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BLE-Marktbericht KW 17/ 22: Die Kampagne von spanischem Steinobst begann zum Wochenstart in Frankfurt

Das Birnenangebot bestand weitgehend aus südafrikanischen, argentinischen und chilenischen Produkten. Abate Fetel hatten an Bedeutung gewonnen. Auch Flamingo und Forelle aus Südafrika spielten eine wichtigere Rolle als noch in der Vorwoche.

Bildquelle: Shutterstock.com Steinobst
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Die Verfügbarkeit harmonierte in der Regel mit den Unterbringungsmöglichkeiten. Es zeigte sich eine eher verhaltene Nachfrage, daher verliefen die Geschäfte in eher ruhigen Bahnen. Hinsichtlich der Bewertungen waren keine besonderen Veränderungen auszumachen. In Frankfurt verbilligten sich Packham`s Triumph und Williams Christ aus Südafrika. Dort stießen Abate Fetel auf ein freundliches Interesse, allerdings hemmte der etwas zu hohe Preis den Absatz. Komplettiert wurde die Szenerie durch wenige türkische und europäische Artikel, die aber über einen abrundenden Charakter nicht hinauskamen. Qualitativ ließen diese Produkte aber kaum Wünsche offen.

Erdbeeren
Das Sortiment dehnte sich stark aus, insbesondere die Präsenz der inländischen und niederländischen Offerten verstärkte sich immens. Doch auch die italienischen und griechischen Produkte gewannen an Relevanz. Die Nachfrage konnte mit der ausgeweiteten Verfügbarkeit nicht Schritt halten. Insbesondere am Wochenanfang waren die Vertreiber daher gezwungen, ihre bisherigen Aufrufe zu reduzieren. Selbst organoleptisch sehr ansprechende Früchte mussten mit Vergünstigungen abgegeben werden. Doch auch die gewährten Verbilligungen waren kein Garant für eine Räumung. Überhänge waren an manchen Märkten trotzdem an der Tagesordnung. Je näher das Wochenende rückte, desto intensiver griffen die Kunden dann aber wieder zu. Leichte Verteuerungen waren verschiedentlich zu verzeichnen. Belgische und portugiesische Abladungen rundeten die Warenpalette mit geringen Mengen ab.

Zitronen
Die Märkte waren mit den tonangebenden spanischen Primofiori und den türkischen Enterdonato hinreichend versorgt. In Köln konnte daneben noch auf italienische Früchte zugegriffen werden. Das Interesse konnte in der Regel problemlos gestillt werden. Die Notierungen verharrten meist auf ihrem bisherigen Niveau. Verschiedentlich konnten aber auch höhere Preise durchgesetzt werden. Vergünstigungen waren seltener zu beobachten.

Bananen
Die Geschäfte verliefen in unaufgeregten und ruhigen Bahnen. Angebot und Nachfrage waren meist hinreichend aufeinander abgestimmt. In Frankfurt hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten eingeschränkt, in München nach den Ferien ausgeweitet. Die Notierungen ließen keinen klaren Trend erkennen, Vergünstigungen traten ebenso auf wie Verteuerungen. So verbilligte sich etwa in Frankfurt ab Donnerstag die Erstmarke, während die Preise in München und Berlin für das gesamte Sortiment anzogen.

Salat
Bei Eissalat gab es fast nur spanische Abladungen. Lediglich in Frankfurt tauchten daneben auch ägyptische Produkte auf. Da diese günstiger als die europäische Konkurrenz waren, konnten sie flott verkauft werden. Erst zum Wochenende hin griffen die Kunden, in Einklang mit fallenden Preisen, intensiver auf die spanischen Chargen zu. Andernorts sanken die Bewertungen häufig ab. In Hamburg waren dafür zu kleine Köpfe sowie Rückläufer aus dem LEH, in Köln zu üppige Anlieferungen ursächlich. Einheimische Artikel waren noch nicht vorzufinden. Kopfsalat stammte aus Belgien und Deutschland. Die Offerten vergünstigten sich meist infolge begrenzter Unterbringungsmöglichkeiten. Die Verbilligungen kamen spätestens zum Wochenende hin. Auch die Notierungen der Bunten Salate tendierten mehrheitlich abwärts. Endivien aus Belgien und Italien konnten den Bedarf decken. Die Bewertungen zeigten mengeninduziert eher nach unten als nach oben, speziell die der belgischen Partien.

Gurken
Bei den Schlangengurken überwogen, wie zu diesem Saisonzeitpunkt gewohnt, niederländische, einheimische und belgische Ware. Die Zufuhren hatten sich zwar nicht ausgedehnt, sie waren für die Nachfrage dennoch zu umfangreich. Sinkende Bewertungen waren unvermeidlich, zum Teil musste man für die kleinste Größensortierung keine 0,30 € bezahlen. Die Vergünstigungen brachten verschiedentlich immerhin neuen Schwung in die Vermarktung. Auch Minigurken wurden häufig günstiger. Diese kamen vorrangig aus den Niederlanden und dem Inland. Infolge eines zu üppigen Angebotes mussten die Vertreiber ihre Aufrufe oftmals senken. Spanische Offerten wurden nochmals in 4-kgKartons verkauft, sie kosteten in Frankfurt lediglich 3,50 bis 4,- €.

Tomaten
Rispenofferten und Fleischtomaten stammten überwiegend aus den Niederlanden und Belgien. Bei den Runden Tomaten hatten die Türkei und die Niederlande die Nase vorn. Kirschtomaten wurden vorrangig aus Italien und den Niederlanden zugeführt. Die Verfügbarkeit hatte sich augenscheinlich ausgedehnt. Das Interesse konnte damit nicht Schritt halten. Überhänge bildeten sich. Die Händler mussten ihre Forderungen zum Teil drastisch senken, wenn sie Überhänge vermeiden wollten. Doch auch die Verbilligungen führten nicht durchgängig zu einem besseren Absatz. Lediglich die wenigen einheimischen Produkte blieben meist teuer und generierten dennoch eine freundliche Beachtung.

Gemüsepaprika
Das Sortiment setzte sich aus niederländischen, belgischen, spanischen und türkischen Artikeln zusammen. Hochpreisige einheimische Erzeugnisse ergänzten punktuell das Geschehen. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte mühelos befriedigt werden. Die Bewertungen tendierten summa summarum abwärts, speziell die roten und gelben Offerten vergünstigten sich. Doch auch die grünen Produkte konnten lediglich mit Verbilligungen untergebracht werden.

Spargel
Sowohl im Bereich der weißen und violetten als auch im Sektor der grünen Stangen herrschten einheimische Produkte vor. Anlieferungen aus Spanien, Italien, Griechenland, den Niederlanden und Polen hatten allerhöchstens ergänzenden Charakter. Der Bedarf konnte allein schon durch die inländischen Chargen befriedigt werden. Das wachstumsfördernde Wetter brachte eine regelrechte Schwemme deutscher Artikel auf die Märkte. Bestände waren eigentlich überall an der Tagesordnung. Selbst durch erhebliche Vergünstigungen konnten Überhänge nicht immer vermieden werden. Zwar verbesserten sich die Unterbringungsmöglichkeiten, je näher das Wochenende und der Maifeiertag rückten, einen positiven Einfluss auf die Bewertungen hatte dies aber nicht.


Weitere Informationen
Frankfurt
Die Kampagne von spanischem Steinobst begann zum Wochenstart. Partien der Markenablader im Kaliber A fanden zu 6,- bis 7,75 € je kg und Kaliber B zu 3,50 bis 4,50 € je kg noch zögerliche Aufnahme. Ab Donnerstag konnten auch italienische und spanische Aprikosen eingekauft werden. Die angedachten Preise von 5,- bis 8,- € je kg waren aber etwas zu ambitioniert. Aus der Türkei erreichten Honigmelonen zu 24,- € je 9-kg-Plastikkiste und grüne Kiwi zu 16,50 € den Markt. Die Talfahrt der Notierungen von Zucchini und Auberginen setzte sich fort. Ab 5,25 € je 5 kg waren Zucchini zu haben, die Auberginen aus den Niederlanden und Belgien schlugen mit 7,- € je 5-kg-Gebinde zu Buche. Die deutsche Erzeugung bei Feldgemüse wurde durch Kohlrabi, Mairüben und rote Rettiche erweitert. Reichliche Radieschen und Lauchzwiebeln standen zur Disposition und konnten günstig verkauft werden. Erste gebündelte einheimische Petersilie wurde ab 0,70 € vermarktet. Steinpilze kamen per Flugzeug aus Südafrika und sollten 42,- €, marokkanische Pfifferlinge 44,- bis 45,- € je kg kosten. Deutsche weiße und braune Champignons verteuerten sich einstandsbedingt. Australien startete mit Haushaltszwiebeln in der Sortierung 40/60 mm am Donnerstag zu 28,- € je 25 kg.
Hamburg
Wassermelonen und Netzmelonen aus Marokko und Italien kosteten 1,45 und 2,80 € je kg. Schalenunreine und weiche Pflaumen aus Südafrika vergünstigten sich. Demnächst werden Goldkiwis aus Neuseeland erwartet. Auberginen aus den Niederlanden, von der iberischen Halbinsel und aus der Türkei konnten die angespannte Situation lediglich mit Verbilligungen entschärfen. Für zu ungleichmäßig sortierte Schneidebohnen aus Marokko zeigten die Notierungen ebenfalls abwärts.
Köln
Aus Spanien kamen zunächst erste Nektarinen am Platz an. Erweitert wurde das Steinobstsortiment im Wochenverlauf mit Aprikosen und Pfirsichen. Witterungsbedingt war die Beachtung noch nicht wie erhofft. Das Kiwisortiment wurde um Goldkiwi aus neuseeländischem Anbau erweitert. Neben noch vorherrschenden Kohlrabi aus Italien konnten die Händler auf niederländische und zum Wochenende auch auf einheimische Erzeugnisse zurückgreifen. Staudensellerie aus inländischer Produktion ergänzte das Angebot aus Spanien. Zum Wochenende wurden neben Wirsing aus Deutschland auch Offerten aus Portugal feilgeboten. Erster Mangold aus inländischer Ernte wurde neben noch verfügbaren italienischen Waren angeboten.
München
Marokkanische sowie spanische und portugiesische Himbeeren und Kulturheidelbeeren generierten trotz ausgedehnter Anlieferungen infolge ihrer ansprechenden Sortierungen weiterhin eine freundliche Beachtung, die Notierungen tendierten dennoch leicht abwärts. Kleinfruchtige spanische Pfirsiche stießen auf kein erwähnenswertes Interesse. Erste Kleinstmengen an italienischen Aprikosen trafen ein. Aus Spanien stiegen die Zufuhren an kernlosen Wassermelonen und ergänzten das bis dahin dominierende südamerikanische Angebot.
Berlin
Erste Wassermelonen aus Spanien kosteten 1,80 € je kg. Neu eintreffende Artischocken aus Italien ließen die Preise der spanischen Konkurrenz purzeln.



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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 17/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 05. Mai 2022