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Bekenntnis von Handel und Verbrauchern für heimische Äpfel gefordert

Brandenburger Apfelsaison am 1. September 2022 gestartet

08. September 2022

Mit einer Fläche von 817 Hektar ist die Apfelproduktion der bestimmende Faktor des Brandenburger Obstanbaus. Die Anbaufläche verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 62 Hektar. Elstar ist weiterhin die beliebteste Apfelsorte.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Vorläufige Meldungen der Ernteberichterstattungen gehen für das aktuelle Jahr von einer Erntemenge von rund 24 100 Tonnen Äpfel aus. Ein Jahr zuvor wurden in Brandenburg nur 22 230 Tonnen Äpfel gepflückt. Die hohen Erträge bei den Äpfeln von 295 Dezitonnen je Hektar sind vor allem auf die geringen Frostschäden in der Blütezeit zurückzuführen.

Der Klimawandel stellt den Apfel- und Obstanbau aktuell und langfristig vor große Herausforderungen. Durch verfrühten Austrieb der Bäume kommt es häufiger zu Spätfrostschäden, die zu großen Ernteausfällen führen können. Auch extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hagel, Hitze und Dürre erfordern Anpassungen im Anbau. In Verbindung mit den Brandenburger Böden und dem geringen Niederschlag müssen effiziente Lösungen für die Wasserversorgung gefunden werden. Etablierte Schädlinge können vermehrt auftreten und invasive Arten haben höhere Chancen sich zu etablieren.

Vor diesem Hintergrund fordert der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V. von der Politik einen klaren Einsatz zum Erhalt der Betriebe. Es bedarf dazu Versicherungslösungen zur Risikoabsicherung, Investitionsförderung für den Witterungsschutz und auch weiterhin die Möglichkeit, gezielten und nützlingsschonenden Pflanzenschutz verbunden mit einem Wirkstoffwechsel betreiben zu können. Die derzeit im Raum stehende pauschale Reduktionslösung der EU-Kommission ist dafür nicht zielführend und wird vom Berufsstand abgelehnt.

Notwendig ist auch eine anwendungsorientierte Begleitforschung zur Bewältigung der klimawandelbedingten Folgen für den Obstbau. Diesen Herausforderungen stellt sich die Obstbauversuchsstation Müncheberg (OBVS) als neue Abteilung der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA). Die Obstbauversuchsstation als gärtnerische Versuchsanstalt versucht beispielsweise mit dem Ringversuch zu ermitteln, welche Anbau-, Bewässerungs- und Schnittmethode eine möglichst ertragssichere, vitale und qualitätsstarke Frucht für den Obstanbau gewährleistet. Aus den Wetterdaten werden Bewässerungs- sowie Pflanzenschutzempfehlungen abgeleitet. Die Kosten sowie die potentiellen Erlöse der unterschiedlichen Methoden werden ebenfalls erfasst und bewertet.

Quelle: Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V.

 

Veröffentlichungsdatum: 08.09.2022

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