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Großhandelspreise von österreichischen Tafeläpfeln erneut fester

Die unvermindert starke Nachfrage nach österreichischen Tafeläpfeln drehte auch im Mai die Preisschraube fester und beförderte den sortenübergreifen Durchschnittspreis des Großhandels für konventionelle Ware, sortiert, als auch verpackt, von zuletzt 0,79 EUR/kg auf 0,82 EUR/kg (+3,8 %). Damit erreichte dieser den höchsten Stand seit 20 Monaten. Dies geht aus dem jüngsten Obstmarktbericht der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
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Mit 1,09 EUR/kg (+ 6 %) knackte Gala heuer erstmals die 1 Euro Grenze, Golden Delicious ging mit 0,75 EUR/kg (+ 7 %) über die Rampe und auch die Sorte Idared konnte im Mai mit 0,78 EUR/kg starke 11 % zulegen. Zur Erinnerung, im korrespondierendem Vorjahreszeitraum wurde ein und dieselbe Ware für durchschnittlich 0,30 EUR/kg veräußert. Auch der repräsentative Großhandelspreis der vier größten europäischen Apfelproduzenten (IT, PL, DE, FR) lieferte in den letzten 6 Monaten eine gute Performance ab und steigerte seinen Wert in genannten Zeitraum um 25 % auf 0,80 EUR/kg. Dies entspricht einem Zuwachs von 45 % zum Mai- Wert des Vorjahres.

Auch wenn die Preise zurzeit auf allen Ebenen höchst befriedigend sein mögen, wird die produktionsbedingte Schlagseite des Marktes vor diesem Hintergrund umso deutlicher. Ja, es gibt Exporterfolge in Richtung Afrika und Asien, diese können aber das russische Import-Embargo für EU- Äpfel in keiner Weise kompensieren.

Druck aus den noch verbleibenden Lagervorräten gibt es national, als auch europaweit, heuer nicht. Der von der AMA erhobene Lagerbestand betrug mit Stichtag 01.05. 33.839 t (bio & konv.) und baute damit zum Vormonat um knapp ein Drittel ab. Auch das Sortenspektrum verkleinert sich zusehends. Einzig Golden, Idared und Jonagold werden uns noch etwas länger erhalten bleiben. Seitens der Vermarkter wird bereits Ware zugunsten des heimischen Marktes vom Export zurückgehalten, um bis zur neuen Ernte eine lückenlose Versorgung mit österreichischer Ware sicherzustellen.

Anfang Mai lagerten EU-weit nur noch 1,1 Mio.t an Frischäpfel. Gegenüber der Vorsaison fehlen damit ca. 400.000 t. Überhänge sind daher nicht zu erwarten. Es spricht also vieles für weiterhin gute Geschäfte und einen ruhigen Saisonausklang.

Quelle: AMA-Marktbericht Obst und Gemüse - Mai 2020

Veröffentlichungsdatum: 16. Juni 2020