fruchtportal.de

Trend-Phänomen Superfoods: Hitliste der deutschen "Superfoodies"

15. Juli 2022

Superfoods sind ein Trend- und Wachstumsmarkt: Auf den Einkaufszetteln bzw. Speiseplänen der „Superfoodies“ stehen sowohl exotische wie heimische Früchte und Gemüse, Samen und Saaten: Angeführt wird die Hitliste von Avocados, die 42 % aktuell gegessen haben.

Bildquelle: Shutterstock.com Avocado
Bildquelle: Shutterstock.com

Es folgen Chiasamen (23 %) sowie Quinoa und Leinsamen mit jeweils 12 % der Nennungen. Ebenfalls noch zu den Top Ten zählen Hafer, Goji-, Johannis- und Heidelbeeren, Nüsse und Mandeln sowie andere Getreide oder Körner.

Im Jahr 2020 wurden weltweit rund 130 Mrd. Euro dafür ausgegeben und bis 2026 wird ein weiteres Umsatzplus von 70 Mrd. Euro erwartet. Diese Zahlen nannte Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), zum Auftakt einer zweitägigen Superfoods-Konferenz mit 350 Lebensmittelfachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft Ende Juni 2022 in Berlin.

Die Einschätzungen gegenüber diesem Marktsegment sind von Vertrauen geprägt: Jeweils 40 Prozent denken, dass Gesundheitsargumente und Lebensmittelsicherheit von Superfoods geprüft sind, 20 Prozent sehen das eher kritisch und glauben das nicht – die restlichen 40 Prozent haben dazu keine Meinung, was Informationsbedarf signalisiert. Insgesamt betrachtet ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Einerseits gehören Superfoods für knapp die Hälfte zu einer gesundheitsbewussten Ernährung, andererseits sehen ebenso viele darin lediglich eine Erfindung der Werbewirtschaft.

Das führt hin zu einem Definitionsvorschlag, den Marc Birringer von der Hochschule Fulda bei der Konferenz in Berlin zur Diskussion stellte: „Superfood ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Er beschreibt (teure) Lebensmittel und Nahrungsergänzungen mit (zumeist) vorgeblichen Gesundheitsaussagen (Health Claims), die auf schwacher wissenschaftlicher Evidenz beruhen.“

Zur Wahrnehmung des Phänomens Superfoods hat das BfR eine repräsentative Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse BfR-Mitarbeiter Mark Lohmann präsentierte. In Deutschland kennen 70 Prozent den Begriff „Superfood“ und ein Drittel konsumiert sie mindestens einmal pro Woche. Sie verbinden damit in erster Linie positive Lebensmitteleigenschaften wie „gesund“ (37 %) oder „vitaminreich“ (17 %). Eine überproportionale Affinität zu Superfoods haben Frauen, jüngere Leute und die Biokundschaft. Gesunde Ernährung und guter Geschmack stehen als kaufentscheidende Kriterien im Vordergrund, wobei in der Wahrnehmung gesundheitliche Vorteile gegenüber möglichen Risiken beim Konsum von Superfoods überwiegen.

Weitere Informationen.

Quelle: BZfE - Heiko Zentgraf, www.bzfe.de

Veröffentlichungsdatum: 15.07.2022

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse