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BLE-Marktbericht KW 22/ 21

Elstar, Jonagold und Golden Delicious überwogen noch immer

Apfelimporte aus Übersee schoben sich hinsichtlich dem Mengenaufkommen weiter nach vorne und lösten langsam, aber sicher die einheimischen Chargen an der Spitze des Sortimentes ab.

 Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Neben dominierenden Royal Gala, die vorrangig aus Chile und Neuseeland stammten, konnte man auch auf argentinische Pink Lady, südafrikanische Braeburn und neuseeländische Cox Orange zugreifen.

Erste Braeburn und Jazz aus Neuseeland trafen bloß punktuell ein. Die Früchte konnten generell hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften überzeugen, sodass die Abwicklung in ruhigen Bahnen verlief. Bei der alterntigen europäischen Ware überwogen noch immer die einheimischen Artikel: Elstar, Jonagold und Golden Delicious prägten die Szenerie. Die italienischen und französischen Partien standen bedarfsgerecht bereit. Die Bewertungen verharrten für gewöhnlich auf ihrem bisherigen Niveau.

Birnen
Wie in der Vorwoche war ein ruhiges Treiben zu verzeichnen. Das Sortiment führten südafrikanische Packham`s Triumph an, Abate Fetel und Forelle aus Chile folgten von der Bedeutung her. Abate Fetel hatten ihren Ursprung in Südafrika und Argentinien. Weitere Varietäten kamen über einen ergänzenden Status meist nicht hinaus. Italienische Abate Fetel wiesen verschiedentlich Konditionsschwächen auf, sodass die Händler ihre Forderungen senken mussten, um den Verkauf nicht zu gefährden. Insgesamt war das Interesse nicht besonders stark ausgeprägt. Es konnte ohne Anstrengungen gestillt werden. Die Notierungen blieben oftmals konstant.

Tafeltrauben
Die Anlieferungen von italienischen Victoria dehnten sich offensichtlich aus, auch Black Magic gewannen an Einfluss. Die Notierungen waren einstandsbedingt noch recht hoch, die Unterbringungsmöglichkeiten daher eher begrenzt. In München sanken die Bewertungen im Wochenverlauf leicht ab. Die Importe aus Ägypten wuchsen ebenfalls an: Early Sweet und Flame Seedless wurden in einem steten Rahmen abgewickelt. Die Saison chilenischer Artikel bog langsam auf ihre Zielgerade ein: Crimson Seedless und Thompson Seedless hatten nur noch abrundenden Charakter. Auch die wenigen südafrikanischen Chargen traten nur noch vereinzelt auf. Die Nachfrage wurde ohne Schwierigkeiten gedeckt. Da sie hinreichend mit dem Angebot harmonierte, verharrten die Preise oftmals auf ihrem bisherigen Level.

Kirschen
Die Warenpalette setzte sich aus spanischen, italienischen, griechischen und türkischen Chargen zusammen. Die Qualität ließ für gewöhnlich keine Wünsche offen. Die Verfügbarkeit dehnte sich aus und überragte das Interesse. Um Überhänge zu vermeiden mussten die Vertreiber ihre Aufrufe also nach unten korrigieren. Türkische Napoleon waren eher knapp und in Hamburg an den LEH gebunden. In München waren die Früchte in Größe 28 mm+ zum Saisonstart bereits recht teuer. Dort waren italienische Ferrovia ziemlich knapp, die in Hamburg wiederum in angewachsenen Mengen bereitstanden.

Pfirsiche und Nektarinen
Es gab fast ausschließlich spanische Abladungen, italienische waren nur auf manchen Plätzen verfügbar. Letztere sollen in der 23. KW aber eine größere Rolle einnehmen. Summa summarum hatte sich die Versorgung ausgedehnt. Die Nachfrage konnte damit nicht immer Schritt halten. Verschiedentlich bildeten sich schon zu Wochenbeginn Bestände, die dann nur mit Vergünstigungen abgebaut werden konnten. Die Qualität zeigte sich dabei in Köln manchmal uneinheitlich, was die Preisfindung selbstredend erschwerte. In München kletterten zum Wochenende hin die Notierungen wieder leicht aufwärts, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert hatten.

Zitronen
Nachdem sich die türkischen Importe aus dem Geschäft verabschiedet hatten, konnte ausschließlich auf spanische Partien zugegriffen werden. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Die Bewertungen veränderten sich nicht wesentlich, da Angebot und Nachfrage hinreichend miteinander harmonierten.

Bananen
Das freundliche Wetter schränkte punktuell die Unterbringungsmöglichkeiten ein. Die Reifereien hatten ihre Bereitstellung aber für gewöhnlich an die neue Situation angepasst. Die Märkte waren also hinreichend versorgt. Die Notierungen blieben meistens stabil. In München vergünstigten sich die Zweit- und Drittmarken ein wenig. Für die Erstmarke mussten die Kunden dort mengeninduziert derweil etwas tiefer in die Tasche greifen.

Blumenkohl
Einheimische Offerten dominierten klar erkennbar das Geschehen. Anlieferungen aus Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden ergänzten mit spärlichen Mengen. Die frühsommerliche Witterung bremste die Abwicklung spürbar. Um Überhänge zu vermeiden mussten die Händler oftmals ihre Forderungen reduzieren. Doch auch die gewährten Vergünstigungen beschleunigten den Umschlag nicht durchgängig. Die Qualität der Ware konnte derweil in der Regel überzeugen.

Gurken
Einheimische Artikel dominierten vor niederländischen und belgischen. Spanische Zufuhren waren nicht mehr zu verzeichnen. Die Verfügbarkeit wuchs marginal an und genügte, um den Bedarf zu decken. Dieser hatte sich mancherorts infolge der freundlicheren Witterung etwas intensiviert. Das mit vielen unterschiedlichen Sortierungen ausgestattete Angebot wurde in der Regel freundlich beachtet, lediglich in Hamburg fiel das Interesse etwas zu knapp aus. Dort senkten die Vertreiber ihre Aufrufe, was den Geschäften gut tat. In München und Köln kletterten die Notierungen indes aufwärts, in der Domstadt sanken sie zum Wochenende hin aber wieder etwas ab. Minigurken aus Deutschland und den Niederlanden wurden in einem steten Rahmen umgeschlagen. Die Bewertungen blieben häufig stabil.

Tomaten
Wie zuvor bildeten niederländische und belgische Produkte die Basis der Warenpalette. Italienische, spanische und einheimische Früchte komplettierten die Szenerie. Die Verfügbarkeit wuchs an und auch die Unterbringungsmöglichkeiten hatten sich verstärkt. Die Notierungen zogen verschiedentlich an, was die anschließende Abwicklung aber nicht negativ beeinträchtigte. Lediglich in München bröckelten sie kontinuierlich ab, da hier die Anlieferungen weiterhin zu üppig ausfielen. Dort konnten sich bloß Runde Tomaten ab der Wochenmitte deutlich verteuern. In Hamburg mussten die Kunden insbesondere für Rispenofferten aus den Niederlanden tiefer in die Tasche greifen.

Gemüsepaprika
Niederländische Partien dominierten. Belgische, türkische und einheimische Chargen kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Die Versorgung hatte sich leicht begrenzt. Die Bewertungen entwickelten sich je nach Platz unterschiedlich: In München stiegen sie kontinuierlich an, da die Einstandsforderungen angehoben worden waren. In Köln kletterten sie ebenfalls aufwärts, allerdings nur bis zur Wochenmitte. In Hamburg bröckelten die Notierungen der niederländischen Produkte am Mittwoch ab. Bis Freitag verteuerten sich dann aber die roten und grünen Artikel wieder ein wenig; gelbe setzten ihren Abwärtstrend weiter fort.

Spargel
Einheimische Stangen überwogen augenscheinlich. Die Vermarktung verlief uneinheitlich: Anfängliche Bestände und ausgedehnte Anlieferungen sorgten in Hamburg und Köln zunächst für Vergünstigungen. In Köln zogen die Notierungen zum Wochenende hin aber wieder leicht an, da sich das Interesse intensiviert hatte. In der Hansestadt hingegen wurden insbesondere die grünen Stangen billiger. In München hielten sich Angebot und Nachfrage zunächst die Waage, was die Preise stabilisierte. Am Freitag kletterten diese dann aufwärts, da sich das Sortiment einschränkte und die Qualität der Offerten nicht durchgängig überzeugen konnte. Lediglich Grünspargel verteuerte sich in München, da die Verfügbarkeit nicht ausreichte, um den Bedarf vollumfänglich zu befriedigen.
 


Weitere Informationen
Hamburg
Wassermelonen aus dem Mittelmeerraum und Marokko konnten dank des sommerlichen Wetters flott abgesetzt werden; Verteuerungen ließen sich angesichts der immensen Verfügbarkeit aber nur unmittelbar vor dem Wochenende etablieren. Lauch aus Portugal, Spanien und neuerdings auch Frankreich verbilligte sich durchgehend. Osteuropäische Pfifferlinge sollten bis zu 26,- € je kg kosten und generierten daher kaum Beachtung. Erst mit Vergünstigungen auf ca. 18,- € je kg für Standardware und auf etwa 22,- € je kg für küchenfertige Artikel griffen die Verbraucher beherzter zu.
Köln
Das rückläufige Angebot von italienischen Kiwis wurde durch neuseeländische Anlieferungen hinreichend ausgeglichen. In geringem Umfang ergänzten auch chilenische Partien in 36/39er-Sortierung. Beim Steinobst fanden zu Wochenbeginn erste Pflaumen, überwiegend Red Beaut, aus Spanien Zugang zum Markt, bei noch ruhiger Beachtung. Fenchel aus dem Inland ergänzte standweise das noch dominierende Angebot aus Italien. Einheimischer Lauch war nur vereinzelt im Angebot, belgischer herrschte auf höherer Preisbasis vor. Auch aus Frankreich trafen geringe Mengen am Platz ein. Die Präsenz von Pfifferlingen aus Bulgarien und Rumänien dehnte sich aus, die Bewertungen gaben daraufhin nach.
München
Nach Wochenbeginn trafen erste Himbeeren aus dem Inland ein. Bevor erste Anlieferungen an Kulturheidelbeeren aus Süddeutschland in der 23. KW eintreffen, erfolgte die Marktbeschickung noch aus Spanien und Portugal. Aus Südafrika trafen zur Wochenmitte erste rote Grapefruits ein, die witterungsbedingt auf eine freundliche Aufnahme stießen und das kleiner gewordene türkische Angebot ersetzten. Ananas und Mangos blieben knapp. Das einheimische Gemüseangebot wurde mit erstem Radicchio und Weißkraut langsam ausgebaut. Inländischer und belgischer Lauch wurde von neuerntigen spanischen Offerten ergänzt. In Menge und Varianten reichlichere inländische Rettiche verdrängten zunehmend die italienischen Chargen. Die Preise von Buschbohnen gaben nach. Während Auberginen weiterhin recht günstig waren, verteuerten sich Zucchini deutlich. Die Präsenz von Pfifferlingen nahm merklich zu; für die bulgarische und rumänische Ware sackten die Preise weiter ab. Erste Sommersteinpilze wurden aus der Balkanregion zugeführt.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 22/ 21
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Veröffentlichungsdatum: 10. Juni 2021