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BLE-Marktbericht KW 49/ 21

Überraschend attraktiven Erdbeeren aus Ägypten, Deutschland und Griechenland in Berlin

Italienische Abate Fetel und Santa Maria Birnen herrschten vor. Einheimische Conference und Alexander Lucas belegten von der Menge her die nächsten Plätze. Dahinter befanden sich italienische Williams Christ sowie niederländische Gute Luise und Conference.

Bildquelle: Shutterstock.com Erdbeeren
Bildquelle: Shutterstock.com

Türkische Importe in Gestalt von Santa Maria und Deveci hatten nur noch ergänzenden Charakter. Auch belgische Conference und Alexander Lucas kamen über einen komplettierenden Status kaum hinaus. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt, Zitrusfrüchte standen eher im Fokus der Kunden. Selbst zum Wochenende hin beschleunigte sich die Abwicklung nur selten. Der Bedarf wurde problemlos befriedigt. Die Händler mussten ihre bisherigen Forderungen nur selten modifizieren. In Köln verteuerten sich inländische Conference ein wenig, in Frankfurt stiegen die Bewertungen von niederländischen und deutschen Xenia sowie von italienischen Abate Fetel leicht an.

Orangen
Spanische Navelina dominierten die Szenerie. Ergänzt wurden sie durch Navelina aus Griechenland, Italien und der Türkei. Außerdem gab es in einem sehr geringen Umfang Navel aus Italien und Spanien. Valencia Late aus Südafrika und Uruguay traten nur noch punktuell auf. Italienische rotfleischige Navel rundeten in Frankfurt zu 2,- bis 3,- € je kg das Sortiment ab. Navel-Chocolate aus Spanien waren in Berlin und Frankfurt zu finden, in der Hauptstadt kosteten sie 3,75 € je kg. Im Sektor der Blutorangen eröffneten Moro und Tarocco aus Italien die Saison: Ihre Ausfärbung konnten aber nicht durchgängig überzeugen, sodass die Kunden eher langsam zugriffen. Insgesamt verliefen die Geschäfte in ruhigen Bahnen. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Spanische Clementinen, meist in Gestalt von Clemenules, überwogen in einem sehr üppigen Sortiment. Die Verfügbarkeit hatte sich zwar leicht eingeschränkt, sie genügte aber, um den Bedarf ohne Probleme zu decken. Im Bereich der Clementinen gab es italienische, meist mit Blatt aufgemachte Produkte sowie marokkanische Importe, die in Frankfurt und Hamburg auftauchten. Bei den Satsumas herrschten türkische Abladungen vor. Bei den Mandarinen prägten israelische Minneolas die Warenpalette, italienische Artikel ergänzten. Generell hatten sich die Unterbringungsmöglichkeiten in der Nikolauswoche durchaus verbessert. Verteuerungen konnten daraus aber nicht grundsätzlich hergeleitet werden. Kleinsteigen waren in Frankfurt eher unbeliebt, in Hamburg und Köln klappte der Absatz besser. Die Bewertungen verharrten oftmals auf bisherigem Niveau. Kleinere Preisanpassungen waren dabei auf allen Märkten zu verzeichnen.

Zitronen
Spanische Primofiori dominierten vor türkischen Enterdonato und Meyer-Zitronen. Offerten mit Blatt stammten ausschließlich aus Italien und wurden gerne gekauft. Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Die Preise blieben in der Regel konstant. Auslaufende südafrikanische Produkte wiesen immer häufiger konditionelle Schwächen auf und spielten im Wochenverlauf keine Rolle mehr.

Bananen
Die Geschäfte verliefen uneinheitlich: In Hamburg und Frankfurt veränderten sich die Bewertungen nicht wesentlich, da Verfügbarkeit und Unterbringungsmöglichkeiten hinreichend miteinander harmonierten. München berichtete von einer leicht verteuerten Erstmarke, wohingegen die Zweitmarken und Drittmarken unverändert blieben. In Berlin begann die Woche mit stabilen Preisen für Zweit und Drittmarken. Ab Donnerstag intensivierten sich die Zufuhren, durch suboptimale Rückläufer aus dem LEH stärker, sodass die Händler die Drittmarken ab 5,- € je 18,14-kg-Karton abgaben. In Köln verteuerten sich die Zweitmarke aus Costa Rica.

Blumenkohl
Die Präsenz der dominierenden italienischen Offerten wuchs an. Von der Bedeutung her folgten spanische und französische Artikel, die aber nicht überall auftraten. Einheimische Produkte standen vor ihrem Saisonschluss und auch die belgischen und niederländischen Chargen schränkten sich kontinuierlich ein. Das Interesse konnte man als durchaus freundlich beschreiben. Es konnte zwar überall gestillt werden, dennoch konnten die Vertreiber ihre Aufrufe unisono anheben. Lediglich in Berlin sanken zum Wochenende hin die Bewertungen wieder etwas ab. In Frankfurt waren die französischen Partien zu teuer, sodass die Händler nur wenig Ware orderten.

Gurken
Spanische Schlangengurken herrschten vor, belgische, niederländische und marokkanische waren nur in sehr geringen Mengen verfügbar. Der Bedarf konnte nicht überall gedeckt werden. Zudem stiegen punktuell die Eingangsforderungen an. Die Bewertungen zogen also nach oben, zum Teil auch sehr kräftig. Der Umschlag wurde dadurch aber nicht wesentlich gebremst. Auch Minigurken verteuerten sich in der Regel. Diese kamen aus Spanien, der Türkei und den Niederlanden. Vor allem die Notierungen der spanischen Abladungen kletterten aufwärts, während die der niederländischen Offerten auch mal einen nach unten gerichteten Trend aufwiesen.

Tomaten
Rispenware stammte vorrangig aus den Niederlanden, der Türkei und Belgien. Kirschtomaten kamen aus den Niederlanden, Italien und Spanien, Fleischtomaten aus Belgien und Spanien. Runde Tomaten wurden hauptsächlich aus Marokko zugeführt, spanische und türkische Offerten ergänzten das Geschehen. Außerdem waren Anlieferungen aus Deutschland, Frankreich und Tunesien an den Geschäften beteiligt, allerdings nur in einem kleinen Rahmen. Die türkischen und marokkanischen Früchte waren relativ günstig und konnten daher flott untergebracht werden. Doch auch die Geschäfte der übrigen Herkünfte konnten durchaus befriedigen. Die Bewertungen fast aller Varietäten stiegen im Wochenverlauf an. In Frankfurt gab es tunesische Fleischtomaten, die am Freitag zu 11,- € je 7-kgKarton sehr flott geräumt werden konnten. Dort tauchten auch russische Rispentomaten auf, die in Sachen Ausfärbung und Schnittfestigkeit keine Wünsche offenließen und zu 9,50 € je 5-kg-Karton flott untergebracht werden konnten. In Hamburg waren Rispentomaten generell mitunter zu teuer, sodass die Kunden nur noch spärlich zugriffen.

Gemüsepaprika
Es war ein unaufgeregtes Treiben zu verzeichnen: Spanische Anlieferungen dominierten vor türkischen und marokkanischen, wobei letztere vor allem in Frankfurt in Erscheinung traten. Niederländische und belgische Produkte hatten sich aus der Vermarktung endgültig verabschiedet. Der Bedarf konnte in der Regel gedeckt werden. Die Händler setzten ihre Forderungen zum Wochenbeginn oftmals nach oben, um sie im Wochenverlauf dann sukzessive zu senken.


Weitere Informationen

Frankfurt
Fehlende Unterbringungsmöglichkeiten ließen die Notierungen von Erdbeeren abbröckeln. Erste südafrikanische Aprikosen in 15x500-g-Schalen fanden zu 3,50 € gute Aufnahme. Spanien hatte Bundzwiebeln mit Bulben zu 20,- € je 16er-Steige im Angebot. Günstige Lauchzwiebeln (Allium fistulosum) aus Ägypten sollten zwischen 0,31 und 0,57 € je Bund kosten. Die Bewertungen von Zucchini und Auberginen tendierten aufwärts. Nur wenige Eingangsmengen an Buschbohnen führten zu einem heftigen Preisanstieg von bis zu 25 %. Der stete Bedarf an Grünkohl wurde überwiegend durch inländische und ergänzend durch spanische und italienische Partien gedeckt. Radieschen, Kohlrabi, Stangenkohl sowie Artischocken aus Italien mussten einstandsbedingt mit Vergünstigungen abgegeben werden. Rosenkohl wurde freundlich beachtet und blieb entgegen der Ankündigung der Vorwoche recht billig.

Köln
Gegen Ende der Woche wurden erste Kirschen aus Chile offeriert.

München
Temperaturbedingt stieg die Nachfrage nach spanischen und türkischen Grapefruits an; erste Offerten aus Florida werden in Kürze erwartet. Die Saison von belgischen Erdbeeren aus dem Glashaus endete. Nachdem keine neuseeländischen Kiwis mehr vorhanden waren, wurde das Angebot mittlerweile ausnahmslos mit europäischer Ware bestritten.

Berlin
Die Präsenz von überraschend attraktiven Erdbeeren aus Ägypten, Deutschland und Griechenland wuchs nochmals an: Die Früchte kosteten zwischen 7,- und 9,- € je kg und generierten eine freundliche Beachtung. Die jahreszeitbedingt hohen Bewertungen von Auberginen und Zucchini aus Spanien legten nochmals zu und erreichten in der Spitze bis zu 14,- € je 5-kg-Aufmachung. Dies beförderte den Umschlag von Klasse-II-Partien und brachte vereinzelt sogar Händler nochmal dazu, sehr suboptimale alte Güter aus Belgien für 3,50 € je 5-kg-Packstück anzubieten.

Für das Jahr 2021 ist dies der letzter BLE-Marktbericht; am 12. Januar wird den ersten für das neue Jahr 2022 veröffentlicht.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 49/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 16. Dezember 2021