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Internationalisierung der brasilianischen Mangoindustrie

Ingenieur Eduardo Ferraz: „Ein Qualitätssiegel für die brasilianische Mangoindustrie wäre sehr wichtig“

10. Juli 2025

Die Internationalisierung der brasilianischen Mangoindustrie sowie deren Herausforderungen und Chancen bilden die zentralen Themen des Interviews mit Ingenieur Eduardo Ferraz, Direktor von Clorofila Agropecuaria y Consultoría in Petrolina, Brasilien, sowie eines der führenden Experten in der Forschung zu brasilianischen Mangos. Das Interview wird von Francisco Seva Rivadulla, einem internationalen Agrar- und Lebensmitteljournalisten, geführt.


Foto © Francisco Seva Rivadulla 

Aktuelle Situation

Zur aktuellen Lage der Mangoindustrie in Brasilien äußert sich unser Gesprächspartner wie folgt: „Die brasilianische Mango wächst aufgrund ihrer hohen Qualität und ihres hohen Lebensmittelsicherheitsniveaus. Sie besitzt eine große internationale Präsenz, die dazu geführt hat, dass unsere Mangos auf der ganzen Welt erhältlich sind.“

Darüber hinaus betont Ingenieur Eduardo Ferraz die starke Internationalisierung der brasilianischen Mango: „Unsere Mangos werden nach Europa, Nordamerika, in den Nahen Osten und nach Asien exportiert. Wir vermarkten sie in verschiedenen Ländern wie den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Spanien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und anderen. Zudem erobern wir weitere wichtige Märkte wie Kanada, Frankreich, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Argentinien und Chile.“

In diesem Zusammenhang weist unser Gesprächspartner auch darauf hin, dass „die kommerzielle Diversifizierung ein Schlüsselfaktor für den kurz- und mittelfristigen Erfolg der brasilianischen Mangos ist.“

Einheimisches Qualitätssiegel

Dieser Experte für brasilianische Mangos hebt zudem hervor: „Ein Qualitätssiegel wäre sehr positiv und vorteilhaft für die brasilianische Mangoindustrie, da es eine Unterscheidung gegenüber Mangos aus anderen Ländern ermöglichen würde. Diese Zertifizierung würde unseren Mangos einen höheren Mehrwert verleihen.“


Foto © Francisco Seva Rivadulla 

Forschung und Entwicklung stärken

Ferraz betont außerdem: „Wir müssen weiter daran arbeiten, die Forschung und Entwicklung in der Mangoindustrie zu fördern. Wir müssen die Mango-Produktion in Brasilien effizienter gestalten. Derzeit liegen wir bei einer Produktivität von 35 bis 40 Tonnen pro Hektar. Wenn wir intensiver daran arbeiten, könnten wir 80 bis 100 Tonnen pro Hektar erreichen.“

Mehr internationale Förderung

Ingenieur Eduardo Ferraz ist der Ansicht, dass
„es entscheidend und unerlässlich ist, die internationale Förderung brasilianischer Mangos zu intensivieren, um unsere Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität auf den Auslandsmärkten weiter zu stärken.“

National Mango Board: Ein Vorbild

Er ergänzt: „Die großartige Arbeit, die das National Mango Board in den Vereinigten Staaten geleistet hat, ist von großer Bedeutung. Es hat den Mango-Konsum bei nordamerikanischen Verbrauchern gefördert. Ihre Werbe-, Kommunikations- und Marketingkampagnen waren sehr effektiv und erfolgreich. Das ist ein Vorbild, dem wir folgen sollten.“

Förderorganisation in Europa

In diesem Zusammenhang merkt Ingenieur Eduardo Ferraz an: „Es wäre sehr interessant und vorteilhaft, wenn brasilianische Mangos über eine Organisation in Europa verfügen würden – ähnlich dem National Mango Board in den USA –, um den Konsum von Mangos auf dem europäischen Kontinent zu fördern. Das würde uns sehr helfen, auf diesem Markt weiter zu wachsen.“

Veröffentlichungsdatum: 10.07.2025

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