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BLE-Marktbericht KW 36/ 22: In die Warenpalette bei Birnen kam Bewegung

Neu hinzu stießen niederländische Gute Luise, die Relevanz von italienischen Santa Maria und Williams Christ verstärkte sich. Auch die Wichtigkeit von türkischen Santa Maria und deutschen Gute Luise nahm zu. Conference stammten inzwischen aus dem Inland, den Niederlanden und Belgien.

Bildquelle: Shutterstock.com Birnen
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Einheimische Clapps Liebling verloren derweil an Bedeutung. Obwohl viel Veränderung im Sortiment zu verzeichnen war, konnte der Bedarf ohne Schwierigkeiten gedeckt werden. Die Bewertungen veränderten sich daher nicht wesentlich sondern verharrten in der Regel auf dem Niveau der Vorwoche. Lediglich Bestandsprodukte musste zu leicht verringerten Forderungen verkauft werden.

Tafeltrauben
Die Anlieferungen aus Italien wuchsen rasant an: Vor allem Italia, Michele Palieri und Victoria gewannen an Bedeutung. Auch türkische Sultana und Crimson Seedless wurden vermehrt bereitgestellt. Alphonse Lavallée und Muscat de Hambourg aus Frankreich sowie Thompson Seedless und Crimson Seedless aus Griechenland waren zwar von exquisiter Güte, kamen insgesamt aber über einen ergänzenden Charakter kaum hinaus. Verschiedentlich konnte die Nachfrage mit der ausgedehnten Versorgungslage nicht Schritt halten. In diesen Fällen mussten die Vertreiber ihre Aufrufe selbstredend senken, wenn sie Bestände vermeiden wollten. Doch auch stabile Notierungen waren zu verzeichnen. Die Qualität der Früchte konnte in der Regel überzeugen

Pflaumen
Einheimische Offerten dominierten das Geschehen: Presenta, Top, Cacaks Fruchtbare und Fellenberg bildeten dabei die Basis des Sortimentes. Auerbacher, Hanita und Elena hatten etwas an Bedeutung verloren. Aus mehreren osteuropäischen Ländern wurden Stanley abgeladen, Italien beteiligte sich in Frankfurt mit großfallenden President an der Vermarktung. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit nochmals ausgedehnt. Die organoleptischen Eigenschaften konnten indes nicht mehr durchgängig überzeugen, was zu einer weiten Preisspanne führte. Exklusive Ware verteuerte sich dabei verschiedentlich, während qualitativ fragwürdige Partien manchmal auch unter Notiz abgegeben werden mussten. Einheimische Mirabellen kosteten in Frankfurt bis zu 3,50 € je kg. Das Interesse schwächte sich punktuell ein wenig ab, was zu diesem Saisonzeitpunkt aber durchaus üblich ist.

Zitronen
Südafrikanische und argentinische Importe herrschten vor. Spanische Früchte waren selten und nicht auf allen Märkten vertreten. Importe aus Uruguay gab es ausschließlich in Hamburg. Angebot und Nachfrage hielten sich in der Regel hinreichend die Waage, sodass die Vermarkter nur selten Anlass hatten, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren. Mengeninduziert vergünstigten sich mancherorts die südafrikanischen Produkte. In Berlin etablierte sich für diese eine weite Preisspanne infolge einer uneinheitlichen Qualität. In Köln verteuerten sich die argentinischen Abladungen ein wenig.

Bananen
Meist harmonierte die Verfügbarkeit mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Die Händler brauchten ihre Aufrufe also nur selten korrigieren. Wenn sie es taten, erhöhten sie meistens die Bewertungen. Dabei war allerdings keine klare Linie zu erkennen: Mal verteuerte sich die Erstmarke, mal wurden die Forderungen der Zweitmarken und Drittmarken angehoben. Doch auch stabile Preise wurden durchaus verzeichnet.

Blumenkohl
Inländische Offerten dominierten das Geschehen, polnische, belgische und niederländische ergänzten es. Die Nachfrage zeigte sich durchaus freundlich und konnte dennoch problemlos befriedigt werden. In Frankfurt waren die niederländischen Produkte qualitativ zwar sehr ansprechend, mit 15,- € je 6erAbpackung aber auch recht teuer. Dort kosteten die polnischen Importe zwischen 8,- und 9,- €, was bei den Kunden besser ankam. In Hamburg und Köln stiegen die Notierungen der einheimischen Ware an, in Berlin bröckelten sie im Wochenverlauf leicht ab.

Salat
Bei Kopfsalat konnte auf einheimische und belgische Partien zugegriffen werden. Die qualitativ ansprechenderen Importe waren teurer als die Konkurrenz: Zwischen 13,- und 17,- € sollte man in Frankfurt, bis zu 18,- € in Berlin je 12er-Steige bezahlen. Sie vergünstigten sich erst zum Wochenende hin, was ihre Abwicklung prompt beschleunigte. Die Verfügbarkeit von Eissalat hatte sich zwar ausgedehnt, dennoch tendierten die Notierungen aufwärts, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten stark verbessert hatten. Verschiedentlich etablierte sich aber auch eine weite Preisspanne, da die Güte divergierte. Die Bewertungen der Bunten Salate tendierten eher aufwärts als nach unten, was den Umschlag aber nicht grundsätzlich abbremste. Belgischer Feldsalat kostete in Frankfurt anfangs bis zu 15,- € je kg, zum Wochenende hin lagen die Notierungen bei 11,- bis 12,- € je kg. Endivien stammten aus Deutschland und Belgien.

Gurken
Im Sektor der Schlangengurken trafen punktuell die ersten spanischen Chargen ein. Dies hatte direkt Auswirkungen auf die Notierungen der dominierenden einheimischen sowie der ergänzenden niederländischen und belgischen Offerten. Diese sackten ein wenig ab. Auf den Märkten, auf denen die spanischen Produkte noch fehlten, änderte sich bezüglich der Preise nicht viel. Um Bestände zu vermeiden, mussten die Händler in Köln ihre Forderungen aber auch senken. In Berlin führten Werbeaktionen des LEH zu einer Verknappung der Mengen am Platz, was für Verteuerungen sorgte. Auch bei den Minigurken traten erste Artikel aus Spanien ein. Sie gesellten sich zu den bereits etablierten niederländischen und inländischen Produkten, konnten hinsichtlich Geschmack aber noch nicht vollends überzeugen.

Tomaten
Wie zu diesem Saisonzeitpunkt gewohnt, dominierten niederländische und belgische Anlieferungen die Szenerie. Ergänzt wurde das Sortiment von Runden Tomaten aus Polen und Kirschtomaten aus Italien und Spanien. Aus dem Inland wurden zudem Runde Tomaten, Kirschtomaten und Rispenofferten bereitgestellt. Das Interesse war durchaus freundlich. Dennoch tendierten die Bewertungen zunächst nach unten. Ab der Wochenmitte kam es dann aber unisono zu Verteuerungen, die mitunter auch recht kräftig ausfielen. Dies schlug sich dann aber auf den anschließenden Verkauf nieder, der sich in Frankfurt spürbar entschleunigte.


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Frankfurt
Bei Erdbeeren gingen sowohl das Angebot als auch die Nachfrage weiter zurück. Nur noch inländische und niederländische Ware zeigten sich an ausgewählten Ständen zu stolzen Preisen. Durch Aufbereitungen wurden teilweise auch kleinfrüchtige Produkte angeboten, diese fanden durch niedrige Bewertungen in vielen Fällen Abnehmer. Preiselbeeren aus Schweden wurden zu 8,- bis 10,- € je 1-kg-Spankorb gerne eingekauft. Französische Charentaismelonen in 9er- und 12er-Verpackung wurden zu 2,- bis 2,50 € je kg freundlich aufgenommen. Riesige Mengen an blauen türkischen Feigen suchten Käufer: Der Karton mit 14/16/18 Stück wurde schon ab 4,50 € offeriert. Die Verteuerungen bei Auberginen und Zucchini setzten sich fort. Spanien beteiligte sich wieder mit spanischen Zucchini zu 1,80 € je kg ab Mittwoch. Deutscher Wirsing in handelsfähiger Qualität war kaum noch zu finden. Alternativ standen belgische und niederländische Chargen zu horrenden 14,- bis 15,- € je 6er-Kiste bereit. Auch in Osteuropa fehle der Regen, so gingen die Eingangsmengen von Pfifferlingen stark zurück, was versteifte Forderungen mitbrachte. Die Notierungen bei den geschnittenen Steinpilzen gingen auf 14,- bis 18,- € zurück. Ganze Steinpilze waren sogar schon zu 10,- bis 12,- € je kg zu bekommen. Zum Wochenende hin mussten einstandsbedingt, wegen sehr knapper Zufuhren, die Preise von weißen und braunen Champignons um 25 % angehoben werden.

Hamburg
Exklusive Papaya aus Brasilien verteuerten sich. Die Notierungen von beliebten chilenischen Avocados der Sorte Hass veränderten sich nicht. Mit dem Start spanischer Auberginen zu 15,- € je 5-kgKarton gehörten Verteuerungen für belgische und niederländische Partien der Vergangenheit ein. Für die 37. KW werden erste Zucchini aus Spanien erwartet. Für lebhafter fokussierte osteuropäische Steinpilze und Pfifferlinge musste, genauso wie für knappen Fenchel aus der Pfalz und Chicorée aus Belgien, mehr als zuvor bezahlt werden.

Köln
Erster Rosenkohl aus den Niederlanden stand zu Wochenbeginn bereit. Auberginen aus dem Inland wurden tageweise als Ergänzung zu den Offerten aus Belgien und den Niederlanden angeboten. Sowohl weiß- als auch cremefarbene Champignons verteuerten sich im Wochenverlauf.

München
Die Saison von einheimischem Beerenobst ging weiter dem Ende zu: Während Erdbeeren nur noch sporadisch eintrafen und Johannisbeeren sowie Brombeeren nur noch in kaum nennenswerten Mengen verfügbar waren, nahmen auch die Abladungen von Kulturheidelbeeren kontinuierliche ab. Italienische grüne Feigen fanden fortgesetzt gute Aufnahme und erzielten in ansprechender Qualität festere Notierungen.

Berlin
Das Ende des Sommers brachte einen spürbaren Rückgang der Kauflust sowie der Verfügbarkeit von Erdbeeren mit sich. Diese kamen weiter aus Deutschland, den Niederlanden sowie Polen und schwankten in ihrer Präsenz und Güte und somit auch an Wert. Exklusive Steinpilze aus Belarus und Rumänien trafen wohldosiert ein, wurden freundlich beachtet und kosteten 18,- bis 22,- € je kg.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 36/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 15. September 2022