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ARCHE NOAH: EU-Ratspräsidentschaft will die Landwirtschaft drastisch einschränken

29. September 2025

Das europäische Nachrichtenportal Euractiv berichtet über eine bedenkliche Entwicklung rund um das neue EU-Saatgutgesetz. Laut Euractiv drängt die dänische Ratspräsidentschaft darauf, dass der Verkauf neuer vielfältiger lokaler Sorten von Getreide, Kartoffeln oder Mais verboten werden soll. 


Bildquelle: Pixabay

Nur noch für Obst und Gemüse soll es die Möglichkeit geben, neue Vielfaltssorten anzumelden und zu verkaufen. Zusätzlich droht eine Einschränkung auf eine eng begrenzte Herkunftsregion. 
 
„Der Vorschlag der Ratspräsidentschaft, die Züchtung neuer Vielfaltssorten von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Arten zu verbieten, ist absurd und würde einen großen Rückschritt bedeuten. Schon der frühere Vorschlag der EU-Kommission würde den Weiterbestand vieler lokaler Saatgutproduzent:innen gefährden. Alleine die Idee, gesetzlich einzuschränken, welche Kulturen gezüchtet werden können, ist inakzeptabel“, kritisiert die ARCHE NOAH Saatgutrechtsexpertin Magdalena Prieler.  
 
„Die Anpassung an klimatische Veränderungen verlangt der Landwirtschaft bereits jetzt sehr viel ab. Anpassungsfähiges, diverses Saatgut jetzt auf kleinteilige Regionen einzuschränken würde die Lebensmittelproduktion weiter erschweren. Bäuer:innen müssen die Möglichkeit haben, vielfältige Sorten, die für ihren Standort geeignet sind, anzubauen, auch wenn diese aus anderen Regionen kommen.“  
 
Die Verhandlung zu den zukünftigen Regeln für Saatgut und anderes pflanzliches Vermehrungsmaterial in der EU findet in der zuständigen Ratsarbeitsgruppe am 1. und 2. Oktober 2025 statt. Die dänische Ratspräsidentschaft möchte in der Sitzung einen Kompromiss zwischen den Mitgliedsstaaten erreichen. 
 
„Das ist kein Bürokratieabbau. Den Landwirt:innen werden mit diesen Regeln wichtige Grundlagen für ihre Arbeit genommen, zugunsten der Gewinninteressen von Großkonzernen. Kleine und mittelständische Saatgutproduzent:innen werden so vom Markt verdrängt“, kommentiert Magdalena Prieler von ARCHE NOAH den aktuellen Bericht von Euractiv. 
 

Quelle: ARCHE NOAH

 

 

Veröffentlichungsdatum: 29.09.2025

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