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BLE-Marktbericht KW 10: Die Lust auf Erdbeeren stieg nochmals massiv an

17. März 2022

Das Apfelangebot war noch immer breit gefächert, einheimische Exemplare dominierten: Elstar, Jonagold, Boskooop und Breaburn bildeten dabei die Basis. Es gab erste Anzeichen für punktuell auslaufende deutsche Güter. Aus Italien wurden vor allem Granny Smith, Golden Delicious und Royal Gala zugeführt.

Bildquelle: Shutterstock.com Erdbeeren
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Die Handelswoche brachte keine nennenswerte Änderung zur Vorwoche. Monetäre Anpassungen waren meist die Ausnahme. Lediglich Berlin vermeldete eine robuste Nachfrage, was unisono anziehende Kurse mit sich brachte. Eben hier wurde der einst omnipräsente Jonagold sukzessiv durch günstige Gala ersetzt. In Frankfurt trafen aufgrund zunehmender Exportprobleme nach Osteuropa großfallende Sorten ein. Die gelegte 90/95 sowie lose 90/100 Ware aus Belgien und den Niederlanden wurde für 65 bis 75 Cent je Kilo buchstäblich zu Ausverkaufspreisen abgegeben.

Birnen
Die Präsenz südafrikanischer Chargen wuchs kontinuierlich an. Allen voran Williams Christ, gefolgt von neu ankommenden Rosmarie. Die kleiner werdenden Quantitäten italienischer Produkte minderten nicht unbedingt das Interesse - im Gegenteil, für Abate Fetel mussten die Abnehmer erneut tiefer in die Tasche greifen. Mitteleuropäische Conference wurden weiterhin erfreulich beachtet und konnten vielerorts, trotz stabileren Notierungen, flott geräumt werden. Die Kampagne türkischer Santa Maria neigte sich dem Ende entgegen und zeigte in München, mit sehr reif ankommenden Partien, erste Schwächen. Zum Wochenende hin wurden in Berlin erste argentinische Ankünfte von Abate Fetel gesichtet, welche jedoch in Hamburg noch nicht am Platz vorzufinden waren.

Tafeltrauben
Kernlose südafrikanische Partien dominierten, gefolgt von peruanischen und namibischen Zufuhren. Das Interesse gestaltete sich uneinheitlich: Während in Hamburg und München ein dem Angebot entsprechendes und lebhaftes Geschehen verzeichnet wurde, konnten in Frankfurt und Berlin die Erwartungen aufgrund von schwachem Interesse nicht erfüllt werden. Ebenda mussten die Händler ihre Notierungen zum Teil deutlich nach unten korrigieren, was temporär den Rückläufer aus dem LEH geschuldet war. Überdies verharrten die Preise meist auf dem Niveau der Vorwoche. Punktuell verteuerten sich manche Sorten mengeninduziert, in München und Köln etwa peruanische Thomson Seedless. Erste kernlose vorgepackte Produkte aus Indien wurden ausschließlich direkt in den Einzelhandel abgewickelt, in Berlin tauchten erste Timpson® aus Chile auf.

Orangen
Spanische Abladungen dominierten: Lane Late und Navelate bildeten inzwischen die Basis des Angebotes. Während Salustiana und auslaufende Navelina ergänzten, wuchsen zum Wochenende die Importe aus Ägypten deutlich an. In München konnten türkische Washington Navel ebenso weiter überzeugen, wie auslaufende italienische Moro und Tarocco. In Frankfurt trafen weiter kleine Einheiten spanischer Sanguinello ein und rundeten das Sortiment ab. Das Kaufinteresse war summa summarum nicht stark und konnte nur mit schlauen Beladungen auf den Märkten kompensiert werden, um an den bisherigen Forderungen festzuhalten. In Berlin allerdings wurden die Preise mit der ohnehin schon schwachen Kauflust noch von Rückläufern aus dem LEH durcheinandergewirbelt.

Zitronen
Das Sortiment setzte sich saisonbedingt aus spanischen Primofiori und türkischen Lama zusammen. Die Versorgung in Frankfurt wurde ausschließlich mit spanischen Zufuhren gedeckt, was leichte Kurskorrekturen nach oben zur Folge hatte. In Hamburg hatte die schwache Unterbringung über das Wochenende sinkende Kurse zur Folge, welche sich auf beide Provenienzen im Laufe der Woche auswirkte.
 
Blumenkohl
Die Anlieferungen aus Frankreich und Italien nahmen an Fahrt auf, Spanien ergänzte punktuell. Im Wochenverlauf verliefen die Geschäfte uneinheitlich: Während Köln von einem ruhigen Marktgeschehen berichtete, intensivierte sich die Zuneigung für das weiße Gemüse in Hamburg im Wochenverlauf. Entgegen dessen, kletterten die Kurse auf beiden Märkten spürbar nach oben. In München traf eine ambivalente Bereitstellung aller drei Provenienzen in eine anlaufende Spargelsaison, was das Preisbild punktuell sehr verzerrte. Hier erlösten grandiose Güter aus Frankreich zum Wochenende hin bis zu 11,- € je 6er-Aufmachung.

Salat
Kopfsalat stammte vorranging aus Belgien und Italien. Abladungen aus Holland, Deutschland und Frankreich ergänzten das Geschehen nur punktuell. In München wurden für einheimisch Köpfe Kilopreise von 1,17 € aufgerufen. Bei den spanischen Eissalaten führten divergierende Qualitäten zu uneinheitlichen Preisen im Verlauf der Woche. Einerseits gewannen reguläre Partien zunehmend an Wert, anderseits wurden beispielsweise in Köln zum Wochenbeginn menginduzierte Preisabschläge gewährt, um Überhänge zu vermeiden. In Berlin sanken die Notierungen, aufgrund der reichhaltigen Rückläufer aus dem LEH zum Teil deutlich ab. Bunte Salate aus Frankreich und Italien behaupteten in ansprechender Güte die Tarife, zum Wochenendgeschäft zogen diese örtlich noch an. Insgesamt genügte die Versorgung, um die in Teilen schwache Nachfrage zu decken.

Gurken
Die Niederlande prägten die Szenerie, auslaufende spanische und stärker werdende Produkte aus Belgien ergänzten. Inländische Ware wurde immer präsenter und konkurrierte indes mit den bisher vorherrschenden Provenienzen. Durch das sonnig warme Wetter der letzten Wochen erhöhten sich auch die Erntemengen und somit auch die Zufuhren einheimischer, niederländischer und belgischer Produzenten. Angesichts der dadurch breiten Verfügbarkeiten tendierten die Bewertungen nach unten, für schwächer werdende spanische Abladungen zum Teil deutlich; in Frankfurt wurden die 300/350 bzw. 350/400 ab 5,- € je Karton angeboten. Bei den Minigurken bestimmten die Türkei, Spanien und die Niederlande die Vermarktung. Deutsche Abladungen gewannen an Bedeutung und konnten in Frankfurt im 32er-Karton zu 18€ erworben werden. Anders in Hamburg, wo die kleinen einheimischen mit den dominierenden Partien konkurrierten und für attraktive 13,- € für den 4 kg-Karton abgegeben wurden.

Tomaten
Auch in dieser Woche war in diesem Segment keine Beruhigung zu vermelden. Die Sortimentsgestaltung war lebhaft und zeigte ein breites Spektrum an Zulieferländern jeglicher Varietäten. Die Preise für Rispentomaten aus Spanien, der Türkei und Belgien verharrten meist stabil auf einem noch hohen Niveau. Bei den Runden Tomaten hingegen zogen die Tarife nochmals leicht an, allen voran standen Abladungen aus Marokko, Spanien und stärker werdende Chargen aus der Türkei zur Verfügung. Letztere machten in Berlin den marokkanischen Importen nicht allein durch ein ansprechendes Aussehen Konkurrenz, sondern standen auch preislich den marokkanischen in nichts nach. Kirschtomaten aus Italien und Spanien fanden zunehmend mehr Beachtung und vergünstigten sich leicht, wohingegen die niederländischen nicht nachziehen wollten und ihre hohen Forderungen behaupteten. So wurde in Berlin die beliebte Rote Perle® aus den Niederlanden für bis zu 30,- € je 3,7-kg-Karton gehandelt. Fleischtomaten blieben auch ein knappes Gut und wurden vorwiegend aus Spanien, Belgien und der Türkei gehandelt. In Frankfurt kosteten belgische Varietäten bis zu 32,- € je 7-kg-Steige. Ebendiese fanden auch für 28,- € je Karton kaum Anklang in Hamburg.
 


Weitere Informationen
Frankfurt
Die Kurse für Erdbeeren zogen bei sonnigem Wetter an. Glashausware aus Holland wurde je nach Qualität mit 3,80-5 €, Griechenland mit 3,80 € und Italien mit 2,50-3,20 € bewertet. Spanien war mit 1.90 € bis 2,20 € am günstigsten zu haben. Marokkanische und spanische Heidelbeeren / Himbeeren zogen im VK nochmals an. Blaue und weiße Stangenbohnen aus Marokko zu 14 € je 5 kg Holzsteige waren sehr gut zu verkaufen. Die Frühjahrssaison startete mit französischen hellem Löwenzahn in der 2 kg Steige zu 22 € und dem ersten deutschen/Bruchsaler Bleichspargel aus beheiztem Anbau mit 19- 22 €/kg. Gelbe Zucchini aus den Niederlanden waren gesucht und mit 35 € je 5kg-Karton hoch bewertet. Italienische Austernpilze in der 3kg Holzsteige wurden nach langer Pause wieder zu 4,50-4,65 €/kg offeriert. Bei den Artischocken konnte als Alternative zu Italien und Spanien auf Chargen aus Tunesien zurückgegriffen werden. Für spanische Gemüsezwiebeln aus dem Kühllager musste mit 15- 17,50 € je 25 kg-Sack nochmals ein Aufschlag bezahlt werden.
Hamburg
Die pralle Sonne ermöglichte mit Öffnung der Eisdielen einen gewissen Hype, so dass Erdbeeren aus Spanien, Italien und Griechenland mit ansprechender Rötung Gewinne einstrichen. Frische KgHolzschalen von der iberischen Halbinsel wurden allerdings ab 3 € abgewickelt und Kulturen aus dem beheizten niederländischen Behang zu 4 € pro 500g Gewichten. Vom Start weg fanden Melonen aus Costa Rica eine rege Nachfrage. Vom bevorstehenden Saisonfinale chilenischer Pflaumen konnten reichliche Ankömmlinge aus Südafrika mit gelben-und rotschaligen Früchten und einer ansteigenden Auswahl an Aprikosen aus selbigen Gefilden, kein Kapital schlagen. Hingucker peruanischer Granatäpfel debütierten in 7-9er Anzahl zu 12,50 € per 3,8 kg Kolli. Da chilenische Gemüsezwiebeln erst für Ende März erwartet werden, machten stetig abgesetzte Überstände aus Spanien mehr geltend.
Köln
Neben Bleichspargel aus Belgien konnten die Einkäufer auch auf Offerten aus dem Inland und den Niederlanden zurückgreifen. Chinakohl aus Deutschland bekam im Wochenverlauf, tageweise, Konkurrenz aus Spanien und den Niederlanden.
München
Das Angebot an italienischen und spanischen Erdbeeren blieb witterungsbedingt noch relativ gering. Neben peruanischen und südafrikanischen Kulturheidelbeeren standen nun auch regelmäßige Lieferungen aus Spanien bereit. Die anlaufende Spargelsaison mit inländischer Ware aus beheiztem Anbau verlief nicht zuletzt aufgrund der noch relativ hohen Forderungen eher schleppend; allerdings fiel auch das Interesse für im Verhältnis günstigere italienische und griechische Herkünfte nicht allzu lebhaft aus. Aus der Pfalz waren erste überwinterte Lauchzwiebeln sowie vermehrt Rhabarber vom Niederrhein verfügbar. Erster bayrischer Bierrettich aus geschütztem Anbau startete mit Vorjahrespreisen in die Saison. Wieder knappere italienische Radieschen verteuerten sich. Die knappere Warenverfügbarkeit zum einen sowie die stark gestiegenen Transportkosten führten bei spanischen Gemüsezwiebeln zu deutlich erhöhten Preisen.
Berlin
Kaum zeigte sich das Wetter mehr frühlingshaft, stieg die Lust auf Erdbeeren nochmals massiv an. Dementsprechend mussten die Ankünfte aus Griechenland, Spanien und den Niederlanden weiter teuer bezahlt werden und der Bedarf überstieg zum Wochenende hin die bereitgestellten Mengen deutlich. In Folge dessen wurden am Freitag bis zu 4,50 € je griechische 500-g-Schale gezahlt. Analog dazu wuchs auch die Sichtbarkeit von Spargel merklich an. Neben den vertrauten Abladungen aus Griechenland fanden sich nun auch erste Sendungen aus Italien sowie den Niederlanden am Platz, wobei alle Herkünfte für 10,- € bis 13,- € je Kilogramm weiße Stangen eine tolle bis formidable Güte boten. Violette Partien oder auch 500-g-Bünde lagen finanziell etwas darunter und die Räumung blieb durchweg hinter den Erwartungen zurück.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 10/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 17.03.2022

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