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Weniger Obstbauern in Deutschland - Zahl der Betriebe um 9 % gesunken

In Deutschland gibt es aktuell 6 500 Baumobstbetriebe, die auf 49 200 Hektar Obstbäume anbauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) laut den endgültigen Ergebnissen der Baumobstanbauerhebung 2022 mitteilt, ging die Zahl der Betriebe damit seit der letzten Erhebung im Jahr 2017 um 9,2 % zurück.

Bildquelle: Shutterstock.com Obstbau
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Demgegenüber ist die Anbaufläche nahezu unverändert geblieben (49 900 Hektar im Jahr 2017). Die Betriebe bewirtschaften somit 2022 jeweils eine durchschnittliche Baumobstfläche von 7,6 Hektar, das sind 0,6 Hektar mehr als 2017.

Auf Platz 1 der am häufigsten angebauten Baumobstarten liegen Äpfel mit einer Fläche von 33 100 Hektar und damit 67,3 % der gesamten Anbaufläche für Baumobst, auf Platz 2 Süßkirschen mit 5 700 Hektar (11,7 %) und auf dem 3. Platz Pflaumen mit 4 100 Hektar (8,4 %). Birnen werden auf 2 100 Hektar (4,2 %) und Sauerkirschen auf 1 600 Hektar (3,2 %) erzeugt. Mirabellen/Renekloden, Aprikosen, Pfirsiche, Quitten, Walnüsse und die 2022 erstmals erfassten Haselnüsse nehmen zusammen eine Baumobstfläche von 2 400 Hektar (4,9 %) ein. Gegenüber der Erhebung von 2017 fällt besonders die deutliche Abnahme der Sauerkirschenfläche auf (-19,6 %).

20,5 % der Baumobstflächen werden ökologisch bewirtschaftet

Der Trend zur ökologischen Wirtschaftsweise hat sich in den letzten fünf Jahren auch bei den Baumobstbetrieben fortgesetzt. Gut 1 000 Baumobstbetriebe (15,7 %) erzeugen ihr Obst auf einer Fläche von 10 100 Hektar inzwischen vollständig ökologisch. Damit ist der Anteil der ökologischen Obsterzeugung an der gesamten Baumobstfläche zwischen 2017 und 2022 um 5,5 Prozentpunkte von 15,0 auf 20,5 % gestiegen. Besonders hohe Anteile mit mehr als 50 % ökologischer Erzeugung zeigen sich bei Haselnüssen (57,8 %), Quitten (54,6 %) und Walnüssen (50,6 %). Aber auch bei Äpfeln und Birnen ist der Anteil ökologischer Erzeugung inzwischen auf 24,0 % beziehungsweise 22,2 % gestiegen, wobei jeweils höhere ökologische Anteile beim Wirtschaftsobst im Vergleich zum Tafelobst ermittelt wurden. Wirtschaftsobst wird im Gegensatz zum Tafelobst nicht für den Direktverzehr, sondern unter anderem zur Gewinnung von Saft, Marmelade oder Konserven genutzt. Baumobstarten mit vergleichsweise geringen Anteilen ökologischer Erzeugung sind Süßkirschen (5,5 %), Mirabellen/Renekloden (5,7 %), Aprikosen (6,5 %) und Pflaumen (7,6 %).

Baumobst wird in Deutschland vorwiegend zur Verwendung als Tafelobst erzeugt

Die geplante Verwendung des Obstes hat einen wesentlichen Einfluss auf Anbau und Sortenwahl. Auf 27 400 Hektar (-2,9 % gegenüber 2017) werden Tafeläpfel angebaut. Das sind 82,8 % der Apfelanbaufläche. Die bedeutendsten Sorten sind dabei Elstar mit 6 600 Hektar (-1,3 %), Gala mit 2 600 Hektar (+10,9 %) und Braeburn mit 2 500 Hektar (-9,8 %). Birnen werden auf 1 400 Hektar (-2,0 %) ebenfalls vorwiegend zum Direktverzehr erzeugt. Die bedeutendste Tafelbirnensorte ist mit nahezu 400 Hektar die Sorte Conference (-0,5 %). Süßkirschen werden auf einer Fläche von 3 800 Hektar (-3,2 %) als Tafelobst geerntet, Pflaumen auf gut 3 500 Hektar (+1,7 %). Bei diesen Obstarten liegt der zur Verwendung als Tafelobst vorgesehene Flächenanteil zwischen 67 % und 84 %.

Im Gegensatz dazu ist die Ernte von Sauerkirschen auf einer Anbaufläche von 1 300 Hektar (-17,3 %) sowie von Mirabellen und Renekloden auf gut 400 Hektar (+3,7 %) mit einem Anteil von 84 % beziehungsweise 68 % zur Nutzung als Wirtschaftsobst vorgesehen.

Wichtigste Anbaugebiete für Baumobst am Bodensee und im Alten Land

Regional liegt die mit Abstand größte Baumobstfläche in Deutschland mit rund 17 600 Hektar (-3,6 % gegenüber 2017) in Baden-Württemberg, gefolgt von Niedersachsen und Hamburg mit zusammen 11 000 Hektar (+3,3 %) und Rheinland-Pfalz mit 4 000 Hektar (-0,2 %). Somit verfügen diese vier Bundesländer über zwei Drittel (66,3 %) der gesamten Baumobstfläche. Die bedeutendsten Anbauregionen für Baumobst befinden sich am Bodensee, in der mittleren bis südlichen Rheinebene sowie im Alten Land in Niedersachsen und Hamburg.

Quelle: Destatis

Veröffentlichungsdatum: 19. September 2022