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USA: Hunde werden bei der Erkennung der Little Cherry Disease (LCD) eingesetzt

14. August 2025

Ein neues Instrument mit vier Beinen und einer hochempfindlichen Nase könnte der Obstindustrie bald eine zuverlässige Methode zur schnellen Erkennung der Little Cherry Disease (LCD) bieten, berichtet Frutas de Chile.

Forscher der Washington State University (WSU) arbeiten an einem zweijährigen Projekt mit speziell ausgebildeten Hunden, um die Krankheit in Kirschplantagen zu erkennen. Die von der Washington Tree Fruit Research Commission (WTFRC) und dem Northwest Nursery Improvement Institute finanzierte Studie zeigte, dass die außergewöhnlichen Erkennungsfähigkeiten der Hunde eine vielversprechende Alternative zu den derzeitigen Polymerase-Kettenreaktionstests (PCR) darstellen könnten.

LCD ist eine unheilbare Krankheit, die zu kleinen, unreifen und unverkäuflichen Kirschen führt. Symptome sind in der Regel nur während der Erntezeit an den Früchten sichtbar. Den Rest des Jahres erscheint der Baum gesund, was eine Früherkennung erschwert.

Scott Harper, außerordentlicher Professor am Institut für Pflanzenpathologie der WSU, erklärte, dass Hunde schneller und empfindlicher seien als PCR-Tests. Diese Tests seien zudem teuer und die Ergebnisse lägen nicht sofort vor. 

„PCR-Tests sind für viele Obsterzeuger wirtschaftlich nicht rentabel“, sagte Corina Serban, Dozentin für Baumobst an der WSU. Da die Krankheit zudem nur in kleinen Bereichen des Baumes auftritt, können PCR-Tests, die auf Gewebeproben basieren, fehlschlagen.

Das Training von Aikas und Hummas

Im Mai 2023 arbeiteten WSU-Forscher mit Jessica Kohntopp zusammen, einer Hundetrainerin aus Idaho, die zuvor Hunden beigebracht hatte, Viren in Tomaten, Kürbissen, Zitrusfrüchten und sogar COVID-19 zu erschnüffeln. Für diese Studie trainierte Kohntopp Aika, einen Belgischen Schäferhund, und Humma, einen Holländischen Schäferhund.

Anhand gesunder und infizierter Kirschbäume wurde den Hunden beigebracht, Alarm zu schlagen, indem sie neben den infizierten Pflanzen stehen bleiben. „Für sie ist es ein Spiel, kein Job“, erklärte Kohntopp. „Sie freuen sich sehr, wenn sie die positiven Pflanzen finden.“

Die Forscher planen, ihre Arbeit fortzusetzen, um zu untersuchen, ob die Hunde die Krankheit in Baumschulpflanzen erkennen können, bevor diese den Obstgarten erreichen, und wie sich der Winterschlaf der Bäume auf die Erkennung auswirkt.

Das ultimative Ziel ist es, Hunde für kommerzielle Obsterzeuger zugänglich zu machen. Obwohl die Forschung noch andauert, sind die Ergebnisse sehr vielversprechend. 


Quelle: FrutasdeChile.cl

 

Veröffentlichungsdatum: 14.08.2025

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