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Landwirtschaft: Weltweit könnte die Anbaufläche fast halbiert werden

Die Geographen Julia Schneider und Dr. Florian Zabel der Ludwig-Maximilians-Universität München haben gemeinsam mit Forscherinnen der Universitäten Basel und Hohenheim nun in einer interdisziplinären, modellbasierten Studie analysiert, wie viel Fläche durch effizientere Anbaumethoden global eingespart werden könnte und welche ökonomischen Auswirkungen – etwa auf die Preise und den Handel – dies hätte.

Bildquelle: Shutterstock.com Flaeche
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Wie die Autorinnen und Autoren im Fachmagazin PLOS ONE berichten, zeigten die Modelle, dass unter optimierten Bedingungen bis zu knapp die Hälfte der derzeitigen Anbaufläche eingespart werden könnte. Aufgrund der gesteigerten Effizienz würden in allen Regionen die Preise für Agrargüter sinken und die weltweite Agrarproduktion um 2,8 Prozent steigen.

„Ausgangspunkt unserer Arbeit war ein aktueller Diskurs in der Wissenschaft, ob es für den Schutz der Biodiversität besser ist, auf mehr Fläche extensiver oder auf weniger Fläche intensiver zu wirtschaften, mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen“, sagt Schneider. „In diesem Zusammenhang hat uns interessiert, von welchem Flächeneinsparungspotenzial wir eigentlich sprechen und welche Auswirkungen eine solche Flächeneinsparung ökonomisch hätte.“

Zur Beantwortung dieser Fragen analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mithilfe eines prozessbasierten biophysikalischen Ertragsmodells für 15 weltweit wichtige Nahrungs- und Energiepflanzen, welche Flächeneinsparungspotenziale sich durch intensivierte Landnutzung ergeben.

Dabei gingen sie davon aus, dass die Lücke zwischen aktuell erzielten und potenziell möglichen Erträgen durch effizientere Anbaumethoden – etwa durch den effizienten Einsatz von Düngemitteln und die Optimierung von Aussaatzeitpunkten oder Schädlings- und Krankheitsbekämpfung – zu 80 Prozent geschlossen werden kann und dass die insgesamt produzierten Mengen an Agrargütern weiterhin den heutigen entsprechen müssen.

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Quelle: LMU

Veröffentlichungsdatum: 02. März 2022