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BLE-Marktbericht KW 39/ 22: Einheimische Äpfel dominierten das Geschehen

Elstar, Boskoop und Jonagold standen an der Spitze der Warenpalette. Erste Cox Orange und Pinova konnten in München hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften nicht durchgängig überzeugen. In Hamburg gab es erste Braeburn, die zu 1,- € je kg umgeschlagen wurden.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
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Aus Italien wurden überwiegend Royal Gala und Golden Delicious abgeladen. Frankreich sendete kleine Mengen von Granny Smith. Die Importe aus Übersee verschwanden immer weiter aus dem Angebot: Chilenische Pink Lady und Kanzi sowie neuseeländische Braeburn und Jazz spielten nur noch punktuell eine größere Rolle. Insgesamt konnte der ruhige Bedarf ohne Anstrengungen befriedigt werden. Preisliche Verschiebungen waren ansich nicht auszumachen, da die Verfügbarkeit hinreichend auf das Interesse abgestimmt war.

Birnen
Italienische Abate Fetel, Santa Maria und Williams Christ überwogen. Türkische Santa Maria folgten von der Bedeutung her. Deutsche Conference, Alexander Lucas, Boscs Flaschenbirne spielten insgesamt nur eine ergänzende Rolle. Wenige niederländische, belgische und spanische Partien komplettierten die Geschäfte. Diese verliefen in relativ ruhigen Bahnen. Verschiedentlich hatte sich die Nachfrage eingeschränkt. Während sich in München die Präsenz der italienischen Artikel begrenzt hatte und dies den übrigen europäischen Erzeugnissen zunehmend Marktanteile bescherte, war in Berlin das Gegenteil zu beobachten: Hier hatten es speziell die inländischen und niederländischen Erzeugnisse schwer, flott abgesetzt zu werden, da sich die italienischen Abladungen bedarfsbedingt vergünstigt hatten. Hamburg berichtete von konstanten Bewertungen sofern die Güte der Früchte keine Wünsche offenließ.

Zitronen
Das Sortiment setzte sich aus Abladungen aus Südafrika, Argentinien, Spanien und Südafrika zusammen, wobei Letztere ausschließlich in Hamburg eintrafen. Erste spanische Primofiori aus neuer Ernte tauchten in Berlin auf, wo sie zu 24,- € je 12,5-kg-Karton aber nur wenig Beachtung generierten. In München werden neue Anlieferungen aus Spanien in der 40. KW erwartet. Summa summarum blieben die Bewertungen meistens konstant.

Bananen
Die Notierungen tendierten in der Regel aufwärts: Verbesserte Unterbringungsmöglichkeiten sowie angehobene Einstandspreise, nicht zuletzt durch erhöhte Transportkosten verursacht, waren die Hauptgründe für die Verteuerungen. Zudem traf in Hamburg aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen in den Anbaugebieten weniger Ware aus Ecuador und Costa Rica ein. Sowohl bei der Erstmarke als auch bei den Zweit- und Drittmarken mussten die Kunden häufig tiefer in die Tasche greifen. Verbilligungen waren nur sehr selten zu verzeichnen.

Blumenkohl
Einheimische Offerten dominierten das Geschehen. Niederländische und belgische Abladungen waren nur punktuell zu finden, französische beteiligten sich noch nicht an der Szenerie. Die Verfügbarkeit harmonierte in der Regel hinreichend mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Bewertungen verharrten daher meistens auf bisherigem Niveau. In Berlin zogen sie an: Bis zu 16,- € je 6erAufmachung sollten die Kunden letztlich bezahlen. Der Grund für die Verteuerungen war eine angestiegene Nachfrage.

Gurken
Bei den Schlangengurken prägten einheimische vor spanischen Offerten die Vermarktung. Die Präsenz der belgischen Abladungen hatte sich ausgedehnt, die der niederländischen Anlieferungen leicht eingeschränkt. Der Bedarf war nicht besonders stark ausgeprägt. Er konnte ohne Anstrengungen gedeckt werden. Das Angebot fiel mancherorts etwas begrenzt aus, was sich aber nicht grundsätzlich auf die Notierungen auswirkte. Geringfügige Verbilligungen waren ebenso zu beobachten wie leichte Verteuerungen. Bei den Minigurken, die aus Deutschland und den Niederlanden kamen, tendierten die Bewertungen in der Regel aufwärts. Importe aus der Türkei, Belgien und Spanien hatten einen ergänzenden Charakter inne.

Tomaten
Das Sortiment setzte sich vorrangig aus niederländischen, belgischen und türkischen Chargen zusammen. Abladungen aus Polen und Italien komplettierten die Warenpalette. Die Verfügbarkeit schränkte sich ein. Die türkischen Früchte konnten hinsichtlich ihrer Qualität nicht durchgängig überzeugen. Summa summarum tendierten die Notierungen eher aufwärts als nach unten. In Hamburg waren insbesondere die Rispenofferten von den Verteuerungen betroffen. In München stiegen vorrangig die Bewertungen der Runden Tomaten an. Die Rote Perle aus den Niederlanden kostete in Berlin nach sukzessiv angestiegenen Preisen bis zu 15,- € je 3,7-kg-Karton.

Gemüsepaprika
Am Angebot waren vorrangig spanische, türkische und niederländische Partien beteiligt. Die Präsenz der spanischen Abladungen weitete sich aus, die der niederländischen schränkte sich hingegen ein. Anlieferungen aus Portugal und Belgien hatten komplettierenden Charakter. Einheimische Artikel gab es ausschließlich in Hamburg. Der Bedarf konnte infolge der begrenzten Versorgungslage nicht durchgängig befriedigt werden. Die Notierungen tendierten aufwärts, mitunter auch recht stark. In Hamburg wurden angehobene Eingangsforderungen, hervorgerufen unter anderem durch erhöhte Transportkosten, an die Kunden weitergegeben.


Weitere Informationen

Hamburg
Kiwis aus Italien und Griechenland in loser Aufmachung stießen wegen ihrer noch sehr harten Fruchtschale selbst zu einem lukrativen Einstiegspreis von 18,- € je 10-kg-Karton nur auf wenig Anklang. Himbeeren aus Polen verteuerten sich auf 2,80 € je 250-g-Schale. Für rote Johannisbeeren aus den Niederlanden mussten 2,50 € je 200-g-Schale bezahlt werden. Frischer Brokkoli aus den Niederlanden wurde zu 3,- € je kg umgeschlagen. Artischocken aus Frankreich wurden flüssiger abgesetzt und realisierten deutliche Verteuerungen. Erste deutsche Steckrüben wurden zu 0,70 € je kg angeboten.

München
Weiter nachlassende Nachfrage nach Beerenobst. Belgische Erdbeeren wurden versenderseitig hoch gefordert, sodass hier kaum noch Ware geordert wurde. Bei Melonen erfolgte langsam der Übergang von Ware aus dem Mittelmeerraum auf Lieferungen aus Südamerika. Bei Kleinfruchtigen Zitrusfrüchten machten sich neben südamerikanischer Ware bereits erste Zufuhren aus Italien und Spanien bemerkbar. Gleicher Herkunft entstammten auch Kakis, die sich aber noch nicht recht positionieren konnten. Langsam auslaufende inländische Zucchini notierten nach einem deutlichen Preisanstieg in der Vorwoche inzwischen halbwegs stabil, italienische Offerten verteuerten sich derweil. Die Bewertungen von Auberginen erhöhten sich. Die rückläufigen inländischen Mengen an Stangenbohnen wurden teilweise von belgischen sowie ersten marokkanischen Herkünften aufgefangen. Die kühlfeuchte Witterung im Süden Deutschlands schlug bei Buschbohnen qualitativ negativ zu Buche, aber ansprechende Ergänzungen aus nordwestdeutscher Produktion wirkten stabilisierend auf die Notierungen. Die Verfügbarkeit von Weißkohl und Rotkohl aus süddeutscher Produktion blieb nach wie vor begrenzt, sodass die Kurse einen stabilen bis leicht festeren Verlauf nahmen. Die langsam rückläufigen inländischen Mengen an Brokkoli initiierten einen anziehenden Preistrend. Auch bei Radieschen fielen die Mengen dem Saisonstand entsprechend rückläufig aus und teils wurden auch zu kleine Kaliber angeliefert; die engere Marktversorgung spiegelte sich auch in steigenden Notierungen wider. Der Preistrend zeigte auch bei Lauch und hier insbesondere für die belgischen Herkünfte nach oben, inländische Ware zog teils mit. Die weiterhin reichlichen rumänischen Zulieferungen an Steinpilzen präsentierten sich im Regelfall ansprechend, die Notierungen verblieben in günstigen Bereichen. Osteuropäische Pfifferlinge waren dagegen knapp und wurden höher als Steinpilze gefordert, was hier die Nachfrage weiter schmälerte.

Berlin
Das sich fortsetzende, nasskalte Herbstwetter ließ die Lust auf Mandarinen auf hohem Level verharren. Wunderschöne und wohlschmeckende Nadorcott sowie Orri aus Peru und Südafrika erfreuten sich reger Beliebtheit und realisierten so bis zu 28,- € je 10-kg-Karton. Pfifferlinge und Steinpilze aus Belarus, Polen und Rumänien waren omnipräsent, teilweise von pittoresker Schönheit und räumten zu 8,- bis 18,- € je kg zufriedenstellend.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 39/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 06. Oktober 2022