fruchtportal.de

Österreich: Heimische Vermarktungssaison von Tafeläpfeln in Zielgeraden

01. August 2022

Mit durchschnittlich 0,82 EUR/kg hatte sich der AMA-Großhandelsabgabepreis für Tafeläpfel im Juni zum Vormonat um 4 % leicht abgeschwächt. Während die Sorte Gala, mit durchschnittlich 0,89 EUR/kg, ein weiterer Monat auf ansprechenden Niveau reüssierte, stabilisierte sich die Bewertung für Golden Delicious als auch Jonagold mit 0,58 EUR/kg bzw. 0,83 EUR/kg nach letztmonatigen Rückgang wieder.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Vor allem bei gelber Ware konventionell bewegt sich im langfristigen Betrachtungszeitraum der Preis stetig nach unten, seit Jänner 2022 um 23 %. Konträr dazu Bio- Golden, welcher seit Jahresbeginn mit aktuell 1,35 EUR/kg um gute 35 % zulegen konnte. Freilich, der direkte Vergleich hinkt, nicht zuletzt durch das unterschiedliche Marktumfeld.

Der AMA- Lagerbestand (bio & konv.) betrug mit Stichtag 01.06 rund 26867 t (bio & konv.) und befand sich damit annähernd auf korrespondierenden Vorjahresniveau. Nach wie vor dominiert Golden Delicious mit 38 % Anteil gefolgt von Gala mit 19 %. In den EU- Anbaugebieten erweist sich der Absatz von Tafeläpfeln als anhaltend schwach, zumal das Hauptgeschäft derzeit saisontypisch mit Sommerobst gemacht wird.

Der Mischpreis der vier größten Produzentenländer (PL, IT, DE, FR) für Äpfel ab Rampe, sortiert und verpackt, hat sich hinsichtlich der schwierigen Marktlage, dennoch erstaunlich gut gehalten. Mit 72,00 EUR/dt musste dieser im Juni nur geringfügig angepasst werden. Zu dieser stabilen Entwicklung hat nicht zuletzt die Entspannung am polnischen Markt beigetragen. Zum einen die von der EU gestützten Marktrücknahmen von 200.000 t, als auch eine erhöhte Nachfrage nach polnischen Apfelsaftkonzentrat, vor allem aus den USA.

Polen verarbeitete 2020/21 60 % seiner Produktion. Das Auslaufen des belarussischen Importembargos Ende April nahm weiteren Druck. Die Konsequenz, der polnische Abgabepreis für Tafeläpfel konnte sich seit Jänner um 40 % konsolidieren. Hinsichtlich einem europäischen Bestand von rund 930.000 t (Stichtag 01.Juni), 18 % über Vorjahr wird wohl die eine oder andere Kiste in die neue Saison überführt werden müssen.

Einmal mehr offenbart sich, dass unter den geänderten geopolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere seit 2014, europaweite Durchschnittsernten kaum mehr zu verkraften sind. Der Markt sucht nach wie vor das Gleichgewicht.

Quelle: AMA-Marktbericht Obst und Gemüse - Juni 2022
 

Veröffentlichungsdatum: 01.08.2022

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse