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BLE-Marktbericht KW 18/ 22

Alterntige europäische Äpfel bildeten noch immer die Basis des Sortimentes

12. Mai 2022

Insbesondere die deutschen Partien dominierten, vorrangig konnte auf Elstar, Jonagold und Boskoop zugegriffen werden. Aus Italien stammten hauptsächlich Golden Delicious und Braeburn, aus Frankreich speziell Pink Lady und Jazz, deren Relevanz aber insgesamt aber leicht abgenommen hatte, heißt es im aktuellen Marktbericht KW 18/ 22 des Bundesanstalts für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Bildquelle: Shutterstock.com  Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Niederländische und belgische Offerten komplettierten das europäische Angebot mit geringen Mengen. Die Artikel überzeugten in der Regel hinsichtlich ihrer Qualität noch, sodass der Abverkauf in steten Bahnen verlief. Die ansprechenden organoleptischen Eigenschaften erschwerten es den Importen aus Übersee, weitere Marktanteile zu gewinnen. In diesem Sektor dominierten chilenische Abladungen vor neuseeländischen. Die Präsenz hatte sich ausgedehnt, vor allem Cox Orange aus Neuseeland gewannen deutlich an Wichtigkeit. Doch auch Smitten gleicher Herkunft sowie chilenische Elstar wurden sichtbarer. In Frankfurt tauchten erste brasilianische Royal Gala auf, die 24,- €je 120er-Verpackung kosteten. In Köln und München trafen inzwischen auch neuseeländische Royal Gala auf.

Birnen
Südafrikanische Importe herrschten vor: Rosemarie und Williams Christ wurden dem Saisonzeitpunkt entsprechend langsam von Forelle und Packham`s Triumph ersetzt. Abate Fetel spielten eine größere, Flamingo eine kleinere Rolle im Sortiment. Aus Chile stammten vorrangig Abate Fetel, die von Williams Christ und Forelle flankiert wurden. Abladungen aus Argentinien ergänzten ebenso wie die aus den Niederlanden, dem Inland, der Türkei und Belgien. Generell war eine eher langsame Vermarktung auszumachen. Angebot und Nachfrage hielten sich hinreichend die Waage. Preislich ergaben sich kaum Veränderungen. Verschiedentlich verteuerten sich die auslaufenden Offerten aus der Türkei einstandsbedingt ein wenig. In Hamburg vergünstigten sich auflaufende Bestände von Abate Fetel aus Übersee. Auch München berichtete von geringen Verbilligungen bei den südafrikanischen Partien.

Tafeltrauben
Südafrikanische Anlieferungen hatten sich zwar leicht eingeschränkt, sie dominierten dennoch das Geschehen. Die Präsenz von Thompson Seedless aus Chile und Indien hatte sich intensiviert. Der Bedarf konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren nicht besonders stark ausgeprägt. Die Bewertungen tendierten mehrheitlich aufwärts, wenn auch nur in einem kleinen Rahmen. Voraussetzung waren dafür natürlich ansprechende organoleptische Eigenschaften der Früchte. Allerdings fielen die Verteuerungen nicht besonders kräftig aus. Man merkte eine gewisse Kundensättigung, die Käufer schauten sich zu diesem Saisonzeitpunkt eher nach verschiedenen Beeren und Spargel um.

Zitronen
Die Zuflüsse aus Spanien und der Türkei hatten sich zwar begrenzt, genügten aber, um den Bedarf zu decken. Aus Spanien kamen inzwischen frische Anlieferungen, die örtlich merklich mehr kosteten als die Lagerware. Tendenziell kletterten die Preise also eher aufwärts als dass sie absanken. Unbehandelte Früchte aus Italien und Griechenland hatten ergänzenden Charakter und ließen sich in der Regel flott umschlagen.

Bananen
Die Märkte berichteten unisono von sehr ruhig verlaufenden Geschäften. Auch die Notierungen blieben häufig auf ihrem bisherigen Niveau. Lediglich in München verteuerten sich die Zweitmarken und Drittmarken einstandsbedingt ein wenig. Ansonsten harmonierten Angebot und Nachfrage hinreichend miteinander.

Blumenkohl
Einheimische und französische Offerten bildeten die Basis des Sortimentes. Aus Belgien und den Niederlanden kamen nur komplettierende, dafür qualitativ aber sehr hochwertige Artikel. Italienische Produkte standen vor ihrem Saisonende, was an einer abschwächenden Kondition sowie an eingeschränkten Anlieferungen abzusehen war. Spanische Chargen hatten sich bereits aus der Vermarktung verabschiedet. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt und konnte in der Regel ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Preise blieben oftmals konstant. Sie veränderten sich wenn überhaupt nur marginal.

Salat
Beim Eissalat gesellten sich inländische, belgische und italienische Abladungen zu den dominierenden spanischen. Letztere konnten in qualitativer Hinsicht nicht immer überzeugen. Infolge der ausgedehnten Verfügbarkeit tendierten die Notierungen in der Vielzahl nach unten. Beim Kopfsalat dominierten belgische vor einheimischen Offerten. Die Präsenz beider Herkünfte hatte sich merklich ausgedehnt. Dies wirkte sich mitunter auf die Bewertungen aus, die oftmals absanken. Mal waren von den Vergünstigungen allerdings die belgischen und mal die deutschen Produkte besonders betroffen. Zu klein präsentierten sich in München die inländischen Partien, was die belgische Konkurrenz verstärkt in den Fokus der Kunden rückte. In Hamburg etablierte sich infolge erheblicher Qualitätsunterschiede eine weite Preisspanne von 9,- bis 13,- € je 12 Stück. Bei den Bunten Salaten hatte sich die Verfügbarkeit in der Regel erweitert. Die Nachfrage konnte nicht Schritt halten, weshalb die Händler ihre Forderungen häufig senken mussten, wenn sie Bestände vermeiden wollten. Lediglich in München fiel das Angebot zu knapp aus, was in Verteuerungen mündete. Da der Bedarf nicht vollends gedeckt werden konnte, wurde Ware vor dem optimalen Zeitpunkt geerntet: Das Ergebnis waren kleine Kaliber, die den Kunden nicht gefielen, was sich selbstredend negativ auf die Abwicklung auswirkte. Endivien stammten aus Italien, Belgien und Deutschland. Ein ruhiges Interesse und eine ausreichende Warenpalette führten häufig zu konstanten Notierungen.

Gurken
Bei den Schlangengurken überwogen einheimische und niederländische Produkte vor belgischen. Spanische Chargen waren nur noch in minimalen Mengen vorhanden, marokkanische und griechische hatten sich aus den Geschäften verabschiedet. Die Anlieferungen verdichteten sich und überragten verschiedentlich die Unterbringungsmöglichkeiten. Vergünstigungen mussten also her, wenn man Bestände vermeiden wollte. Diese sorgten meist für ein verbessertes Interesse, sodass sich der Handel beschleunigte. In München sanken die Notierungen nicht weiter ab, nachdem dies in der Vorwoche bereits geschehen war. Hier mussten die Kunden zum Wochenende hin einstandsbedingt sogar etwas tiefer in die Tasche greifen. Bei den Minigurken wuchs die Präsenz der inländischen Artikel stark an. Dies setzte den gesamten Sektor unter Druck, die Bewertungen tendierten mehrheitlich abwärts. Von den Verbilligungen waren daher auch die niederländischen Chargen betroffen.

Tomaten
Es gab es breitgefächertes Sortiment, in dem Rispenware den Ton angab. Diese stammte vorrangig aus Belgien und den Niederlanden. Türkische, spanische und einheimische Offerten ergänzten die Szenerie. Ausschließlich in München gab es wieder italienische Partien. Kirschtomaten stammten überwiegend aus den Niederlanden und Belgien, bei Fleischtomaten hatte Belgien fast eine Monopolstellung inne. Runde Tomaten kamen hauptsächlich aus Belgien und Spanien. Der Bedarf konnte in der Regel problemlos gestillt werden. Die Vermarktung verlief in ruhigen Bahnen. Die Bewertungen wiesen keinen klaren Trend auf, sowohl Verteuerungen als auch Vergünstigungen waren zu verzeichnen. Punktuell verbilligten sich die niederländischen und belgischen Produkte so sehr, dass die Händler auf die Disposition türkischer Artikel verzichteten.

Gemüsepaprika
Wie schon in den Vorwochen dominierten niederländische Erzeugnisse. Von der Bedeutung her folgten türkische, belgische und spanische Artikel. Inländische Chargen hatten höchstens ergänzenden Charakter: Sie vergünstigten sich in Frankfurt ein wenig. Generell hatte sich die Verfügbarkeit ausgedehnt. Das Interesse konnte daher ohne Anstrengungen gestillt werden. Die Qualität überzeugte oftmals, sodass die Verkäufer nur selten Anlass hatten, ihre Forderungen zu reduzieren. Im Gegenteil, häufig stiegen die Bewertungen sogar ein wenig an. In München verbilligten sich die spanischen Anlieferungen einstandsbedingt. Auch die türkischen Importe vergünstigten sich, da nach dem Ende von Ramadan die Abladungen wieder angewachsen waren.


Weitere Informationen

Frankfurt
Nach Spanien startete am Dienstag auch die Türkei mit Aprikosen und Nektarinen in die neue Kampagne. Erste spanische Süßkirschen wurden zu Primeurpreisen von 20,- € je kg vermarktet, bis Freitag sanken diese auf moderatere 12,- € je kg. Neuerntige Wassermelonen trafen zwischenzeitlich nicht nur aus Spanien ein, sondern auch aus Griechenland, Marokko und dem Iran. Deutscher Rhabarber vergünstigte sich infolge zahlreicher Sonderrationen des LEH. Neu waren Frisée sowie Eiszapfen im 10er-Gebinde zu 15,- € aus der regionalen Erzeugung. Erste Gemüsezwiebeln aus Spanien, Spring, fanden zu 20,- bis 22,- € je 25 kg schnelle Aufnahme. Kühlhausware erfüllte nicht mehr ganz die Qualitätsansprüche und schloss bei 17,- bis 18,- € je 25 kg. Auf die weitere Bereitstellung deutscher Haushaltszwiebeln wurde zum Wochenschluss gütebedingt verzichtet. Neuseeländische und australische Importe sowie Kühlhausware aus den Niederlanden schlossen die entstandene Lücke aber sofort. Einheimischer Dill der neuen Ernte stand zum Wochenbeginn als Bundware und lose in 3-kgAbpackungen bereit.

Hamburg
Zum Start der Kampagne mit spanischem Steinobst kosteten gelbfleischige Pfirsiche und Nektarinen in 28er- bis 30er-Kaliber 13,50 bis 14,- € je 4-kg-Karton und Plattpfirsiche 2,30 € je 500-g-Schale. Für Aprikosen in 40 bis 45 mm+-Aufmachung musste man 30,- € je 5-kg-Packstück bezahlen: Die noch zu unreif schmeckenden und hartschaligen Offerten fanden nur schwer Abnehmer. Durch neue Galiamelonen und Honigmelonen wurde die spanische Auswahl vielfältiger. Demnächst sollen grüne Kiwis aus Neuseeland am Platz zur Vermarktung bereitstehen. Himbeeren aus Italien debütierten zu 2,- € je 125-g-Schale und konnten sich in optischer Verfassung und Aroma sehen lassen. Gemüsezwiebeln aus Chile feierten ihren Einzug zu 25,- € je 25-kg-Sack.

Köln
Neben Wirsing aus Portugal und dem Inland konnten die Einkäufer auf den ersten Mai-Wirsing aus einheimischer Produktion zurückgreifen.

München
Zu Wochenbeginn standen erste neuseeländische Goldkiwi bereit; sie ergänzten das alterntige europäische Angebot. Witterungsbedingt stieg die Nachfrage nach spanischen und marokkanischen Himbeeren und Kulturheidelbeeren weiter an; die Versorgung erfolgte problemlos durch ebenfalls angewachsene Anlieferungen. Neben in größerem Umfang eintreffenden spanischen gelb- und weißfleischigen Pfirsichen und Nektarinen wurden erste Paraguayo gleicher Provenienz angeboten. Aprikosen konnten geschmacklich noch nicht überzeugen. Spanische kernarme sowie erste marokkanische Wassermelonen fanden bei frühlingshaftem Wetter weiterhin gute Beachtung. In der zweiten Wochenhälfte wurden erste türkische Galiamelonen angeboten. Bei langsam auslaufender Saison etablierte sich italienischer Radicchio auf deutlich angehobenem Preisniveau. Aus Gewächs-/Folienhäusern des Inlandes wurden kontinuierlich steigende Mengen an Spinat, Kohlrabi und Rettichen sowie aus dem Freilandanbau Radieschen und Bundzwiebeln angeboten. Inländischer Chinakohl setzte mit in etwa gleichen Preisen wie die spanischen Offerten ein. Wieder gestiegenen Mengen an spanischen Auberginen und Zucchini vergünstigten sich deutlich. Italienische Frischerbsen und Buschbohnen nahmen langsam zu und wurden ebenfalls billiger. Das Zwiebelgeschäft konzentrierte sich noch immer auf alterntige europäische Ware. Erste Importe an neuerntigen spanischen Gemüsezwiebeln, Spring, sowie Haushaltszwiebeln aus Neuseeland wurden aufgrund hoher Einstandspreise wenig beachtet; mit rückläufigen Mengen aus inländischer Produktion begannen langsam wieder niederländische und österreichische Provenienzen in den Fokus zu rücken.

Berlin
Erste Zufuhren von spanischem Steinobst trafen zum Wochenbeginn ein. Nektarinen und Pfirsiche im Kaliber A kosteten 13,50 € je 4-kg-Kiste. Auch erste Paraguayos zu 22,- € je 5 kg reihten sich ein. Alle Früchte fielen noch recht klein und nicht mit entsprechenden Reifegrad aus und fanden daher nicht die notwendige Beachtung. Einen freundlichen Zuspruch fanden hingegen Heidelbeeren und Himbeeren aus Marokko: Je 125-g-Schale mussten 1,75 € bezahlt werden. Stangenbohnen aus Marokko verteuerten sich auf 4,65 € je kg. Bei den Melonen gesellten sich zu der dominierenden Überseeware inzwischen Offerten aus Spanien und Italien. Kernarme Wassermelonen von der iberischen Halbinsel stießen schnell auf Interesse.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 18/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 12.05.2022

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