
Belgien: Erdmandelkraut breitet sich aus und bedroht Kartoffel- und Gemüseanbau
Erdmandelkraut wird in der flämischen Landwirtschaft und im Gartenbau zu einem wachsenden Problem. Dieses hartnäckige Unkraut, das erstmals 1985 entdeckt wurde, breitet sich schnell aus und ist praktisch nicht zu bekämpfen, berichtet Vilt.be.
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Sobald ein Feld befallen ist, dürfen keine Kartoffeln, Rüben, Karotten oder anderes Wurzelgemüse mehr angebaut werden.
„Es bedroht den Kartoffel- und Gemüseanbau und kostet die Landwirte jährlich Tausende von Euro“, sagt Sander Palmans, Koordinator des Landwirtschaftlichen Versuchs- und Ausbildungszentrums (PVL) in Bocholt, und weist darauf hin, dass das Problem in ganz Flandern zunimmt.
„Aufgrund freiwilliger Meldungen schätzen wir, dass in einigen Gemeinden 10 bis 15 % der Fläche befallen sind. In bestimmten Regionen kann diese Zahl sogar noch höher sein.“
Erdmandelkraut, eine Pflanze, die gewöhnlichem Gras ähnelt, bildet zahlreiche unterirdische Knollen, die für die Vermehrung verantwortlich sind. „Daher verbreitet es sich unglaublich schnell und es dauert Jahre, es zu vernichten“, sagt Palmans. Auch die Landwirtschaftsorganisation Boerenbond beobachtet die Situation seit Jahren. Pieter van Oost spricht von einem „wachsenden und schwer zu kontrollierenden Problem“.
Die Bekämpfung wird dadurch erschwert, dass in den letzten Jahren viele Pflanzenschutzmittel vom Markt genommen wurden.
„Die noch zugelassenen Produkte dürfen nur auf Gras und Mais angewendet werden. Deshalb wurde im Rahmen des Integrierten Pflanzenschutzes (IPM) eine Ausnahme gemacht: Monokulturmais darf zur Bekämpfung des Schwarzsporns eingesetzt werden“, erklärt Van Oost.
Die Pflanze gelangte in den 1970er Jahren über den niederländischen Blumenzwiebelhandel nach Belgien und wurde erstmals 1985 in Flandern gemeldet. Die Universität Gent schätzt, dass inzwischen mindestens 25.000 Hektar Ackerland befallen sind, obwohl Palmans vermutet, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 22.09.2025