 200 Filialen auf 8.050 Geschäfte.
www.ehi.org

Quelle: EHI

 

Veröffentlichungsdatum: 14. August 2023