
Rekordkartoffelernte in Frankreich
Frankreichs Verband der Kartoffelerzeuger (UNPT) gab Ende der Vorwoche eine erste Prognose der Kartoffelernte für das Wirtschaftsjahr 2025 bekannt. Auf viel größerem Areal gibt es etwas niedrigere Erträge als im Vorjahr.
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Dazu aus einer Pressemitteilung:„Mit einem geschätzten Durchschnittsertrag von 43 t/ha, was einem leichten Rückgang gegenüber 2024 (-5 %) entspricht, könnte die nationale Produktion von Konsumkartoffeln 8,5 Mio. t erreichen, was fast 900.000 t mehr als im Vorjahr sind. Dieses seit mehr als zehn Jahren beispiellose Niveau ist auf eine außergewöhnliche Zunahme der Anbaufläche auf 197.000 Hektar (+25 % seit 2023) zurückzuführen.
Die Prognosen basieren auf den ersten Ernteergebnissen: Auch wenn noch nicht alles aus dem Boden geholt ist, spiegeln sie bereits das Ergebnis wider und bestätigen die Warnungen der UNPT seit über einem Jahr vor den Risiken einer Produktionsmenge, die die tatsächliche Kapazität des Marktes zum jetzigen Zeitpunkt übersteigt. In einem für den Export von Fertigprodukten schwierigen internationalen Wirtschaftsumfeld ist es wichtig, den wirtschaftlichen Wert der französischen Ernte zu erhalten.
Desaströse Preise ablehnen
Der freie „Industriemarkt” verdeutlicht jedoch bereits die Anfälligkeit. Die Preise für früh reifende Sorten fallen auf ein Niveau von fast 0,00 EUR/dt. Diese Bedingungen zu akzeptieren bedeutet, eine zerstörerische Spirale zu nähren und mit Verlust zu arbeiten.
Die Produktion darf nicht in diese Falle tappen und muss sich kategorisch weigern, zu diesen zerstörerischen Preisen zu liefern! Der „Frischmarkt” steht zwar ebenfalls unter Druck, bietet aber zum jetzigen Zeitpunkt bessere Aussichten.
Der Vertrag muss eingehalten werden
Angesichts dieser Situation bleibt der Vertrag das zentrale Instrument für wirtschaftliche Stabilität, jedoch unter der Voraussetzung, dass er ohne Änderungen, ohne Rücktritte und ohne unzulässigen Druck auf die Qualitäten angewendet wird – Missstände, die leider in den letzten Monaten zu beobachten waren.
Die Einhaltung muss auch gegenseitig sein: Die Erzeuger müssen eine Qualität liefern, die den Spezifikationen entspricht und für die Wertsteigerung entscheidend ist.
Die UNPT wird die Erzeuger und ihre Vertretungsorganisationen weiterhin umfassend unterstützen, insbesondere in rechtlicher Hinsicht, um die strikte Einhaltung dieser vertraglichen Verpflichtungen durchzusetzen.
Auch wenn die Kampagne 2025 in einem besonderen Klima beginnt, ist sie doch langfristig angelegt und muss bis zum Sommer 2026 mit kollektiver Verantwortung, insbesondere branchenübergreifend, gesteuert werden.
Die UNPT wird ihren Teil zu dieser Steuerung beitragen, indem sie ihre Rolle der Analyse und Beratung auf den Märkten fortsetzt, die Erzeuger und ihre Organisationen bei allen ihren Verteidigungsanfragen begleitet und bereits jetzt daran arbeitet, neue alternative Verwertungswege für nicht vertraglich geregelte Mengen zu erschließen.“
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Schon Anfang August hatte die amtliche Statistik (Agreste) eine Erntemenge geschätzt, die für Konsumkartoffeln auf knapp 8,3 Mio. t kam. Nun hat also der Anbauerverband mit 8,5 Mio. t noch etwas draufgelegt und vergleicht die Daten mit der eigenen Schätzung vom Spätsommer 2024.
Verglichen mit den gut abgesicherten aber immer noch vorläufigen Daten von Agreste für 2024 beläuft sich der Erntezuwachs gegenüber dem Vorjahr laut UNPT sogar auf 1,1 Mio. t. Übrigens gibt es wohl ähnlich viele Stärkekartoffeln wie 2024 aber etwas mehr Pflanz- und Frühkartoffeln, so dass sich eine Gesamternte Frankreichs auf rund 10,3 Mio. t aufsummieren könnte, gegenüber 9,0 Mio. t im Vorjahr.
Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 08.09.2025)
Veröffentlichungsdatum: 09.09.2025