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AMI: Deutsche Gemüseeinfuhren so niedrig wie seit zwölf Jahren nicht mehr

Im vergangenen Jahr sind die Einfuhren von frischem Gemüse nach Deutschland von ihrem jahrelangen Wachstumskurs abgekommen. Erstmals wurde wieder weniger Gemüse importiert, und die Einfuhren waren so niedrig wie seit 12 Jahren nicht mehr. Starke Einschnitte gab es vor allem bei Möhren und Zwiebeln. Doch was sind die Gründe für den Rückgang?

Bildquelle: Shutterstock.com Moehren
Bildquelle: Shutterstock.com

Deutschland hat nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 insgesamt 3,05 Mio. t frisches Gemüse importiert. Das waren 14 % weniger als im Jahr zuvor. Selbst wenn die Menge durch Nachmeldungen am Ende noch etwas höher ausfallen sollte, ändert das doch nichts an der Tatsache: Erstmals seit mehreren Jahren hat Deutschland wieder weniger Gemüse importiert. Rückläufig war die Importmenge nicht nur im Vergleich mit dem Rekordwert aus dem Jahr 2021. In keinem der vergangenen zwölf Jahre waren die Gemüseeinfuhren niedriger, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Rückgang vor allem bei Möhren und Zwiebeln

Fast alle Gemüsearten wurden in kleineren Mengen importiert. Besonders stark war der Rückgang bei Möhren und Zwiebeln. Ausschlaggebend war vor allem das erste Halbjahr 2022. Aus der deutschen Ernte 2021 standen umfangreiche Mengen zur Verfügung, so dass der Bedarf an Importen deutlich geringer war als in anderen Jahren.

Die Top-3 der Gemüsearten mit den größten Einfuhrmengen sind für Fruchtgemüse reserviert. Tomaten, Gurken und Paprika wurden im vergangenen Jahr ebenfalls in kleineren Mengen importiert. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen startete die Produktion im Benelux-Raum später, um den hohen Energiekosten aus dem Weg zu gehen. Zum anderen waren die Wachstumsbedingungen in Südeuropa nicht immer optimal, so dass dort geringere Mengen verfügbar waren.

Alle wichtigen Herkünfte mit kleineren Mengen

Jahr für Jahr gelangen aus Spanien und den Niederlanden jeweils über 1 Mio. t Gemüse in die Bundesrepublik. Diese Marke wurde zwar auch im vergangenen Jahr wieder geknackt, doch sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum Fünfjahresmittel zeigt sich bei beiden Ländern ein signifikanter Rückgang. Spanien steht dabei seit mehreren Jahren in wachsender Konkurrenz zu den steigenden Importen aus Marokko. Allerdings gehört Marokko nicht zu den fünf wichtigsten Herkunftsländern für Deutschland.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 18.04.2023)
 

Veröffentlichungsdatum: 19. April 2023