
Mehr Artenvielfalt an Gemüseäckern und Obstplantagen
Seit 15 Jahren engagieren sich NABU, REWE Group und landwirtschaftliche Betriebe deutschlandweit gemeinsam für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt im konventionellen Obst- und Gemüseanbau.
Das Projekt gilt heute als größte Kooperation zum Erhalt der Biodiversität zwischen Handel, Naturschutz und Landwirtschaft in Deutschland – und zeigt, wie konkrete Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen einen Unterschied machen können.
Erfolgreiche Partnerschaft von NABU, REWE Group und Landwirtschaftsbetrieben feiert Jubiläum. (Bildquelle: Pixabay)
„Was 2010 mit der Bodensee-Stiftung und REWE begann, entwickelte sich ab 2011 mit dem Einstieg des NABU zu einem bundesweiten Vorzeigeprojekt“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Ingo Ammermann.
„Ein besonderer Erfolg liegt im gewachsenen gegenseitigen Verständnis zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Handel. Durch Beratung auf Augenhöhe und neue Lösungsansätze gelingt es, auch im konventionellen Anbau – der in Deutschland nach wie vor den größten Flächenanteil stellt – gezielt für mehr Biodiversität zu sorgen.“
Die gemeinsame Verantwortung betont auch Marcel Weber, Geschäftsleiter Ware Eigenmarke National und International der REWE Group: „Nachhaltigkeit braucht starke Allianzen. Die langjährige Partnerschaft zwischen dem NABU, Landwirt*innen und der REWE Group beruht auf Vertrauen, übereinstimmenden Werten und dem gemeinsamen Ziel, natürliche Lebensräume entlang der gesamten Lieferkette zu bewahren”.
Mittlerweile betreuen über 20 spezialisierte Berater*innen fast 500 Agrarbetriebe. Ziel ist, Naturschutzmaßnahmen praxisnah in den konventionellen Anbau zu integrieren. Bis heute wurden mehr als 17,5 Millionen Quadratmeter Blühflächen geschaffen oder ökologisch aufgewertet. Als Rückzugsorte für Wildtiere wurden Hecken mit rund 89.300 Bäumen und Sträuchern gepflanzt, mehr als 26.900 Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse wurden installiert. Dazu kommen Strukturelemente wie Totholzhaufen, Steinmauern, Sitzstangen für Greifvögel oder Wasserstellen.
Diese Maßnahmen zeigen Wirkung – nicht nur für die Natur, sondern auch für die Betriebe. Denn die Förderung von Nützlingen wie Wildbienen, Schwebfliegen, Florfliegen oder Grabwespen verbessert die Bestäubung und hilft, Schädlinge auf natürliche Weise zu regulieren. So können Pflanzenschutzmittel reduziert und die Widerstandsfähigkeit der Kulturen gestärkt werden.
Ein wissenschaftliches Monitoring am Bodensee begleitet die Maßnahmen und dokumentiert die positive Entwicklung für die Artenvielfalt: Wurden dort 2010 noch 56 Wildbienenarten vorgefunden, waren es 2021 bereits 112 – darunter 26 Arten der Roten Liste.
Hintergrund
Das Biodiversitätsprojekt von REWE Group, NABU und landwirtschaftlichen Betrieben ist seit 2010 aktiv. Das Projekt wird von REWE Group finanziert und vom NABU koordiniert.
Es verfolgt das Ziel, im konventionellen Obst- und Gemüseanbau Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt umzusetzen – praxisnah, wirksam und kooperativ. Das Projekt ist heute die größte Partnerschaft dieser Art in Deutschland.
Quelle: NABU
Veröffentlichungsdatum: 24.09.2025