
Faire Woche 2025: "Fair handeln - Vielfalt erleben"
Am 12. September startet die Faire Woche, Deutschlands größte Aktionswoche für den Fairen Handel. Unter dem Motto "Fair handeln - Vielfalt erleben!" veranstalten Engagierte bis zum 26. September bundesweit über 1.600 lokale Aktionen, damit sich mehr Verbraucher*innen für fairen Konsum entscheiden und engagieren.
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, Schirmherrin der Fairen Woche, erklärt: „Der Faire Handel ist ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Vielfalt - einer Vielfalt, die nicht nur die faire Handelsbewegung umfasst, sondern auch die biologische Vielfalt der Erde schützt.“
Organisiert wird die Aktionswoche vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Fairtrade Deutschland.
In über 70 Ländern verbindet der Faire Handel Menschen, die sich mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.
Entlang der Lieferketten sind unterschiedlichste Akteure vernetzt – von Produzent*innen fair gehandelter Erzeugnisse über weiterverarbeitende Unternehmen und den Handel bis hin zu Fairen Kitas, Schulen und Kommunen.
Dieses vielfältige Engagement – ob durch Produkte, Bildungsprojekte oder Kampagnen – treibt Fairness in Wirtschaft und Gesellschaft generationsübergreifend voran.
„Vielfalt heißt für mich, Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu respektieren – unabhängig von Herkunft, Kultur oder Perspektive“, erklärt Nadeesha Madushani aus Sri Lanka. Sie ist Produktentwicklerin beim Fair-Handels-Unternehmen Selyn Fair Trade und wird im Rahmen der Fairen Woche bei verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland berichten, was Vielfalt für ihr Unternehmen in der Praxis bedeutet.
„Vielfalt bereichert – sie bringt neue Ideen, Erfahrungen und Sichtweisen, die sowohl Gemeinschaften als auch Arbeitsplätze stärken“, fasst Madushani den Wert von Vielfalt zusammen.
Faire Vielfalt respektiert Menschen und Umwelt
Mit schonenden Produktionsweisen trägt der Faire Handel zum Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bei. So auch Matilde Perdomo Romero und Merlin Urrea: Das Ehepaar aus Corquín in Honduras ist Mitglied der Fairtrade-zertifizierten Kaffeekooperative CAFESCOR. Gemeinsam bewirtschaften sie zehn Hektar dicht bewaldetes Land. “Wir versuchen, im Einklang mit der Natur zu leben und auch unsere Kaffeeproduktion so zu gestalten – deswegen bauen wir zum Beispiel ausschließlich Bio-Kaffee an.“
Menschen am Anfang der Lieferketten begleitet der Faire Handel dabei, sich an sich verändernde Lebensbedingungen anzupassen und neue Vermarktungsmöglichkeiten und Einkommensquellen zu erschließen. Diese Vielfalt an Optionen stärkt ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen und schafft neue Zukunftsperspektiven.
Vielfalt unter Druck
Doch Vielfalt ist in vielerlei Hinsicht bedroht. „Vieles, für das sich der Faire Handel seit vielen Jahren engagiert, steht momentan unter großem Druck: Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt stoßen bei Populist*innen auf Widerstand. Weltweit gibt es hier einen Backlash, hart erkämpfte Rechte und Errungenschaften werden an vielen Stellen zurückgeschraubt“, warnt Bundesministerin Alabali Radovan.
Der Verlust von Tier- und Pflanzenarten schreitet rasant voran, die Marktmacht großer Konzerne wächst und gefährdet kleinere Anbieter, während nationalistische Tendenzen weltweit die gesellschaftliche Vielfalt bedrohen.
Der Faire Handel setzt dem etwas entgegen: Er stärkt Vielfalt – in der Natur, in der Wirtschaft und in unseren Gesellschaften. Jede*r Einzelne kann dazu beitragen, ob im Alltag, im privaten oder beruflichen Umfeld. Die Faire Woche bietet viele Anknüpfungspunkte, Vielfalt zu bewahren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Veranstalter und Förderer der Fairen Woche
Veranstalter der Fairen Woche ist das Forum Fairer Handel e.V. in Kooperation mit Fairtrade Deutschland e.V. und dem Weltladen-Dachverband e.V.
Die Faire Woche wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, durch Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes sowie durch MISEREOR.
Außerdem profitiert die Faire Woche von der finanziellen, fachlichen und ideellen Unterstützung durch die Mitglieder des Forum Fairer Handel.
Quelle: Forum Fairer Handel
Veröffentlichungsdatum: 11.09.2025