fruchtportal.de

Eosta: Anonymität führt zu Ausbeutung - Transparenz schafft Fairness

03. November 2020

Volkert Engelsman importiert und vertreibt seit 30 Jahren weltweit Biolebensmittel. Seine Erfahrung: Nur wenn Missstände klar benannt werden, übernehmen Kund*innen Verantwortung. Denn der Preiskampf tobt auch in der Ökobranche, so ein Artikel von Eosta.

Volkert Engelsman. Foto © Eosta
Volkert Engelsman. Foto © Eosta

Der Mangolieferant Fruiteq in Burkina Faso ist ein gutes Beispiel. Fruiteq wurde im Jahr 2005 als Teil eines niederländischen Entwicklungsprojekts gegründet. Der Supermarktkonzern Ahold sollte nachhaltige Mangos in Burkina Faso produzieren, um den bettelarmen Landwirt*innen zu helfen. Es dauerte exakt ein halbes Jahr, dann war das Medieninteresse erloschen und das Projekt kam nicht auf die Beine. Im Jahr 2009 erhielten wir eine Anfrage, um das Projekt zu übernehmen. Fruiteq machte schon vier Jahre lang Verlust, aber im Betrieb gab es einen Betriebsleiter, der eine Chance verdiente. Zongo Adama ist ein begeisterter Unternehmer, damals ohne Geld, aber reich an Ideen. Eosta regelte die Finanzierung, half bei der Verbesserung der biologischen Pflanzenkultivierung und ließ ein Vorratslager bauen. Zudem vermittelte es bei einem Geschäft mit einem südafrikanischen Unternehmen, das Mangos trocknet. Im darauffolgenden Jahr machte Fruiteq zum ersten Mal Gewinn. Mittlerweile bietet das Unternehmen 200 Arbeitnehmer*innen und Hunderten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ein Einkommen. Burkina

Faso ist ein armes Land, so ein Betrieb bedeutet sehr viel für den lokalen Wohlstand. Der gesamte nachhaltige Einsatz eines Menschen wie Zongo Adama sollte gesehen und belohnt werden, nicht nur sein biologisches Zertifikat. In der „alten Wirtschaft“ landet man schnell in einem ordinären Preiskampf, einem, in dem Supermärkte und oftmals auch die Bioläden gefangen zu sein scheinen. Um sich daraus zu befreien, muss man kreativ sein. So verkauft Eosta seit diesem Jahr „Living Wage Mangos“ – darunter auch die Mangos von Zongo Adama. Ein „Living Wage“ ist ein Lohn, der einen anständigen Lebensstandard ermöglicht, inklusive Bildung, Gesundheitswesen und Geld für unerwartete Notfälle. Faire Löhne sind eine noch nicht ausgereifte, aber aktuelle Entwicklung. Das steigende Wohlstandsgefälle in Afrika formt neben Biodiversitätsverlust, Erderwärmung und gesundheitlichen Herausforderungen vielleicht die wichtigste Herausforderung, wenn es um Verbesserungen auf dem Gebiet von Nachhaltigkeit geht.
Artikel von www.oekologie-landbau.de

Lesen Sie hier mehr: eosta.com/de/

Quelle: Eosta

Veröffentlichungsdatum: 03.11.2020

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse