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21. Spanisch-Italienisches Dialogforum

Ernährungssicherheit in Europa: Luis Planas betont die Bedeutung einer stärkeren Agrarpolitik

10. Dezember 2025

Der spanische Landwirtschaftsminister Luis Planas hat erneut hervorgehoben, wie wichtig es ist, die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und die Fischereipolitik zu stärken. 

Laut Planas hängt die Sicherheit der Ernährung in Europa davon ab, dass diese Politiken im Entwurf des nächsten mehrjährigen Finanzrahmens „stark, mit ausreichend Mitteln und gut ausgerichtet“ bleiben.


Luis Planas. (Foto © MAPA)

Der Minister sagte auch, dass der Vorschlag der Europäischen Kommission für die zukünftige GAP an Klarheit und Zusammenhalt mangele und „Landwirte und Viehzüchter nicht so schützt, wie es sein sollte“.

Planas erklärt, dass „Ernährungssicherheit eine Politik für die ganze Gesellschaft ist, nicht nur für den Agrarsektor“. Er betonte außerdem, dass wir verhindern müssen, dass der europäische Binnenmarkt durch nationale Unterstützungen zersplittert wird.


Luis Planas (l.) und sein italienischer Kollege Francesco Lollobrigida. ​(Foto © MAPA)

In Rom sprach Luis Planas neben seinem italienischen Kollegen Francesco Lollobrigida auf einer Sitzung mit dem Titel „Die Finanzvorschläge der Europäischen Kommission und die Herausforderungen der Ernährungssicherheit für Landwirtschaft und Fischerei in Europa“ im Rahmen des 21. Spanisch-Italienischen Dialogforums.

Der spanische Minister betonte, dass „unsere beiden Länder in einem kontinuierlichen und strategischen Dialog stehen, um gemeinsam die aktuelle und zukünftige Ernährungssicherheit mit angemessener Finanzierung zu sichern“.

Er nannte vier zentrale Herausforderungen für die Ernährungssicherheit:

  • den Klimawandel zu bewältigen, etwa durch moderne Bewässerung, alternative Wasserquellen und genetische Techniken
  • das Risikomanagement in der Landwirtschaft durch Versicherungen und Resilienzsysteme zu stärken
  • geopolitische Entwicklungen und den internationalen Handel zu nutzen, zum Beispiel mit Chancen durch Mercosur und Indien, ohne protektionistisch zu werden 
  • die steigenden Produktionskosten, vor allem bei Düngemitteln, zu kontrollieren, damit hochwertige Lebensmittel bezahlbar bleiben

Planas hob hervor, dass Spanien und Italien dank ihrer nachhaltigen und vielfältigen Produktionsweisen eine wichtige Rolle bei der Versorgung Europas mit Lebensmitteln spielen.

„Gemeinsam machen wir 25 % der europäischen Agrar- und Lebensmittelproduktion aus“, sagte er. „Dieses Potenzial sollte sich in mehr Einfluss in Europa widerspiegeln.“

Er betonte auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Spanien und Italien, um den Mittelmeerraum in Europas Projekte einzubinden.

„Ernährungssicherheit bedeutet, die Balance zwischen Menge, Qualität und Preis der Lebensmittel zu finden“, so Planas. „Obwohl es uns in Europa gut geht, leiden weltweit 683 Millionen Menschen Hunger, und 28 % der Weltbevölkerung sind von Mangelernährung betroffen.“ Laut Planas ist das ein Grund, warum Europa gemeinsam handeln muss.

Das Spanien-Italien-Dialogforum ist ein wichtiger Austauschraum für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Dieses Jahr lag der Fokus auf Fragen der Ernährungssicherheit und auf Reformen in der EU-Finanzpolitik.

Bei der Veranstaltung kamen Entscheider, Experten und Wirtschaftsvertreter zusammen, um die europäische Zusammenarbeit im Mittelmeerraum zu stärken.

 

Quelle: Spanisches Landwirtschaftsministerium (MAPA)

Veröffentlichungsdatum: 10.12.2025

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