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BLE-Marktbericht KW 3 / 20

Ende europäischen Birnensaison ungewöhnlich früh

Es war nicht von der Hand zu weisen, dass sich das Ende der europäischen Saison ungewöhnlich früh nähert. Die Bedeutung der italienischen, einheimischen, niederländischen und belgischen Chargen schränkte sich manchmal gehörig ein. Damit einhergehend stiegen die Bewertungen für einige Sorten an.

Bildquelle: Shutterstock.com Birnen
Bildquelle: Shutterstock.com

In München waren vorrangig große italienische Abate Fetel knapp, sodass die Vertreiber ihre Aufrufe durchaus heraufsetzen konnten, ohne einen verlangsamten Umschlag fürchten zu müssen. Die Qualität überzeugte oftmals noch und die Kunden griffen meist recht gerne zu. Einheimische Xenia wurden in Frankfurt problemlos flott untergebracht. Conference aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland waren nicht mehr lückenlos verfügbar und verteuerten sich daher in der Regel. Vom Durchmesser her üppige Devici aus der Türkei hatten ebenso wie Santa Maria gleicher Herkunft bloß ergänzenden Charakter.

Äpfel
Die Geschäfte verliefen augenscheinlich ohne Höhepunkte. Der Verkauf beschleunigte sich örtlich erst ab Donnerstag. Wie zu dieser Jahreszeit üblich prägten einheimische Artikel die Szenerie: insbesondere Elstar, Jonagold, Boskoop und Braeburn, häufig lose präsentiert. Aus Frankreich und Italien kamen hauptsächlich Clubvarietäten wie Pink Lady und Royal Gala, stets in gelegter Aufmachung. In Frankfurt gab es italienische Rosette: Die Offerten mit himbeerrotem Fleisch kosteten 1,50 € je kg. Auch spanische Rosetta Bellunese waren zu diesem Preis erhältlich. Belgische Elstar und Jonagold tauchten nur hier und da auf. Polnische Partien verschwanden zunehmend aus dem Angebot. Niederländische Boskoop, Elstar und Jonagold waren nicht an allen Plätzen vertreten. Generell konnte die ruhige Nachfrage ohne Anstrengungen befriedigt werden. Die Notierungen veränderten sich deswegen nicht wesentlich.

Tafeltrauben
Südafrika stellte zahlreiche Varietäten bereit, unter anderem Black Gem, Dan Ben Hannah, Flame Seedless und Sugraone. Importe aus Namibia spielten in der aufgefächerten Warenpalette eine begrenzte, Zufuhren aus Peru eine spärliche Rolle. Bezüglich der Güte hatten die Käufer nur selten etwas zu bemängeln, lediglich in Hamburg schwächte sich die Kondition der peruanischen Früchte ab. Das ziemlich positive Interesse konnte ohne Anstrengungen gestillt werden, da sich die Abladungen verdichteten. Produkte mit Kern waren nicht sonderlich beliebt. In Köln und München verliefen die Geschäfte eher gedämpft und in Frankfurt erfreulich. Dementsprechend entwickelten sich auch die Preise, die generell eine uneinheitliche Tendenz aufzeigten.

Orangen
Die zu hohen Temperaturen förderten nicht gerade die Vermarktung. Zudem war eine gewisse Sättigung der Kunden nicht zu verleugnen; die Unterbringung gelang nicht mehr so glatt wie zuvor. Passten die Vertreiber ihr Angebot auf die verringerte Nachfrage an, so konnten sie ihre bisherigen Aufrufe bestätigen. Ansonsten ließen sich Überhänge nicht immer vermeiden. Im Segment der Blondorangen bestimmten spanische Navelina das Geschehen. Türkische Washington Navel folgten von der Bedeutung her. Griechische Navel ersetzten zunehmend Navelina gleicher Herkunft. Italienische Partien komplettierten das Sortiment. Bei den Blutorangen gab es überwiegend italienische Moro und Tarocco. Örtlich konnten die Chargen hinsichtlich ihrer Qualität nicht überzeugen, was in Hamburg eine weite Preisspanne initiierte. In München waren Moro zu klein, weshalb sie sich verbilligten. Der Umschlag spanischer Cara Cara funktionierte in der Regel insgesamt gesehen besser.

Zitronen
Spanische Primofiori dominierten. Die Präsenz der türkischen, griechischen und zyprischen Früchte schränkte sich ziemlich ein. Der Bedarf wurde ohne Schwierigkeiten befriedigt. Die Bewertungen blieben meistens auf dem Level der Vorwoche. Ab und an zogen sie auch aufwärts, was die Abwicklung aber nicht entschleunigte. Die türkischen Offerten konnten lokal mit dem Attribut „Nach der Ernte unbehandelt“ punkten.

Salat
Es konnte ausschließlich auf spanischen Eissalat zugegriffen werden. Dessen Vermarktung erfolgte uneinheitlich: In Frankfurt schwächte sich die Beachtung so sehr ab, dass die Händler ihre Aufrufe senken mussten. In München verbilligten sich die Partien mit abnehmender Kondition. In Berlin sorgten massive Rückläufer aus dem LEH mit verminderten organoleptischen Eigenschaften für drastische Vergünstigungen, nachdem sich die Bewertungen zu Wochenbeginn verfestigt hatten. In Hamburg kletterten die Notierungen aufwärts, obwohl auch hier die Güte manchmal Wünsche offenließ. In Köln musste man ebenfalls mehr als zuvor bezahlen. Kopfsalat stammte aus Belgien und Italien. Die Nachfrage konnte problemlos gedeckt werden. Durch niedrigere Forderungen wurde der Umschlag meist intensiviert. Die Unterbringung von französischen und italienischen Bunten Salaten gestaltete sich ziemlich positiv. Die Preise zeigten jedoch ein unterschiedliches Bild: In Frankfurt schmolzen sie einstandsbedingt leicht ab. In München strebten sie aufgrund eines verbesserten Interesses in die Höhe und auch in Hamburg setzten die Vertreiber ihre Aufrufe hinauf. Daraufhin gerieten die Geschäfte aber ins Stocken. Nur ansehnliche italienische Endivien wurden ohne Schwierigkeiten veräußert. Feldsalat aus dem Freiland überzeugte in Frankfurt qualitativ nicht. Artikel aus geschütztem Anbau hatten hingegen zu große Blätter. Daher kam bei den Kunden keine freundliche Kaufstimmung auf.

Gurken
Die Notierungen kannten nur eine Richtung: Bergauf. Nachtfröste schränkten die Ernte in den spanischen Anbaugebieten ein, sodass sich die Verfügbarkeit eher begrenzte als wie erwartet ausdehnte. Da aus Belgien, Griechenland und den Niederlanden bloß spärliche Abladungen auftraten, konnte der Bedarf nicht komplett befriedigt werden. Versteifte Eingangsforderungen waren also an der Tagesordnung. Im Vergleich zur Vorwoche zogen die Preise vereinzelt um fast 50 % an. Bis zu 15,- € je 14er-Steige mit belgischen Produkten zu 300/350 g sollte man in Frankfurt bezahlen. Dort fächerte sich das Angebot auf, denn es trafen marokkanische und erste französische Chargen ein, die summa summarum aber lediglich eine kleine Rolle spielten. Aus den Niederlanden tauchten erste Kaliber mit 400/500 g in Frankfurt auf. Die zum Teil massiven Verteuerungen hatten natürlich Einfluss auf die Abwicklung, die sich punktuell merklich verlangsamte. Bei den spanischen und niederländischen Minigurken tendierten die Bewertungen ebenso mengeninduziert nach oben. Türkische Importe wurden derweil manchmal ein wenig günstiger.

Tomaten
Rispenofferten kamen in überwiegendem Maße aus Spanien und den Niederlanden, Kirschtomaten aus Italien und den Niederlanden. Fleischtomaten stammten vorrangig aus Spanien und Belgien, Runde Tomaten aus Spanien und Marokko. Die Türkei ergänzte das Sortiment. Anlieferungen aus Österreich, Ägypten und Tunesien gab es ausschließlich in Frankfurt. Die Versorgung reichte aus, um das Interesse zu stillen. Allerdings hatte sie sich vermindert, sodass die Kunden ab und zu tiefer in die Tasche greifen mussten. Jedoch waren auch Vergünstigungen zu erkennen, etwa dann, wenn die Qualität nicht zu überzeugen wusste. In München waren die umsatzstärksten Tage der Montag und der Freitag, in der restlichen Zeit wurden bei einer ruhigen Beachtung hier eher geringere Einkäufe getätigt. In Berlin waren marokkanische Abladungen in einem sehr üppigen Umfang vorhanden, sodass sie zu maximal 7,50 € je 6-kg-Karton umgeschlagen werden mussten.

Gemüsepaprika
Spanien dominierte augenscheinlich vor der Türkei und Marokko. Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt und genügte, um den Bedarf zu decken. Dieser war nicht besonders ausgeprägt. Die Preise bröckelten daraufhin meistens ab. Punktuell glichen sich die Bewertungen der verschiedenen Farbgruppen letztlich einander an. In Hamburg kam es zum Wochenende hin bei einem verbesserten Zuspruch wieder zu leichten Verteuerungen. In Köln konnte die Nachfrage trotz eines spärlichen Angebotes befriedigt werden. Lediglich in München waren kontinuierliche Verteuerungen zu verzeichnen. Hauptsächlich die Notierungen der roten Produkte zogen dort an. In Frankfurt kosteten orange und violette Kultivare aus Spanien 11,- bis 13,- € je 5-kg-Karton.


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Frankfurt
Die Bewertungen von spanischen Kakis stiegen leicht an. Italienische grüne Kiwis vergünstigten sich. Neben den schon etablierten peruanischen Heidelbeeren in 125-g-Schalen trafen mittlerweile chilenische Früchte in 3,8-kg-Steigen ein: Große Duke kosteten 4,75 € je kg. Frische italienische Erbsen und Dicke Bohnen wurden nach einer kurzen Pause wieder ins Sortiment aufgenommen. Einheimischer Grünkohl, ohne Strunk aufgemacht, konnte zu 6,50 bis 7,- € je 4-kg-Kiste flott platziert werden. Italien stellte Schwarzkohl bereit. Am Donnerstag tauchten kleinfallende billige Artischocken aus Ägypten auf. Die Verteuerungen bei den Auberginen und Zucchini kannten kein Ende, die Preise kletterten um ca. 25 % aufwärts. Auch im neuen Jahr blieb das Interesse an schwarzen und weißen Trüffeln erhalten. Für ab Mittwoch angelieferte sehr schöne Austernpilze aus Italien musste man 4,- € je kg bezahlen.
Hamburg
Spanische Himbeeren kosteten 1,85 € je 125-g-Schale. Auberginen aus Spanien mussten nochmals höher bewertet werden: Je 5-kg-Kiste sollte man zwischen 11,- und 13,25 € bezahlen. Avocados wurden nicht ausreichend nachgefragt. Der Abgabedruck schlug sich auf die Notierungen nieder, denn durch Vergünstigungen versuchten die Händler, Überhänge zu vermeiden. Spanische Zucchini verteuerten sich aufgrund eines eingeschränkten Angebotes auf maximal 13,75 € je 5 kg.
Köln
Bis einschließlich Mittwoch zeigte sich die Aufnahme generell sehr zähflüssig, auch das restliche Wochengeschäft konnte bei Weitem nicht zufriedenstellen. Selbst eine standweise modifizierte Produktpalette änderte daran nichts. So trafen etwa erste südafrikanische Aprikosen sowie italienische Zucchini ein. Nicht zuletzt witterungsbedingt verlief der Umschlag von Grünkohl und Rosenkohl ziemlich schleppend.
München
Erdbeeren aus der Mittelmeerregion wurden knapp ausreichend beachtet. Neben chilenischen Kirschen tauchten inzwischen Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen und Pflaumen aus der südlichen Hemisphäre auf. Bei den Beerenfrüchten spielten Importe aus Marokko und Zuströme aus Übersee eine gewichtige Rolle. Aus Spanien und Portugal kamen Himbeeren. Die Preise von Chicorée hatten sich auf einem niedrigeren Niveau eingependelt. Spanische Gemüsezwiebeln verteuerten sich leicht; Haushaltsware aus Österreich vergünstigte sich. Die Bewertungen von Zucchini und Auberginen stiegen recht deutlich, die von Lauch weniger an.
Berlin
Die Nachfrage nach Erdbeeren brach massiv ein und die spärlichen Offerten aus Griechenland konnten nur sehr langsam geräumt werden. Praktisch tonangebend waren die spanischen, marokkanischen und ägyptischen Rückläufer aus dem deutschen und niederländischen LEH, welche je nach Kondition höchstens 30 Cent je 250-g-Schale kosteten. Auberginen und Zucchini aus Spanien, Griechenland und der Türkei verteuerten sich infolge des Wintereinbruches in einigen Anbaugebieten merklich, was ihre Abwicklung augenscheinlich bremste.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 3/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 23. Januar 2020