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Afrika, bringt mit Guinea Bissau einen neuen BIO-Ursprung in den europäischen Markt

Grupo Agro Safim ein aus portugiesischen Wurzeln entstandenes Agrounternehmen bringt als einziger Bio-Produzent in Guinea Bissau einen neuen Ursprung an den Start. Der für das Business Development zuständige Oliver Huesmann von Fruitconsulting Hong Kong, teilt mit das die Planung für den naheliegenden Zeitraum vorsieht, nur eine Produktion von BIO Sweet Potatoes, BIO Mini- Wassermelone sowie BIO Mini Melonen auf den europäischen Markt zu bringen.

Anlage Safim mit  Packhouse und Wohngebäuden. Foto © Agrosafim
Anlage Safim mit Packhouse und Wohngebäuden. Foto © Agrosafim

Hierzu betreibt Agro Safim derzeit auf einer Global Gap und BIO Zertifizierten Landfläche von 550 HA O&G Produktion für den nationalen als auch internationalen Markt. Die aktuelle Kapazität liegt bei ca. 15.400 Tonnen. Auf den weiteren 9.200 HA Land die zusammenhängend zur Verfügung stehen, wird sukzessive  in den nächsten Jahren der Ackerbau erweitert.

Im Ortsteil Safim, hat das Unternehmen neben den Büro und Unterkunftsgebäuden für die Mitarbeiter sein Packhouse sowie die Werkstätten für den Fuhrpark und die Wartung der Landmaschinen.

Neue Sorte Mini-Melone "Guinea Candy"

Foto © Agrosafim
Foto © Agrosafim

Als Besonderheit haben wir eine neue Sorte Mini-Melone unter dem Namen „Guinea Candy„  mit einem großartigem Aroma, gelber Haut, einem orangefarbigem Fruchtfleisch,  einem extrem hohen Brixwert von bis ca.17º, welche zwischen 1.100 und 2.500 g wiegt und deshalb leicht in jedem Kühlschrank Platz findet und überall zu essen ist.  Diese Sorte ist eine Reaktion auf die Nachfrage,  welche vor allem die  asiatische Marktbedürfnisse  nach einer kleinen süßen Naschmelone für kleine Familien oder Einzelverbraucher erfüllt, aber auch auf dem deutschen Markt angeboten wird.

Interessant am Ursprung Guinea Bissau sind das Erntezeitfenster sowie die schnelle Logistik nach Europa und das  bedeutet Tropengeschmack mit nur 9 Tagen Seereise. Da wir nicht so lange Transit- Zeiten haben wie Brasilien oder Mittel und  Südamerika, können wir die Früchte länger  reifen lassen. Die Laufzeiten der Schiffe liegen zwischen 5 Tagen zum Hafen Algeciras sowie 8 Tage zum Hafen Bilbao oder 9 Tage nach Rotterdam. Beim Erntezeitfenster können wir sagen dass die ersten Melonen Ende Januar gepackt werden und die Süßkartoffeln folgen im April, sagt Huesmann.

Stolz ist man in Guinea Bissau auch auf die Unterstützung durch Programme der deutschen Regierung , denn das Projekt wird hinsichtlich Ausbildung der Mitarbeiter und kleinerer Landwirte sowie zur Länderentwicklung von der KFW - DEG  Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH im Rahmen eines Development Programm und Business Support gefördert.

Um die Mitarbeiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Süßkartoffel und Melonen zu schulen, hat Agro Safim zusammen mit dem deutschen Unternehmen Develop-Regions mit Sitz in Hamburg ein Schulungsprogramm entwickelt, das sicherstellen soll, dass die Arbeitnehmer alle Vor- und Nachernteprozesse verstehen. Dieses Schulungsprojekt wird hauptsächlich durch ein www.developpp.de Programm der Deutschen DEG / KFW unterstützt und wird dazu beitragen, das Wissen der über 500 an der Operation beteiligten Arbeitnehmer zu erweitern. Hierzu hat Agrosafim Schulungsräume in Bissau gebaut in denen regelmäßig Schulungen von Konstantin von Rheinbaben und Christofer Mars durchgeführt werden. Diese finden auf dem Feld und im Packhaus statt und werden wiederholt in kleinen Gruppen von maximal 20 Personen durchgeführt. Ein Ziel des zweijährigen Schulungsprojekts ist es, dass die Mitarbeiter das erlernte Wissen nutzen können, um zertifizierte Früchte auf ihren eigenen Feldern zu produzieren und zusätzliche ökologische Landwirtschaft zu betreiben.

Foto © Schulung bei Agrosafim
Foto © Schulung bei Agrosafim

Um die breite Wirkung des Projekts sicherzustellen, ist auch geplant, die Landwirtschaftsabteilung des örtlichen Ausbildungszentrums ADPP-GB (Ajuda de Desenvolvimento de Povo para Povo) in die Schulungen einzubeziehen und somit den Agrarursprung Guinea Bissau nachhaltig zu entwickeln.

Guinea Bissau wurde zudem als neues Land für die Initiative de International Promotion Desk IPD vorgeschlagen um den Bauern eine weitere Präsentationsplattform zu bieten. Gefördert wird das IPD vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Leider hat die Corona Krise dafür gesorgt das einiges durcheinander gekommen ist und in den letzten Wochen neben der verspäteten BIO- Zertifizierung  auch so manche Schiffe nicht die üblichen Routen fahren oder Verspätungen haben. In unserem Fall ist hierbei auch unsere neue Verpackungsanlage im Verkehr zwischen China und Bissau steckengeblieben, weshalb wir die nächste Zeit noch mit der alten Anlage auskommen müssen. Hierzu haben wir aber das Personal aufgestockt um den Warenfluss so gut wie möglich am Laufen zu halten, versichert Oliver Huesmann.

Nun sind die ersten Container in Algeciras angekommen und werden weiter nach Deutschland gebracht. Huesmann musste wegen der Corona Virus Restriktionen und der dadurch für den Reiseverkehr geschlossen Grenzen, leider ohne den Inhaber Ruben Felipe alleine nach Algeciras fahren um die erste Ware zu begutachten.

Foto © Oliver Huesmann  Puerto de Algeciras.
Puerto de Algeciras. Foto © Oliver Huesmann

„Die Ware war trotz Corona und der daraus resultierenden Verspätung der Schiffsankunft in gutem Zustand. Wir haben aber auch noch einiges zu lernen, und müssen das Feedback unserer Handelspartner und der gesamten Lieferkette umsetzen, so der Berater für Geschäftsentwicklung Huesmann.

Afrika ist nicht Europa aber für die Vermarktung in Europa bedienen wir uns derzeit zweier gut ortskundiger Handelspartner, haben auch ein eigenes Verkaufs & Logistikbüro in Deutschland an den Start gebracht.

Nachdem wir im März grünes Licht von der Zertifizierenden Behörden erhalten haben, sind wir nun bereit, alles in Gang zu setzen um diesen Markt für unsere BIO Produkte zu öffnen und mit stabiler Lieferung und Qualität zu überzeugen.

Wir haben eine gute Produktauswahl und eine interessantes Zeitfenster, so das die Aussichten, ein guter Lieferant auf dem deutschen Markt zu werden, sehr gut sind.

Die nächsten Jahre werden Beständigkeit und Koordination erfordern, aber das wichtigste ist, wir haben gute Partner sowie Fachleute und alle haben Erfahrung, Fähigkeiten, um die Organisation und Logistik der Produkte sowie die Qualität von „Made in Guinea Bissau“ nach Europa und Asien zu exportieren.

Für den lokalen Vertrieb werden sich 3 Mitarbeiter in Köln um den Tagesverkauf und die logistischen Abläufe kümmern.

Agro-safim ist in Deutschland für weitere Informationen derzeit unter germany@agrosafim.com erreichbar.

Quelle: Oliver Huesmann/ Agro-safim

Veröffentlichungsdatum: 14. Mai 2020