Zespri: Neuseeländisch-Indisches Freihandelsabkommen eröffnet große Chancen für Kiwis
Zespri begrüßt den Abschluss des Freihandelsabkommens (FTA) zwischen Neuseeland und Indien. „Dies markiert eine neue Ära in den Beziehungen und eröffnet enorme Chancen für Kiwis.“
Foto © Zespri
Im Rahmen des Abkommens und als Premiere für Indien wird der Zoll auf Kiwi-Exporte nach Indien für bis zu 15.000 Tonnen pro Jahr abgeschafft. Für alle darüber hinausgehenden Mengen gilt ein reduzierter Zollsatz von 16,5 % (bisher 33 %).
Zespris Exporte nach Indien wurden durch den Zoll stark beeinträchtigt, der neuseeländische Erzeuger in der letzten Saison bei einem Umsatz von 27 Millionen NZD Kosten von 9 Millionen NZD abverlangte. Zespri exportierte dieses Jahr rund 7.200 Tonnen Kiwis nach Indien.
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Im Gegenzug wird der Kiwifruit Action Plan (KAP) als zentrales Projekt des FTA gestartet, wobei das New Zealand Institute for Bioeconomy Science Ltd. (BSI) und die neuseeländische Kiwi-Industrie eng mit indischen Kiwi-Anbauern in ländlichen Gemeinden zusammenarbeiten, um die Produktion und die Lieferkette zu verbessern.
Der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Zespri, Jason Te Brake, sagt, das Abkommen erschließe neuseeländischen Erzeugern einen der weltweit größten Märkte.

„Indien bietet enorme Chancen für Kiwis, denn es hat die größte Bevölkerung und die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft der Welt. Der durch das FTA ermöglichte Marktzugang erlaubt es uns, in den Aufbau einer hochwertigen Nachfrage zu investieren und so mehr indischen Konsumenten die besten Kiwis der Welt anzubieten“, sagt Te Brake, der weiter erläutert, dass die Vereinbarung das Ergebnis jahrelanger Vorbereitungen sei.
Zespri und Plant & Food Research (jetzt Teil des New Zealand Institute for Bioeconomy Science Ltd.) arbeiten seit mehreren Jahren eng mit den Regierungen Neuseelands und Indiens zusammen, um den Marktzugang für Kiwis zu verbessern und im Gegenzug lokale Erzeuger zu unterstützen, deren Produkt außerhalb der neuseeländischen Saison geerntet wird.

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Der Kiwifruit Action Plan
Der Kiwifruit Action Plan (KAP) ist ein Vorzeigeprojekt der umfassenderen Zusammenarbeit zwischen Neuseeland und Indien und fällt unter die Absichtserklärung für Zusammenarbeit im Bereich Gartenbau, die während der Handelsdelegation des Premierministers in Indien Anfang dieses Jahres unterzeichnet wurde.
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Die Kiwisaisons in Neuseeland und Indien sind entgegengesetzt und ergänzen sich, wodurch eine ganzjährige Versorgung indischer Verbraucher ermöglicht und die ländliche Entwicklung – insbesondere kleiner, familiengeführter Betriebe – unterstützt wird.
Im Rahmen des KAP wird das BSI über fünf Jahre mit indischen Anbauern zusammenarbeiten, um Produktion, Qualität und Lieferkettenleistung zu verbessern.
In wichtigen Anbauregionen werden Kompetenzzentren (CoE) oder Modellplantagen eingerichtet, die bewährte Verfahren demonstrieren und auf die indischen Bedingungen zugeschnittene Schulungen anbieten.
Das Programm umfasst auch den technischen Austausch mit regelmäßigen Besuchen neuseeländischer Experten und Möglichkeiten für indische Anbauer und Verantwortliche der Regierung, Neuseeland zu besuchen.
Die Vereinbarung wird von Vertretern beider Regierungen, Forschungsinstituten und der Industrie geleitet, um eine starke Aufsicht und regelmäßige Fortschrittsüberprüfungen zu gewährleisten.
Indiens Kiwi-Sektor ist jung, aber von strategischer Bedeutung für die ländliche Existenzsicherung, insbesondere in den nördlichen und nordöstlichen Bundesstaaten, mit rund 5.390 Hektar Anbaufläche und einer Produktion von 18.280 Tonnen in dem Wirtschaftsjahr 2023/24.
Der Sektor verzeichnet eine steigende Inlandsnachfrage, steht aber vor Herausforderungen wie fragmentierten Lieferketten, geringer durchschnittlicher Fruchtgröße, schwankender Qualität und unzureichender Infrastruktur für den Zeitraum nach der Ernte.
Indische Kiwis werden größtenteils nach Gewicht zu Festpreisen verkauft, unabhängig von Größe oder Güteklasse. Dies mindert den Anreiz für Erzeuger, in Qualitätsverbesserungen zu investieren.
Erzeugerorganisationen tragen dazu bei, das Angebot zu bündeln, bessere Preise auszuhandeln und die Logistik zu koordinieren. Dadurch werden Kleinbauern gestärkt und Lieferungen in Großstädte wie Kalkutta und Delhi unterstützt.
Die Anwendung bewährter Praxis in Baumschulen, Obstplantagen und bei den Protokollen nach der Ernte – unterstützt durch neuseeländisches Fachwissen – birgt das Potenzial, die indische Kiwiproduktion bis um das Zehnfache zu steigern.
Es bestehen erhebliche Möglichkeiten zur Wertschöpfung, verbesserten Sortierung und zum Ausbau der Kühlkette, wodurch indische Kiwis Premium-Märkte im In- und Ausland (Export) erreichen können.
Veröffentlichungsdatum: 23.12.2025