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Oliver Wyman: Handzettelhochburg Deutschland

Schnäppchenjagd auf Kosten der Umwelt
21. September 2022

Mit dem angekündigten Verzicht auf gedruckte Werbeprospekte hat zuletzt die Supermarktkette Rewe in der Handelsbranche für Aufsehen gesorgt. Eine repräsentative Umfrage von mehr als 1.300 Befragten in Deutschland der Strategieberatung Oliver Wyman zeigt, dass der Handzettel für Konsumenten hierzulande noch weiter Relevanz besitzt: Etwa 60 Prozent gaben an, diese Informationsquelle regelmäßig zu nutzen.

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Vor allem Aktionspreise für Lebensmittel stehen im Fokus des Interesses und locken in die Läden. Neben älteren Verbraucherinnen und Verbrauchern studiert die preissensible Kundschaft die gedruckten Wegweiser zu Sonderangeboten besonders intensiv. Vor allem Discounter und aktionsintensive Großflächenformate dürften sich nach Sicht der Oliver Wyman-Experten schwertun, ihr Werbematerial in einem ähnlichen Tempo auf digitale Kanäle umzustellen. Die Studie offenbart auch: Selbst bekennende Werbungsverweigerer greifen hin und wieder zum verpönten Handzettel.

Bei Apps besteht noch Luft nach oben

„Gewisse Kundengruppen wird man nur schwer über Digitalmedien erreichen“, sagt Oliver Wyman-Partner Jens von Wedel, Co-Autor der Studie. Besonders älteren Menschen dürfte der Abschied vom Handzettel schwerfallen – sie sind neben einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern die eifrigsten Nutzer der Prospekte mit einer wöchentlichen Nutzung zu jeweils 67 und 69 Prozent. Am meisten Interesse erzeugen Lebensmittel-Angebote, die 57 Prozent der Prospekt-Leser studieren. „Es geht zumeist um eine sparsame Haushaltsführung, für die Handzettel eine Orientierungshilfe bieten“, sagt von Wedel. Allerdings nutzen schon 41 Prozent der Befragten die Webseite oder den Onlineshop des Händlers, um sich über aktuelle Angebote zu informieren. Andere Informationsquellen sind deutlich unbeliebter: Mit ihren Newslettern (29 Prozent Aufmerksamkeit), Apps (22 Prozent) und sozialen Medien (10 Prozent) haben die Händler noch keine große Durchdringung erreicht.

Weitere Informationen  www.oliverwyman.de

Quelle: Oliver Wyman

Veröffentlichungsdatum: 21.09.2022

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