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Deutsches Obst und Gemüse: Rosenkohl, Lauch und Pastinake

14. Dezember 2020

Den Anfang machen drei unverzichtbare, winterliche Allrounder, Rosenkohl, Lauch und Pastinake: Trio Infernal des guten Geschmacks. Die Geschmäcker der drei Winterstars sorgen nicht nur einzeln, sondern auch in Kombination für wahre Geschmacksexplosionen.

Foto © BVEO / ArianeBille
Foto © BVEO / Ariane Bille

Rosenkohl – vom „Arme-Leute-Essen“ zum Star der Food-Szene

Klein und rund, mit einem Happs im Mund – dieses Sprüchlein gilt nicht nur für eine bekannte Süßigkeit, sondern auch für den kleinen grünen Rosenkohl. Seine kleine feste und runde Form sorgt dafür, dass er leicht zu essen ist – ganz im Gegensatz zu seinen Verwandten aus der Familie der Kreuzblüter, wie Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl oder Kohlrabi. Aber genauso wie die anderen Kohlsorten fristete der kleine Rosenkohl lange ein Schattendasein – als Essen der armen Leute oder als Kinderschreck, den die lieben Kleinen bis zuletzt auf dem Teller verharren ließen.

In den letzten Jahren hat Rosenkohl sich allerdings zum echten Shootingstar entwickelt und ist dem trüben Image eines viel zu lang gekochten Gemüses entkommen. Heute wird er knackig im Salat serviert oder findet seinen Weg in hippe Bowls der Großstadt-Foodies

Pastinake – wiederentdeckte Superwurzel

Ganz anders als Rosenkohl sind Pastinaken bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen beliebt. Die helle Wurzel, die zu den Doldenblütern gehört, schmeckt recht süßlich und ist besonders mangenfreundlich, weswegen man sie gerne für Baby-Brei verwendet. Wer sie aber nur weichgekocht und püriert kennt, der verpasst so einiges.

Altes, neues Trendgemüse

Pastinaken sind zurück auf den deutschen Tellern, nachdem sie zuvor viele Jahre eher eine große Ausnahme waren. Aber das war nicht immer so. Bevor Kartoffeln aus den USA nach Europa kamen und hier zum beliebten und leicht anzubauenden Allrounder wurden, war die Pastinake das Trendgemüse. Und auch, wenn sie den Beinamen „Germanenwurzel“ trägt, ist sie in Frankreich, England und den USA (noch) viel bekannter als in Deutschland.

Lauch – würziger Allrounder für alle Lebenslagen

Lauch, Porree, Breitlauch, Winterlauch, Welschzwiebel, Gemeiner Lauch, Spanischer Lauch, Aschlauch, Fleischlauch: die Sortenvielfalt beim würzigen Allrounder ist riesig. Meist findet man den Winterlauch in den Regalen der Märkte. Denn das ist der beliebte Wintergemüse-Klassiker. Mit seiner feinen, würzigen Note peppt er garantiert jedes Gericht auf. Übrigens: Lauch und Porree sind nur zwei synonym verwendete Wörter für ein und dasselbe Gemüse.

Weitgereiste Gemüsestangen

Schon 2100 v. Chr. wurde Lauch in der Stadt Ur im heutigen Irak angebaut. Auch die alten Ägypter kannten die langen grünen Stangen. Sie sollen seinerzeit insbesondere die Arbeiter beim Bau der Pyramiden gestärkt haben. In der Antike war Lauch vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, von wo aus er auch seinen Geschmackssiegeszug über ganz Europa und die Welt startete.

Übrigens: Lauch war im Altgermanischen Ritual so heilig, dass er einer Rune ihren Namen gab. Und auf den britischen Inseln soll er sogar einem König als Erkennungszeichen seiner Truppen gedient haben und ist bis heute eines der Nationalsymbole von Wales.

Quelle: BVEO - Deutsches Obst und Gemüse

Veröffentlichungsdatum: 14.12.2020

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