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Corona-Crash macht Chinas Konsum schwer zu schaffen

Onlinehandel mit Lebensmitteln steigt um 19 Prozent
28. Juli 2020

Im Zuge der Corona-Krise ist der Konsum in China so stark eingebrochen wie nie zuvor in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der Umsatz der Einzelhändler fiel im ersten Quartal 2020, das vom Lockdown geprägt war, um 19 Prozent. Die von der Pandemie verunsicherten Chinesen hielten sich selbst beim Kauf von Artikeln des täglichen Bedarfs zurück.

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Dies sind Ergebnisse des "China Shopper Report 2020" der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company.

Der Umsatz mit Verbrauchsgütern sank im Reich der Mitte in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt um 6,7 Prozent. Bei Lebensmitteln und Getränken schrumpfte er sogar um 7,7 Prozent. Im Non-Food-Segment ging der Absatz um 4,6 Prozent zurück.

Schub für den Onlinehandel

Der Lockdown hat das ohnehin bereits kräftige Wachstum des Onlinehandels in China weiter beschleunigt - insbesondere bei Lebensmitteln. Im ersten Quartal 2020 legte der Umsatz, der über Onlinekanäle erzielt wurde, insgesamt um 19 Prozent zu, im stationären Handel ging er hingegen um 13 Prozent zurück.

Heimische Anbieter wieder mehr gefragt

Bislang waren die Einkaufsgewohnheiten der Chinesen von zwei maßgeblichen Trends geprägt. Mit steigendem Wohlstand griffen sie zu immer höherwertigeren Produkten. Zudem haben viele ausländische Labels an Popularität gewonnen und sind zuletzt stärker gewachsen als die heimischen Marken. "Doch durch die Corona-Pandemie hat sich das Konsumverhalten in China zum Teil radikal verändert", stellt Bain-Partner und Konsumgüterexperte Oliver Merkel fest. "Die Kunden haben sich wieder mehr den vertrauten heimischen Anbietern zugewandt."

Längere Stagnation der privaten Nachfrage möglich

Gemeinsam mit dem chinesischen Verbraucherforum Kantar Worldpanel untersucht Bain bereits seit neun Jahren das Kaufverhalten der chinesischen Konsumenten bei Alltagsprodukten. Nach vielen Boomjahren hatte sich die Konsumgüternachfrage in der jüngeren Vergangenheit auf ein jährliches Wachstum von 5 Prozent eingependelt; 2019 waren sogar 5,5 Prozent erreicht worden. "Das ist jetzt Makulatur", erklärt Miltiadis Athanassiou, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Konsumgüter und Handel in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA). "Wann sich die private Nachfrage in China wieder erholt und das Vor-Corona-Niveau erreicht haben wird, ist noch nicht absehbar."

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Quelle: Ots/ Bain & Company

Veröffentlichungsdatum: 28.07.2020

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