Schweiz: Die Pflanzen- und Pilzproduktion 2025
Von Gemüse, Beeren, Obst und Wein über Pilze, Kartoffeln, Zuckerrüben und Öl- sowie Eiweisspflanzen bis hin zum Wald: Die pflanzliche Produktion blickt 2025 insgesamt auf gute bis sehr gute Ernten und eine gesicherte Versorgung zurück – nach schwierigen Vorjahren ein spürbarer Aufschwung.
Gleichzeitig zeigen Preisdruck, Importkonkurrenz, neue Schädlinge und der zunehmende politische Druck auf Wald und Acker, wie angespannt die Lage vieler Betriebe bleibt, berichtet der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID).

Das Gemüse fiel mengenmässig wieder besser aus als noch 2024. (Foto © LID / jin)
Gemüse: Mengenmässig gutes Jahr
Die Saison 2025 ist für die Gemüsebranche noch nicht abgeschlossen, aber eine erste Einschätzung ist möglich: «Das Jahr 2025 zeigte sich mengenmässig wieder von der besseren Seite im Vergleich zu 2023 und 2024», sagt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbandes Schweizer Gemüseproduzenten VSGP. Somit könne von einem guten Gemüsejahr gesprochen werden, wenn die Gesamtmenge übers Jahr betrachtet werde.
In diesem Jahr gab es bei einigen Gemüsesorten längere Phasen, das heisst längere Zeiträume, in denen der Grenzschutz greift. «Trotzdem mussten im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr Kontingente gesprochen werden», so Markus Waber. Dies spreche für eine gute Abdeckung mit Schweizer Gemüse.
Fulminanter Saisonstart
Der Start in die Saison im Frühling war fulminant. Die warmen Temperaturen sorgten für ein schnelles Wachstum der Gemüsekulturen. «So konnten die Gemüseproduzentinnen und -produzenten schöne Erntemengen erzielen», sagt Markus Waber.
Im Sommer war es ein auf und ab. Die Hitze im Juni und August wurde von einem weitgehend nassen und eher kühlen Juli unterbrochen. Dies sorgte laut Markus Waber für Herausforderungen im Anbau.
Der Herbst zeigt sich von seiner durchschnittlichen Seite für die Gemüsebranche.
Notfallzulassungen helfen beim Schutz der Kulturen
Insgesamt hatte das Wetter einen positiven Einfluss auf einen tieferen Schaddruck von Krankheiten und Insekten beim Gemüse. «Eine Vielzahl von Notfallzulassungen bei Pflanzenschutzmittel sorgten für einen ausreichenden Schutz der Kulturen», erklärt Markus Waber.
Auf dem «Schaderregerradar» sorgte jedoch der Rübenrüssler für mehr Schäden als in den Vorjahren. «Er gewann 2025 mehr an Bedeutung, leider im negativen Sinne», so Markus Waber.
Der Rübenrüssler ist ein Schädling, der erstmals 2019 in der Schweiz aufgetaucht ist. Zunächst unter anderem ein Problem im Zuckerrübenanbau, sorgt er nun auch vermehrt für Probleme beim Anbau von Randen, Krautstiel und Mangold.

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Zu wenige Paloxen bei den Karotten
Logistisch gestaltete sich die Karottenernte teils herausfordernd. Weil die Paloxen knapp wurden, konnten einige Fläche bis Mitte Dezember noch nicht geerntet werden. Zudem zeigte sich bei den Karotten, dass die ersten Lagersätze sehr gut waren, die später jedoch aufgrund der Hitze grosse Lücken aufwiesen.
Diese dünneren Bestände bedeuten, dass die Karotten grössere Kaliber haben. Laut Markus Waber ist noch ungewiss, wie sich dies auf den Markt auswirkt.
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Erfreuliche Zwiebelernte
Trotz der Widrigkeiten konnte eine erfreulich grosse Zwiebelmenge geerntet werden. Im Gegensatz zu den Vorjahren waren die Erträge ausserordentlich hoch.
«Das lässt sich unter anderem durch die grössere Anbaufläche, dem Wetter, aber auch durch den Einsatz eines neuen Fungizids erklären», wie Markus Waber erklärt.
Die Anbauflächen sind in den letzten Jahren zwar gestiegen, jedoch konnten bisher keine grösseren Erntemengen eingefahren werden.
Noch ist aber ungewiss, ob bis zum Anschluss an die neue Ernte Ende Mai die Versorgung mit Schweizer Zwiebeln gewährleistet werden kann. «Die Nachfrage sowie die Qualität am Lager spielen hier eine zentrale Rolle», meint Markus Waber dazu.
Damit zeigte sich auch 2025 wie stark Wetter und weitere Anbaubedingungen die erzielten Mengen prägen und wie entscheidend sie für die Gesamtbilanz der Gemüseproduktion sind.
Obst- und Beerenbau 2025: Stabil bei der Ernte, unter Druck im Markt
Für die Schweizer Obst- und Beerenproduzentinnen und -produzenten war 2025 ein mengenmässig sehr gutes Jahr – zumindest bei Beeren, Kirschen und Aprikosen. Nur Zwetschgen und Mostbirnen blieben deutlich hinter den Vorjahren zurück. Gleichzeitig verschärfen tiefe Detailhandelspreise, zunehmender Schädlingsdruck und hohe Produktionskosten die wirtschaftliche Situation vieler Betriebe.
Milder Winter, sonniger Frühling – ideales Beerenjahr
Der Winter verlief sehr mild und praktisch ohne Frost, darauf folgte ein sonniger Frühling 2025. Diese Kombination sorgte in vielen Anlagen für ideale Startbedingungen. «Dieses Jahr war ein erfreuliches Beerenjahr», hält der Schweizer Obstverband fest. Über alle Beerensorten hinweg lagen die Erntemengen rund 10 Prozent über dem Mehrjahresdurchschnitt.
Besonders stark legten die Erdbeeren zu: Mit 7’990 Tonnen fiel die Ernte knapp 12 Prozent höher aus als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Himbeeren kamen mit plus 2 Prozent auf 2’224 Tonnen, Brombeeren mit plus 6 Prozent auf 600 Tonnen und Johannisbeeren auf 290 Tonnen.
Eine ausserordentlich gute Ernte gelang bei den Heidelbeeren: 834 Tonnen entsprechen 28 Prozent mehr als im Fünfjahresschnitt.
Steinobst: Starkes Kirschen- und Aprikosenjahr, schwächere Zwetschgen
Auch beim Steinobst fällt die Bilanz zweigeteilt aus. Kirschen und Aprikosen profitierten vom Witterungsverlauf, Zwetschgen büssten nach einem ertragreichen Vorjahr ein.
Die Kirschenernte erreichte 2’254 Tonnen und lag damit 13 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Qualität und Ausfärbung werden als sehr gut beurteilt.
Die Zwetschgenernte fiel mit 2’615 Tonnen dagegen deutlich kleiner aus – sie entspricht nur 82 Prozent der Jahre 2020 bis 2024.
Ein Highlight war das Aprikosenjahr im Wallis: Dank der günstigen Witterung wurden 7’545 Tonnen geerntet – rund 55 Prozent mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre.
«Die Witterungsbedingungen in diesem Jahr haben dem Wallis ein aussergewöhnliches Aprikosenjahr beschert», heisst es vom Schweizer Obstverband.
Volle Kernobstlager
Beim Kernobst lagen die Lagerbestände für Tafeläpfel Ende November bei 63’000 Tonnen – das sind zwar rund 1’000 Tonnen weniger als letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt, aber doch deutlich über dem angestrebten Ziellagerbestand von 57’000 Tonnen.
Bei den Tafelbirnen lagen die Lagerbestände Ende November bei 5’500 Tonnen, was deutlich unter dem Vorjahreswert von 10’000 Tonnen ist – allerdings fiel die letztjährige Birnenernte aussergewöhnlich reich aus.
Die Sorte Gala bleibt mit 30 Prozent weiterhin der am meisten angebaute Apfel in der Schweiz, gefolgt von Golden Delicious mit 13 Prozent und Braeburn mit 11 Prozent.
Bei den Birnen ist die Sorte Kaiser Alexander mit 26 Prozent Spitzenreiter, dicht gefolgt von Conférence mit 24 Prozent. Auf dem dritten Platz landen Williams und Gute Luise mit je 13 Prozent.
Schädlinge im Fokus: Erstes flächiges Monitoring
Die grössten Sorgen bereiten weiterhin Schädlinge. 2025 führte die Branche erstmals ein nationales Schädlingsmonitoring mit einer Umfrage zu Befall und wirtschaftlichem Schaden durch. «Schädlinge bleiben eine grosse Herausforderung», so Yvonne Bugmann vom Schweizer Obstverband.
Die grössten Schäden – insbesondere finanziell – richtete die Kirschessigfliege an. In mehreren Kantonen bereiteten zudem Baumwanzen im Kernobst sowie der Pfirsich- und der Pflaumenwickler erhebliche Probleme. Regional kam es durch neu auftretende Arten wie die Mittelmeerfruchtfliege zu grossen Ausfällen.
Mostäpfel solide, Mostbirnen auf Tiefstand
Beim Mostobst zeigte sich nach der rekordverdächtigen Ernte 2024 eine Normalisierung – allerdings auf sehr unterschiedlichem Niveau.
«Die Erntemenge ist dieses Jahr deutlich tiefer als im rekordverdächtigen Vorjahr», so Yvonne Bugmann. Bei den Mostäpfeln beträgt die Menge 76 Prozent des Vorjahres, liegt aber immer noch 4 Prozent über dem Vierjahresschnitt.
Die Gründe: Gute Blüte- und Befruchtungsbedingungen im Frühling, eine solide Wasserversorgung und insgesamt gute Wachstumsbedingungen.
Ganz anders sieht es bei den Mostbirnen aus: Ihre Erntemenge erreicht nur 13 Prozent des Vorjahres und 31 Prozent des Durchschnitts der letzten vier Jahre.
Als Gründe werden Alternanz, der ausserordentlich hohe Behang 2024 sowie das Nicht-Ernten kleiner Mengen genannt.
Mostäpfel stammen zu 80 Prozent aus der Ostschweiz, 14 Prozent aus Bern und der Westschweiz und 6 Prozent aus dem Mittelland und der Zentralschweiz.
Bei den Mostbirnen kommen 50 Prozent aus dem Mittelland und der Zentralschweiz, 48 Prozent aus der Ostschweiz und 2 Prozent aus Bern und der Westschweiz.
Insgesamt verarbeiteten die Mostereien des Schweizer Obstverbands 60’484 Tonnen Mostäpfel und 1’873 Tonnen Mostbirnen, davon 6’752 beziehungsweise 400 Tonnen in Bioqualität.
Trend zu robusten Sorten und mehr Nachhaltigkeit
Strukturell blieb der Obstbau 2025 stabil. «Der Anbau hat sich im Jahr 2025 nicht wesentlich verändert», so die Einschätzung des Obstverbands.
Im Kernobst verstärkte sich jedoch der Trend zu robusten und resistenten Sorten – viele Betriebe nutzen Erneuerungen, um anfälligere Sorten zu ersetzen.
Die leichte Verschiebung der letzten Jahre von Suisse Garantie hin zu Bio Suisse oder teilweise IP-Suisse hat sich stabilisiert. Die Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» wurde im Bereich Kirschen und Zwetschgen breit und erfolgreich eingeführt.
Preise und Importdruck: Gute Ernten, harter Wettbewerb
Die grossen Ernten bei Beeren, Kirschen und Aprikosen waren für die Versorgung erfreulich, setzten die Preise aber zusätzlich unter Druck. «Die aktuelle Tiefpreisstrategie und der intensive Wettbewerb im Detailhandel wirken sich spürbar auf die allgemeine Preissituation aus», erklärt Yvonne Bugmann.
Beim Kernobst blieben die Produzentenrichtpreise aufgrund der erneut grossen Ernte stabil. Bei Kirschen und Zwetschgen führten die tieferen Mengen, die deutlich bessere Qualität sowie der neue Zuschlag für «Nachhaltigkeit Früchte» zu einer spürbaren Entlastung der angespannten Wirtschaftlichkeit.
Insgesamt sind die Produzentenrichtpreise für Tafelfrüchte gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben; dies gilt auch für das Mostobst.
Trotz guter Inlandernte bleibt die Schweiz eng mit dem Weltmarkt verflochten. Der Beerenimport stieg 2025 um 9 Prozent auf über 34’000 Tonnen; die Schweizer Produktion deckt rund 26 Prozent der Gesamtmenge.
Beim Steinobst sanken die Importe um 5 Prozent auf rund 10’383 Tonnen, während die Schweizer Produktion etwa 54 Prozent des Gesamtbedarfs abdeckt. Beim Kernobst gingen die Importe angesichts der grossen Schweizer Ernte um 48 Prozent auf 6’009 Tonnen zurück.
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Schweizer Pilze – Druck bleibt auch 2025 bestehen
Das Jahr 2025 stand für die Schweizer Pilzbranche erneut im Zeichen grosser Herausforderungen. Die anhaltenden Schwierigkeiten durch steigende Importe und ungleiche Wettbewerbsbedingungen machten deutlich, dass die Branche an einem entscheidenden Wendepunkt steht.
Während sich die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin über die ganzjährige Verfügbarkeit von Champignons und Edelpilzen freuen können, müssen die Produzentinnen und Produzenten verstärkt auf ihre Wettbewerbsfähigkeit achten.
Importanteil steigt weiter
Während die Mengen der produzierten Champignons im Vergleich zum Vorjahr auf ähnlichem Niveau zu erwarten sind, steigt der Importanteil weiter. Das bereitet den Produzentinnen und Produzenten des Verbands Schweizer Pilzproduzenten sorgen und sorgt für massiven Preisdruck.
Ein zentrales Problem der Schweizer Pilzproduktion sind die hohen Produktionskosten, die im internationalen Vergleich kaum kompensiert werden können.
Während ausländische Konkurrenten in der EU finanzielle Unterstützung von bis zu 40 Prozent für die Modernisierung ihrer Anlagen erhalten, müssen Schweizer Betriebe immense Summen aus eigener Kraft investieren. Diese ungleichen Voraussetzungen erschweren es, konkurrenzfähig zu bleiben und notwendige Innovationen umzusetzen.
Marketing und Aufklärung als Schlüssel
Der Verband Schweizer Pilzproduzenten betont darum die Notwendigkeit, Schweizer Pilze besser zu vermarkten und ihren Wert gegenüber importierter Ware hervorzuheben.
Trotz der schwierigen Lage bleibt das Ziel der Branche Wachstum und Innovation. Zur Sicherung der Schweizer Pilzproduktion ist der Verband auf verstärkte Unterstützung von Politik und Handel angewiesen.
Bei den Kartoffeln sorgten hohe Erträge für volle Lager. (Foto © LID / jin)
Kartoffeljahr 2025: Volle Keller, tiefere Preise
Für die Schweizer Kartoffelbranche war 2025 ein Jahr mit viel Ertrag – aber auch mit vollem Lager und unter Druck geratenen Produzentenpreisen. Die Witterung spielte mehrheitlich mit, die Qualität stimmt, die Versorgung ist – mit einer Ausnahme – gut.
«Das Kartoffeljahr 2025 brachte den Produzentinnen und Produzenten mehrheitlich gute Anbaubedingungen», fasst Christian Bucher, Geschäftsführer der Branchenorganisation Swisspatat, zusammen. Gleichzeitig zeigte sich einmal mehr, wie anfällig die Wertschöpfungskette bei Engpässen in der Logistik ist.
Günstige Witterung und hohe Erträge
Die Pflanzung erfolgte im Frühling bei sehr guten Voraussetzungen, das Wetter blieb bis Anfang Juni ideal. Danach folgte eine heisse, trockene Phase, die vor allem dort Probleme bereitete, wo keine Bewässerung möglich war. Der regenreiche Juli brachte den Beständen wieder Entspannung.
Krankheiten wie Kraut- und Knollenfäule traten zwar auf, aber deutlich weniger stark als im Vorjahr. «Alles in allem waren die Wachstumsbedingungen für die Kartoffeln gut – dies zeigte sich dann auch bei der Ernte», so Bucher.
Insgesamt waren die Wachstumsbedingungen gut – mit sichtbaren Folgen bei der Ernte:
- Bei den konventionellen Kartoffeln lagen die Nettoerträge bei 393 Kilogramm pro Are – 17 Prozent über dem Fünfjahresschnitt.
- Bei den Biokartoffeln wurden 291 Kilogramm pro Are geerntet, was sogar 35 Prozent über dem fünfjährigen Mittel liegt.
Auch Lara Stamler, Geschäftsführerin der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten, zieht eine positive Erntebilanz: «Das Wetter war durchzogen, sorgte jedoch mehrheitlich für gute Erträge – so sind die Ernte und die Erntemengen in diesem Jahr sehr zufriedenstellend.»
In allen Kategorien – fest- und mehligkochende Speise- und Chipskartoffeln – ist die Versorgung mit inländischen Kartoffeln laut Swisspatat sehr gut, einzig im Fritessegment gibt es eine leichte Unterversorgung.
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Mehr Fläche, Bio leicht rückläufig
Die gute Ernte ist auch eine Folge der ausgeweiteten Anbaufläche. «Die Anbaufläche liegt bei 11’029 Hektaren und ist somit verglichen zum Vorjahr um 3 Prozent gestiegen», sagt Lara Stamler.
Leicht rückläufig war hingegen die Biofläche, die um etwa 70 Hektaren auf 922 Hektaren schrumpfte. Kleinere Verschiebungen gab es auch zwischen den Segmenten: Festkochende Speisesorten wurden etwas weniger angebaut, während die Flächen für Frites-, Chips- und mehligkochende Speisekartoffeln zunahmen.
Wie viele Betriebe noch Kartoffeln produzieren, wird erst die nächste Statistik des Bundesamts für Statistik zeigen. Die Branchenorganisation Swisspatat geht davon aus, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt: Die Anzahl Produzentinnen und Produzenten dürfte erneut um ein bis zwei Prozent abgenommen haben.
Engpass in der Logistik
Während die Ernte auf dem Feld gut gelang, stiess die Logistik zeitweise an Grenzen. Viele Felder waren gleichzeitig erntereif und die Erträge hoch. Das führte zu Engpässen bei den Paloxen für Transport und Lagerung.
«Gerade für die nachgelagerte Wertschöpfungskette war dieses Jahr herausfordernd, da nicht nur die Ernte bei den Kartoffeln gut gekommen ist, sondern auch bei anderer Lagerware wie Zwiebeln und Karotten», sagt Lara Stamler. «Auch die stetig zunehmende Ernteleistung stellt die Abnehmer vor Herausforderungen, weil die Anlagen zur Annahme hier nicht Schritt halten können», ergänzt Christian Bucher.
Dank grossem Effort und pragmatischen Lösungen aller Beteiligten – Produzierende, Handel und Verarbeiter – konnte die Situation im Verlauf der Saison entschärft werden.
«Die Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten erwartet, dass die nachgelagerte Wertschöpfungskette aus der Situation gelernt hat und zukünftig genügend Gebinde zur Verfügung stellen kann», so Lara Stamler.
Hohe Ernte, tieferes Preisniveau
Die grossen Erträge drückten schliesslich auf das Preisniveau. «Bei der Preisbildung wird bei den Kartoffeln zwischen den beiden Hauptkanälen Speise- beziehungsweise Industriekartoffeln unterschieden», erklärt Christian Bucher.
Für Speisekartoffeln definiert die Branche vor der Ernte ein mittleres Preisband. «Die effektiven Richtpreise kommen dann, abhängig von Angebot und Nachfrage, innerhalb dieses Preisbandes zu liegen und da das Angebot aufgrund der guten Erträge hoch war, die Nachfrage aber stabil geblieben ist, sind die Preise in diesem Jahr unter dem mittleren Preisband festgelegt worden», erklärt Chritian Bucher.
Im Vorjahr war die Ernte schlecht ausgefallen und die Preise hatten sich am oberen Rand des Preisbandes bewegt – 2025 sind sie nun auch aufgrund der grösseren Erträge spürbar gesunken.
Bei den Industriekartoffeln gelten Fixpreise, die gegenüber dem Vorjahr unverändert blieben. Dafür wurden Handelsusanzen und Übernahmebedingungen überarbeitet: «Die Qualitätsvorgaben wurden gelockert – dies führt dazu, dass die Landwirte auch Kartoffeln mit gewissen Mängeln abliefern können», erklärt Christian Bucher.
Die Branche reagiere damit auf den Aktionsplan Food Waste des Bundes und reduziere mit konkreten Massnahmen die Lebensmittelverluste signifikant.
Auch aus Sicht der Produzentenschaft bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anspruchsvoll. «In den letzten Jahren konnten die Produzentenpreise erhöht werden – für die Ernte 2025 hat sich die Branche entschieden, keine Preiserhöhungen vorzunehmen», sagt Lara Stamler.
Für das kommende Jahr seien stabile Produzentenpreise und unveränderte Übernahmebedingungen vorgesehen. «Die nach wie vor hohen Anbaukosten und das hohe Anbaurisiko bleiben für die VSKP aber wichtige Anliegen», so Lara Stamler.
Weitere Informationen.
Quelle: LID
Veröffentlichungsdatum: 23.12.2025