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BÖLN: Wie schätzen Bio-Betriebe die Zusammenarbeit mit der Forschung ein?

Wie stehen Bio-Betriebe zur Forschung? Wo sehen sie besonderen Forschungsbedarf? Und können sie sich vorstellen, selbst in Forschungsprojekte eingebunden zu sein? Diese und weitere Fragen zur Vernetzung von Forschung und Praxis beantworteten 44 Bio-Betriebe bundesweit in einer Befragung, die das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft in Auftrag gegeben hat.

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Die Befragung erfolgte je zur Hälfte als Telefoninterview und in schriftlicher Form und wurde finanziert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Knapp 60 Prozent der befragten Bio-Betriebe hatten bereits Erfahrung bei der Mitarbeit in einem Forschungsprojekt gesammelt. Als wichtige Themen für die Forschung nannten die Bio-Landwirtinnen und -Landwirte am häufigsten die betriebliche Entwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten, das Nährstoffmanagement im Ackerbau sowie Fragen zum Naturschutz und zu Fruchtfolgen. In einigen Interviews wurde auch der Wunsch nach einem verbesserten Verständnis des Systems Boden-Pflanze genannt.

Große Zustimmung für Teilnahme an Forschungsprojekten

Unter den Bio-Betrieben, die schon einmal an einem Forschungsprojekt teilgenommen hatten, überwog eindeutig die Zustimmung für eine Mitwirkung an weiteren Projekten. Auf die Frage, ob sich die Erwartungen bei der Mitwirkung in einem Projekt erfüllt haben, antworteten über 90 Prozent der Befragten mit "Ja, voll und ganz" (23 Prozent) oder "Ja, zum großen Teil" (69 Prozent). Knapp 60 Prozent der forschungserfahrenen Betriebe würden Berufskolleginnen und -kollegen auf jeden Fall empfehlen, in einem Forschungsnetzwerk mitzuarbeiten.

Als besonderen Nutzen einer Mitwirkung in Projekten nannte die Hälfte der Befragten, dass neue Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Betriebs gesammelt werden können. Zudem helfe der Blick von außen dabei, das eigene Tun zu hinterfragen, andere Sichtweisen kennenzulernen und etwas Neues zu wagen. Auch die Vernetzung und der Austausch mit Fachkollegen- und -kolleginnen sahen viele Befragte als sehr positiv an. Sie wiesen aber auch darauf hin, dass man nicht zu hohe Erwartungen an die erzielten Ergebnisse stellen sollte.

Als kritische Punkte bei der Zusammenarbeit mit den Forschenden nannten einige Betriebe eine aus ihrer Sicht nicht immer praxisgerechte Versuchsanstellung, einen zum Teil fehlenden Rücklauf von Versuchsergebnissen, mangelnde Kommunikation und häufig wechselndes Personal auf Seiten der Wissenschaft.


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Quelle: Ökolandbau.de/ BÖLN

Veröffentlichungsdatum: 10. Juni 2021