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Verschobene Herkunftsanteile bei Süßkirschen

03. Juli 2025

Im vergangenen Jahr hatten deutsche Süßkirschen einen schweren Stand am Markt. Zu groß war das Angebot an Importware, die Preise standen entsprechend unter Druck. In diesem Jahr stellt sich die Situation anders da. 


Bildquelle: Pixabay

Die Ernte in der Türkei fällt deutlich kleiner aus, dafür werden in Deutschland wieder mehr Süßkirschen geerntet. Auswirkungen davon zeigen sich schon jetzt in den Angebotsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels.

Im bisherigen Saisonverlauf, bis einschließlich Woche 27, fiel die Zahl der Werbeanstöße für Süßkirschen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) um gut ein Viertel niedriger aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die ersten Aktionen starteten in der 20. Woche. Das zeigt eine Analyse auf Basis von AMI-Aktionspreise im LEH. 


Infografik © AMI

Der Rückgang ist jedoch ausschließlich auf Importware zurückzuführen. Importierte Süßkirschen waren im Beobachtungszeitraum 76-mal in den Werbezetteln vertreten. Das ist ein Rückgang um 41 % gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig wurden deutsche Süßkirschen 40-mal beworben, ein Plus um 38 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch in preislicher Hinsicht unterscheiden sich die Angebotsaktionen von denen des Vorjahres. Importierte Süßkirschen aus konventioneller Produktion wurden im Beobachtungszeitraum zu Preisen ab 5,33 EUR/kg beworben. Das waren 60 % mehr als im Vorjahr. 

Auch der durchschnittliche Aktionspreis für Importware lag mit 7,69 EUR/kg um 28 % über dem Niveau des Vorjahres. Damit waren die Startbedingungen für die deutschen Süßkirschen besser als noch 2024. 

Zwar ist der Preissprung gegenüber dem Vorjahr geringer als bei der Importware, aber die Preise standen nicht gleich von Anfang an unter Druck. 

Der bislang niedrigste Werbepreis für deutsche Süßkirschen in dieser Saison war mit 6,66 EUR/kg um 4 % höher als im Vorjahr. Im Durchschnitt wurden deutsche Süßkirschen zu einem Preis von 9,26 EUR/kg beworben. Das waren 16 % mehr als im Vorjahr.

Mehr Kirschen in Deutschland, weniger in der Türkei

Die bisherige Entwicklung in den Angebotsaktionen ist ein Abbild der Angebotssituation, die sich 2025 gänzlich anders als noch im Vorjahr darstellt. Die Ernte von Süßkirschen in Deutschland fällt in diesem Jahr mit 38.200 t um fast 37 % höher aus als im Vorjahr. 

Das geht aus einer ersten Ernteschätzung des Statistischen Bundesamtes hervor. Allerdings war 2024 aufgrund der Frühjahrsfröste auch eine besonders kleine Menge geerntet worden.

Während die Süßkirschen in Deutschland in diesem Jahr überwiegend von Frösten verschont geblieben sind, wurde die Kirschblüte in der Türkei erheblich durch Fröste geschädigt. Nach Angaben von Turkstat hat sich die Ernte von Süßkirschen daher auf rund 322.000 t gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. 

Die Türkei ist die wichtigste Herkunft von Süßkirschen für den deutschen Markt, daher wirken sich die Ertragseinbußen stark aus. Aber auch andere europäische Länder wie Spanien oder Griechenland erwarten für 2025 witterungsbedingt eine kleinere Ernte an Süßkirschen als im Vorjahr.

Im deutschen LEH werden Süßkirschen noch bis Ende Juli in den Angebotsaktionen zu finden sein. 


Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 02.07.2025) 

 

Veröffentlichungsdatum: 03.07.2025

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