
WAO präsentiert exklusive Verbraucher-Insights für den deutschen Markt
In den letzten zehn Jahren hat sich die Avocado in Europa von einer „exotischen Frucht“ zu einem Symbol für gesunde Ernährung entwickelt, dank ihres starken Gesundheitsprofils und ihrer Vielseitigkeit, gestützt durch anhaltendes Wachstum beim Konsum sowie Investitionen in effizientere, standardbasierte Produktion.
Foto © WAO
Anlässlich der Fruit Attraction teilt die World Avocado Organisation (WAO) praxisnahe Einblicke in die Frage, wer in Deutschland Avocados kauft und wo Wachstumspotenzial besteht.
Gemeinsam mit Nigel Parrott, FMCG Research Consultant, hat die WAO aktuelle Konsum- und Kaufstudien ausgewertet, um Zielgruppen und Alltagsanlässe zu identifizieren, die ein nachhaltiges Wachstum der Kategorie fördern können.
In den letzten drei Jahren hat die WAO ihre Expertise und Datengrundlage ausgebaut, um Konsumenten in 11 Ländern (Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Polen, Portugal, Rumänien, Niederlande, Italien, China und Indien) besser zu verstehen.
Dabei wurden fast 500.000 Verbraucher in Europa befragt, und inzwischen wird die Forschung auf Ostasien ausgeweitet.
Diese Erkenntnisse sollen den kommerziellen Austausch bereichern und Strategien zur Ansprache von Zielgruppen unterstützen – mit dem Bewusstsein, dass Europa nicht ein homogener Markt ist, sondern viele Märkte mit unterschiedlichen Kulturen und Konsumgewohnheiten, die jeweils spezifische Wachstumschancen eröffnen.
Deutschland: Wachstumsmarkt mit großem Potenzial – die nächste Generation im Blick
Nur 43 % der deutschen Haushalte kaufen Avocados mindestens einmal im Jahr – mehr als die Hälfte der Bevölkerung wurde also noch nicht erreicht.
Die größten Chancen liegen bei den 25- bis 39-Jährigen, insbesondere in Haushalten vor der Familiengründung oder mit kleinen Kindern, die besonders aufgeschlossen gegenüber gesunden und bequemen Lebensmitteln sind.
Gleichzeitig zeigt Deutschland bereits ein bemerkenswertes Wachstum: Der Konsum stieg von 110.000 Tonnen im Jahr 2023 auf 120.000 Tonnen im Jahr 2024 – ein signifikanter Zuwachs im Jahresvergleich.
Beim Konsumanlass liegt das Frühstück klar vorn. Am häufigsten werden Avocados auf Toast gegessen, kombiniert mit Eiern und Früchten wie Äpfeln.
Besonders am Wochenende erreicht der Verzehr seinen Höhepunkt, wenn Avocado-Frühstücke als besondere Mahlzeit genossen werden. Insgesamt ist die Zubereitung einfach und vielseitig: frisch auf Toast, in Salaten oder als Guacamole – 60 % der Konsumenten bereiten die Avocado so zu.
Die wichtigsten Kaufgründe sind Gesundheit, Geschmack und Genuss. Für deutsche Verbraucher gilt die Avocado als gesund – vor allem wegen ihrer Vitamine, Mineralstoffe, „guten Fette“ und Ballaststoffe. Gleichzeitig wird sie als nahrhaft und genussvoll wahrgenommen – eine ideale Balance aus Wohlbefinden und Genuss.
Zac Bard, Chairman der World Avocado Organisation, kommentiert: „Deutschland ist ein spannender Wachstumsmarkt: Wir haben im letzten Jahr einen deutlichen Anstieg von 110.000 auf 120.000 Tonnen gesehen – und dennoch kaufen nur 43 % der Haushalte überhaupt Avocados. Das zeigt, wie viel Potenzial noch vor uns liegt. Besonders die Altersgruppe 25–39 ist offen für gesunde, bequeme Lebensmittel. Hier können wir mit Inspiration und AuKlärung viel bewegen.“
Nigel Parrott, FMCG Research Consultant, ergänzt: „Wir hören immer wieder, dass Preis und Unsicherheit beim Thema Reife Barrieren in Deutschland darstellen. Mit besserer AuKlärung und einfachen Rezeptideen können wir diese Hürden abbauen und den Zugang erleichtern. Länder wie Großbritannien, Polen, Deutschland und Rumänien sind noch Entwicklungsmärkte: Entscheidend ist, jene Konsumentengruppen zu identifizieren, die bereits überdurchschnittlich oft Avocados kaufen – und gezielt ähnliche Gruppen anzusprechen, die ebenfalls zu Vielkäufern werden könnten. Wir sehen, dass Deutschland und Großbritannien sehr ähnliche Dynamiken haben: In beiden Ländern kaufen etwa die Hälfte der Haushalte Avocados nur einmal im Jahr – in Deutschland allerdings mit einem etwas jüngeren Profil, insbesondere bei 25- bis 39-Jährigen ohne Kinder oder jungen Familien.“
Wie in anderen europäischen Märkten werden auch hier Aufklärung zum Thema Reife sowie einfache, erschwingliche Rezeptideen für junge Haushalte entscheidend sein, um Avocados stärker in die alltägliche Ernährung zu integrieren.
Europa im Überblick
Die Zielgruppen unterscheiden sich je nach Land – ein Beleg dafür, wie wichtig Segmentierung ist: Spanien (35–49 Jahre); Großbritannien (28–34 mit Kindern <16); Deutschland (25–44 mit Kindern); Italien ( junge Erwachsene ohne Kinder); Portugal (50+); Frankreich (25–34).
„Eine einzige Botschaft öffnet nicht überall Wachstum. Entscheidend ist die Investition in Forschung: Wir haben lokale Relevanz geschaffen und verstanden, wer die Käufer sind und wer die Avocados im Haushalt tatsächlich konsumiert – das ist nicht immer dieselbe Person. Avocados passen in lokale Esskulturen: von Frühstücksgewohnheiten in Spanien bis hin zu süßen Anwendungen in Asien. Unser Ziel bei der WAO ist es, die Nachfrage verantwortungsvoll zu steigern und gleichzeitig eine resiliente, nachhaltige Versorgung sicherzustellen“, so Zac Bard.
„Europa ist kein einheitlicher Markt; Kauf- und Konsumgewohnheiten unterscheiden sich – von portugiesischen Rentnern, die Avocado-Salate essen, bis zu Deutschen, die Avocado-Toast zum Frühstück wählen. Wachstum bedeutet, die größten Chancen nach Alter und Lebensphase zu erschließen: Wenigkäufer in den reifen Märkten Spanien und Frankreich häufiger zum Kauf zu bewegen; besonders kauЫereite Segmente in Großbritannien, Polen, Deutschland und Rumänien zu skalieren; und in Italien und Portugal die Marktdurchdringung auszubauen“, erklärt Nigel Parrott.
Der Osten als nächste Wachstumsregion
In China kauft nur ein kleiner Teil der Haushalte Avocados. Hier liegt der Fokus auf wohlhabenden Frauen im Alter von 25–44 Jahren, die Avocados überwiegend als Snacks oder zum Mittagessen verzehren, sowohl frisch als auch verarbeitet. In Indien ist der Konsum noch relativ gering, konzentriert sich aber auf wohlhabendere und gebildetere Haushalte, die sich Avocados derzeit leisten können.
Dank der Marketingmaßnahmen der WAO in den vergangenen zwei Jahren hat die Avocado jedoch eine starke Akzeptanz als gesundes Lebensmittel gewonnen. Besonders Indien ist eine Erfolgsgeschichte: Durch gezielte Kampagnen und Partnerschaften gelang es der WAO, Avocados von einem Nischenprodukt zu einem anerkannten Gesundheitsfood bei Kernzielgruppen zu entwickeln.
Dieses Beispiel zeigt, welches Potenzial im WAO-Modell steckt – und bildet die Grundlage für die Erschließung weiterer asiatischer Märkte, insbesondere Chinas. Die nächste Wachstumsphase liegt bei den 35- bis 44-Jährigen, für die Gesundheit der wichtigste Kaufgrund bleibt. Hier wird die Frucht in vielfältigen Gerichten wie Salaten, Sandwiches, Eiscreme und Desserts verwendet.
„Asien ist die nächste Wachstumsregion für Avocados: Die Chance liegt darin, die Frucht durch lokale Küche, geprüfte Qualität und klar kommunizierte Gesundheitsvorteile vertraut zu machen“, sagt Zac Bard, Chairman der WAO. „Unser Ziel ist es, dieses Superfood so einzuführen, dass es zu den vielfältigen kulinarischen Kulturen Asiens passt und gesundheitsbewusste Konsumenten überzeugt. Da das Bewusstsein bei jüngeren Generationen bereits steigt, die Avocados kennen, sind wir überzeugt, dass dies der Beginn einer langen und vielversprechenden Entwicklung ist.“
Zac Bard ergänzt: „Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Ernährungswissenschaftlern und Influencern hat die WAO die einzigartigen Gesundheitsvorteile der Avocado hervorgehoben, darunter die guten Fette und den hohen Ballaststoffgehalt, der länger satt hält und Blutzuckerspitzen reduziert – ein entscheidender Vorteil in einem Markt, in dem Diabetes das größte Gesundheitsrisiko darstellt. Was wir in Indien erreicht haben, zeigt, was möglich ist – und gibt uns das Vertrauen, diesen Erfolg in China und darüber hinaus zu adaptieren und zu skalieren.“
Bildquelle: Pixabay
Avocado-Ausblick: Nachhaltigkeit, Versorgung und Resilienz
Von der Erzeugung bis zum Konsum investieren die Mitglieder der WAO in nachhaltiges Wachstum. Präzisionsbewässerung und digitale Überwachung reduzieren den Wasserverbrauch erheblich (z. B. um bis zu 43 % in der kommerziellen Praxis).
Da die Konsumentenbasis in Europa und zunehmend auch in Asien wächst, wird die Sicherstellung einer konstanten, hochwertigen Versorgung das ganze Jahr über immer wichtiger – vor allem, um die Avocado von einem gelegentlichen Genuss zu einem alltäglichen Lebensmittel zu machen.
Neue Herkunftsländer wie Simbabwe, Mosambik, Tansania und Angola bis hin zu Marokko und Guatemala tragen zur Diversifizierung des Angebots und zur Stabilität bei.
„Es geht um Fakten und Differenzierung – darum, eine resiliente, nachhaltige Kategorie aufzubauen, die sowohl Verbrauchern als auch Erzeugergemeinschaften dient“, ergänzt Zac Bard.
Veröffentlichungsdatum: 02.10.2025