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BMEL: Verstärkung der Abwehr bei Kartoffel gegen Schaderreger

27. November 2020

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 24. November in Berlin die Zuwendungsbescheide für das Projekt "Erstellung neuer und Verstärkung bestehender Abwehrebenen der Kartoffel gegen die Schaderreger M. chitwoodi, PLRV, PVY und TRV (ADLATUS)" überreicht.

Quelle: BMEL
v.l.n.r.: Herr Dr. Rafal Zgadzaj (Projektleiter im Teilprojekt der Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG (BNA), Verbund aus insgesamt 4 Teilprojekten bestehend); Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner; Herr Dr. Justus Böhm (Geschäftsführer BNA); Frau Dr. Stefanie Hartje (BNA, Verbundkoordinatorin ADLATUS). Quelle: BMEL

Das Forschungsvorhaben "ADLATUS" wird im Rahmen des Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über eine Laufzeit von 36 Monaten gefördert und vom Projektträger BLE (ptble) betreut. Finanziert wird das Vorhaben über die Ackerbaustrategie.

Der Verbundkoordinator des Projekts ist die Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG aus Hohenmocker. An dem Projekt beteiligen sich weiterhin das Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) mit dem Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz sowie dem Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME aus Aachen.

Ziel: Züchtung dauerhafter Virus- und Nematodenresistenz in der Kartoffel

Gegenstand des geplanten Vorhabens ist ein züchterischer Ansatz für die Nutzpflanze Kartoffel, der eine Reaktion der Pflanze auf neue oder sich verändernde Schadorganismen ermöglichen soll. Mit Hilfe neuer Wirtsfaktoren und bestehenden Abwehrmechanismen soll die Abwehr der Kartoffel gegen Viren und Fadenwürmer (Nematoden) gestärkt werden.

Laut Konsortium sollen die Züchtungsansätze zukünftig helfen, einen nachhaltigen Anbau der Kartoffeln zu ermöglichen. Der Ertrag soll so gesichert und Infektionen mit einem oder mehreren Erregern unterbunden werden. Pflanzenschutzmittel können reduziert und die Resistenz der Pflanzen gestärkt werden.


Hintergrund
Im Zuge der weltweiten Produktion, des Handels sowie Tourismus steigt die Gefahr bei Pflanzen, dass unerwünschte oder bisher unbekannte Schadorganismen in die Europäische Union beziehungsweise nach Deutschland eingeschleppt werden. Durch den Klimawandel ist zu erwarten, dass sich neue Schadorganismen leichter etablieren oder verstärkt auftreten können. Innovationen im Bereich Pflanzengesundheit sind auch daher von tragender Rolle zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

Mit der "Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen zur Vermeidung der Ein- und Verschleppung von geregelten und neuen Schadorganismen an Pflanzen – Pflanzengesundheit –" will das BMEL die Entwicklung von praxistauglichen Monitoring-, Prognose- und Rückverfolgungssystemen, effizienten Diagnoseverfahren und wirksamen phytosanitären Behandlungsverfahren sowie die Züchtung resistenter Sorten und Strategien zur effizienten Informationsvermittlung und -verarbeitung unterstützen.

Quelle: BMEL

Veröffentlichungsdatum: 27.11.2020

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