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BLE-Marktbericht KW 03/ 22: Elstar, Jonagold und Boskoop bildeten die Basis der Warenpalette

27. Januar 2022

Das Apfelsortiment hatte sich nicht wesentlich verändert, die einheimischen Chargen dominierten augenscheinlich kontinuierlich die Vermarktung. Elstar, Jonagold und Boskoop bildeten dabei die Basis der Warenpalette.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Italienische Granny Smith und Golden Delicious sowie französische Granny Smith spielten nur punktuell eine größere Rolle, kamen insgesamt aber über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Niederländische und belgische Anlieferungen wurden nur in einem geringen Rahmen zugeführt, ebenso die Importe aus Osteuropa. Generell hielten sich Angebot und Nachfrage die Waage. Die Geschäfte verliefen unisono in ruhigen Bahnen. Die Händler hatten nur selten Anlass, ihre bisherigen Aufrufe zu modifizieren. Mengeninduziert konnten die Forderungen ab und an angehoben werden, allerdings nur in einem geringen Maße.

Birnen
Das von italienischen Abladungen geprägte Angebot genügte, um den Bedarf zu decken. Die Nachfrage war eher schwach und hatte sich im Gegensatz zur Vorwoche kaum verändert. Die Notierungen tendierten manchmal dennoch aufwärts, da zum einen die Eingangspreise angestiegen waren und zum anderen die Kunden vermehrt auf die einheimischen und niederländischen Artikel zugriffen, die günstiger als die italienische Konkurrenz waren. Die Verkäufer setzten daraufhin die Bewertungen der einheimischen Produkte herauf. Türkische Santa Maria und Deveci trafen in Berlin auf eine freundliche Beachtung und konnten zu 7,- bis 9,- € je 4-kg-Steige flott umgeschlagen werden. Erste kleine Zuflüsse aus Übersee werden in der 4. KW erwartet.

Tafeltrauben
Die südafrikanischen Importe verdichteten sich augenscheinlich und verdrängten die peruanischen von der Bedeutung her von der Spitzenposition. Außerdem waren noch Namibia und die Türkei mit nennenswerten Mengen an den Geschäften beteiligt. Spanische Aledo gab es ausschließlich in Frankfurt. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren nicht besonders groß. Das Interesse konnte mit der Verfügbarkeit nicht immer Schritt halten. Dennoch verharrten die Preise oftmals auf ihrem bisherigen Niveau. Früchte mit konditionellen Schwächen, in Hamburg betraf dies insbesondere die peruanischen Chargen, mussten mit Vergünstigungen abgewickelt werden.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Mandarinen herrschten inzwischen vor: Die spanischen Anlieferungen bestimmten dabei die Szenerie. Clemenvilla, Nova und Tacle waren die am häufigsten anzutreffenden Varietäten. Israelische Orri überzeugten hinsichtlich ihrer organoleptischen Eigenschaften und waren traditionell recht teuer. In Berlin verbilligten sie sich infolge einer zu schwachen Nachfrage im Wochenverlauf auf ca. 2,40 € je kg. Türkische Murcott und marokkanische Nadorcott wurden stetig umgeschlagen. Italienische Partien ergänzten. Bei den Clementinen schränkten sich die Zufuhren aus Spanien massiv ein: Clemenules überwogen, stießen aber nicht immer auf hinreichendes Interesse. Da sich auch die konditionellen Schwächen verstärkten, mussten die Vertreiber ihre Aufrufe oftmals senken. Italienische und marokkanische Artikel komplettierten das Angebot. Satsumas tauchten in geringem Umfang bloß noch in Frankfurt auf. Generell verlief die Vermarktung in sehr ruhigen Bahnen. Die Veränderungen hinsichtlich der Bewertungen hielten sich in den bisherigen Spannen. Verteuerungen waren dabei ebenso zu beobachten wie Verbilligungen.

Bananen
Es waren recht uneinheitliche Geschäfte zu beobachten: Es gab sowohl Verteuerungen als auch Vergünstigungen, immer in Abhängigkeit vom Interesse. Dabei war allerdings keine klare Linie zu erkennen, mal verbilligte sich die Erstmarke, mal sanken die Preise der Zweit- und Drittmarken. In Frankfurt verbilligte sich manche Drittmarke um bis zu 1,50 € je 18-kg-Karton. Hier hatte sich die Nachfrage offensichtlich eingeschränkt. München hingegen berichtete von einem schnelleren Umschlag. In Berlin schwankten die Bewertungen der Zweit- und Drittmarken qualitätsinduziert immer mal wieder.

Blumenkohl
Italienische und französische Zufuhren herrschten vor, spanische und belgische hatten ergänzenden Charakter. Qualitativ hatten meist die französischen Artikel die Nase vorne, die auch fast nur in 6erAbpackungen zur Verfügung standen. In Berlin kosteten sie bis zu 10,- € je 6er-Aufmachung. Die italienischen Produkte standen vermehrt auch in 8er-Sortierung bereit. Die Konkurrenzsituation zwischen beiden Herkünften ließ den Vertreibern kaum Raum für Verteuerungen. Mitunter mussten sie ihre Aufrufe sogar etwas senken.

Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten das Geschehen. Anlieferungen aus Belgien und Griechenland ergänzten die Warenpalette. Die Qualität komplettierender niederländischer Produkte überzeugte nicht durchgehend. Die Versorgung genügte nicht immer, um den Bedarf zu befriedigen. Die Notierungen kletterten punktuell also aufwärts. Mancherorts quittierten die Kunden die Verteuerungen mit einer merklichen Kaufzurückhaltung, sodass die Vertreiber ihre Aufrufe zur Wochenmitte wieder absenken mussten. Minigurken stammten vorrangig aus der Türkei. Artikel aus den Niederlanden und Marokko rundeten das Sortiment ab. Bei in ruhigen Bahnen verlaufenden Geschäften waren in preislicher Hinsicht kaum Veränderungen auszumachen.

Tomaten
In Frankfurt waren die Forderungen für niederländische und belgische Artikel aus dem Glashaus sehr hoch: Bis zu 19,- € sollten 7 kg Fleischtomaten und bis zu 28,- € je 3-kg-Karton Kirschtomaten kosten. Die Kunden orientierten sich eher an der günstigen Konkurrenz aus Marokko, Spanien und der Türkei, welche sich letztlich verteuerte. In Hamburg blieben die Notierungen der Runden Tomaten angebotsinduziert niedrig: Mehr als 6,- € je 6-kg-Karton konnten nicht verlangt werden. In Köln war die Preisspanne spanischer Fleischtomaten recht weit, was auf einer uneinheitlichen Ausfärbung basierte. Die Bewertungen niederländischer Kirschtomaten stiegen dort recht kräftig und die der spanischen leicht an. In München veränderten sich die Preise nicht wesentlich, da sich die Verfügbarkeit und die Nachfrage hinreichend die Waage hielten. Bestände bildeten sich dort lediglich bei konditionsschwacher Ware. In Berlin wuchs die Bedeutung spanischer Rispenofferten an, ihre Qualität ließ keine Wünsche offen. In der Hauptstadt waren marokkanische Importe beliebt, da sie lediglich 6,- bis 8,- € je 6-kg-Karton kosteten.

Gemüsepaprika
Spanische Chargen dominierten vor türkischen und marokkanischen. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt. Die Notierungen sackten oftmals ab, unter anderem wegen ausgeweiteten Anlieferungen. In Hamburg waren türkische Offerten knapp, sodass sich die Spitzpaprika verteuerte. In Berlin waren spanische Abladungen generell knapp. Zudem kamen Werbeaktionen des LEH, die die Verfügbarkeit vor Ort weiter schmälerten. Die Bewertungen tendierten daraufhin nach oben, letztlich sollten die Kunden bis zu 14,- € je 5-kg-Karton bezahlen. Dies rief wiederum niederländische Klasse-II-Produkte auf den Plan, die einige Marktanteile gewinnen konnten.


Weitere Informationen
Frankfurt
Erster Frühlingsbote war niederländischer Rhabarber aus dem Glashaus zu 4,- je kg. Erdbeeren aus Spanien waren in 250-g-, 400-g- und 500-g-Schalen vorzufinden. Der Kilopreis bewegte sich bei zögerlicher Nachfrage zwischen 5,80 und 8,75 €. Rucola aus Italien und aus der deutschen Glashausproduktion konnte in reichlichen Mengen zu niedrigen Preisen eingekauft werden. Da nur wenige Partien an italienischem Spinat und Mangold bereitstanden, hatten französische und spanische Artikel gute Vermarktungschancen. Beim Wirsing griff man gerne zu portugiesischen Erzeugnissen, da die Bedarfsdeckung mit italienischer und deutscher Ernte knapp ausfiel. Lauchzwiebeln aus Ägypten bestimmten das Geschehen, doch auch die besonderen Cipolla Rossa di Tropea aus Italien zu 1,70 € je Bund und die weißen spanischen Cebollas Javaloyes zu 1,25 € ließen sich flott verkaufen. Der preisliche Höhenflug von Zucchini setzte sich fort. Für spanische Erzeugnisse mussten 15,- bis 18,- € und für dominierende marokkanische 13,50 bis 15,- € je 5-kg-Gebinde angelegt werden.
Hamburg
Erdbeeren aus Spanien erlitten am Platz wegen Vermarktungsschwierigkeiten im Filialbereich einen Gewinneinbruch. Während am Montag noch locker 1,80 € je 250 g eingestrichen wurden, war die Branche am Freitag infolge enormer Rückläufer froh, noch 1,- € zu bekommen. Angesichts dieser Problematik erwiesen sich die angedachten Verteuerungen zum Wochenanfang für spanische Himbeeren als Wunschdenken der Händler. Da üppig vorrätige marokkanische Zucchini die Qualitäts- und Versorgungslücke nicht schließen konnten, wurden spanische Produkte nicht unter 15,- € je 5-kgKollo abgegeben.
Köln
Zum Wochenendgeschäft wurde erster Rhabarber aus den Niederlanden vorgefunden. Mengenbedingt zogen die Bewertungen von spanischen Auberginen, aber vor allem von Zucchini an. Letztere konnten anfangs auch aus italienischem Anbau eingekauft werden. Marokkanische Offerten waren zwar teurer als die italienischen, sie stellten aber dennoch eine günstigere Alternative zu den spanischen Chargen dar.
München
Bei europäische Kiwis war temperaturbedingt eine leichte Nachfragebelebung mit zum Teil festeren Bewertungen erkennbar. Türkische Erdbeeren konnten sowohl durch gleichmäßige Aufmachung als auch durch niedrigere Notierungen im Vergleich zu südeuropäischer Ware punkten. Für die begrenzteren Mengen an Buschbohnen und Stangenbohnen sowie für Zucchini musste wieder deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden. Abhängig vom Kaliber wurden italienische Kohlrabi in einer weiten Preisspanne gehandelt, wobei auch die zu großen Sortierungen eher im unteren Bereich rangierten. Stabile Bewertungen waren bei inländischem und belgischem Lauch zu verzeichnen, Ergänzungen aus Frankreich fanden über ihren geringen Preis hinreichend Beachtung.
Berlin
Die unerwartet schwache Disposition durch den organisierten LEH brachte vermehrt Aprikosen aus Südafrika an den Platz, welche zu rund 18,- € je 5-kg-Aufmachung auf eine überschaubare Resonanz stießen. Die sehr hohen Bewertungen von Auberginen und Zucchini aus Spanien blieben bestehen und belasteten weiter deren Abverkauf. Importe aus Marokko waren nur dosiert vorhanden und die Qualität der niederländischen Klasse-II-Offerten war derart schwach, dass diese Produkte als Alternative nicht in Frage kamen.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 03/ 22
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Veröffentlichungsdatum: 27.01.2022

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