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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 08/25

Realer Umsatzverlust im Inland, Auslandsgeschäft leicht im Minus

26. August 2025

Die deutsche Ernährungsindustrie verzeichnete im Mai 2025 einen preisbereinigten Umsatzverlust von minus 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mit minus 2,3 Prozent fiel der Rückgang im Inland stärker aus als im Ausland, wo ein Minus von 0,6 Prozent zu verzeichnen war. 


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Die Lebensmittelhersteller erzielten insgesamt einen Umsatz von 20,0 Milliarden Euro und damit ein nominales Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Im Inland belief sich der Umsatz auf 12,6 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 1,4 Prozent entspricht. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,3 Milliarden Euro und stieg wiederum nominal um 6,2 Prozent.

Der Anstieg ist unter anderem auf die deutliche Erhöhung der Ausfuhrpreise um 6,9 Prozent zurückzuführen. Die Inlandsverkaufspreise stiegen dazu im selben Zeitraum um 3,7 Prozent. Gleichzeitig sank der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozent.


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Agrarrohstoffe

Die Preise auf den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten werden maßgeblich von Angebot und Nachfrage bestimmt. 

Der FAO Food Price Index – als Barometer für weltweite Nahrungsmittelpreise – sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Erzeugnisse gelten daher als wichtige Frühindikatoren für die weitere Preisentwicklung.


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Im Mai lagen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte 0,5 Prozent über dem Niveau des Vormonats und 2,4 Prozent über dem des Vorjahres. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau Anfang 2020 entspricht das einem Anstieg von rund 41 Prozent. 

Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse sanken im Mai im Monatsvergleich um 2,5 Prozent und verzeichneten gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang von 10,8 Prozent. 

Der Preisindex für Futterweizen liegt rund 4 Prozent über dem Vorjahresniveau, während der Preisindex für Speisekartoffeln gut 41 Prozent darunter liegt. 

Im Juli stieg der FAO Food Price Index auf 130,1 Punkte – ein Plus von 7,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat gab es ein Plus von 1,6 Prozent.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den Juli eine Umkehr der Stimmung. 

Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Rückgang von 2,3 Punkten und steht mit 95,9 Punkten wieder unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steht bei 92,2 Punkten und verschlechterte sich somit leicht zum Wert des Vormonats. 

Der Saldo für die Geschäftserwartung der nächsten sechs Monate verschlechterte sich ebenfalls und steht nun bei 99,5 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen übersteigt die der Hersteller mit positiven Erwartungen: 17,5 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 18,9 von einer Verschlechterung.


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Konsumklima und Verbraucherpreise

Das GfK-Konsumklima ist ein zentraler Indikator für die Verbraucherstimmung in Deutschland. Im Juli sank der Index leicht von minus 20,0 auf minus 20,3 Punkte. Für August wird eine Verschlechterung auf minus 21,5 Punkte erwartet.

Im Juni 2025 blieben die allgemeinen Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat mit 0,0 Prozent unverändert, während sich die Preise für Lebensmittel um 0,5 Prozent sanken. 

Im Jahresvergleich lagen die Lebensmittelpreise um 2,5 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,0 Prozent höher.

 

Quelle: BVE

Veröffentlichungsdatum: 26.08.2025

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