fruchtportal.de

BLE-Marktbericht KW 11/ 20: Deutschland herrschte mit Äpfel vor

19. März 2020

Deutschland herrschte mit Elstar, Jonagold und Pinova vor. Boskoop hatten an Wichtigkeit verloren, dafür standen Topaz wieder vermehrt bereit. Aus Italien kamen vorrangig Golden Delicious und Pink Lady. Frankreich schickte hauptsächlich Pink Lady und Granny Smith.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Niederländische Offerten gab es überwiegend in Frankfurt, Hamburg und Köln. Polnische Royal Gala in 65/70 mm kosteten in Frankfurt 1,- € je kg. Die Unterbringungsmöglichkeiten schränkten sich lokal ein, da weniger Kunden am Markt waren.

Die Früchte aus Italien und Frankreich sprachen hinsichtlich ihrer Ausfärbung durchaus an und wurden daher mitunter flott umgeschlagen. Die Händler hatten kaum Grund, ihre bisherigen Forderungen zu modifizieren, daher verharrten die Bewertungen häufig in ihren bekannten Spannen. Ab und an konnten leichte Verteuerungen wegen einer begrenzten Verfügbarkeit durchgesetzt werden.
 
Orangen
Spanien bestimmte im Bereich der Blondorangen kontinuierlich das Geschehen und stellte vorrangig Lane Late und Navelate bereit. Aus Ägypten kamen Valencia Late, aus der Türkei Washington Navel. Navel aus Griechenland und Italien ergänzten, generierten aber kaum noch Beachtung. Bei den Blutorangen konnte hauptsächlich auf italienische Moro und Tarocco zugegriffen werden. Spanische Sanguinelli komplettierten die Warenpalette. Insgesamt herrschte ein durchaus freundliches Interesse vor, welches ohne Schwierigkeiten gestillt wurde. Selbst eine beschleunigte Abwicklung, wie sie auf manchen Plätzen stattfand, brachte die Händler nicht in Bredouille. Die Notierungen veränderten sich darum nicht wesentlich. Verteuerungen waren nur selten zu verzeichnen, so stiegen in Berlin die Preise für großkalibrige spanische Offerten ein wenig an.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Aus Spanien stammten Orri, Nadorcott und Tango. Generell verminderte sich die Verfügbarkeit und auch die Präsenz von Nova schränkte sich ein. Israelische Orri, wie gewohnt in einer exklusiven Qualität, spielten von der Wichtigkeit her eine bedeutende Rolle. Marokkanische Nadorcott hatten ab und an konditionelle Probleme. Die Türkei schickte speziell Murcott und Nadorcott, welche indes nicht an allen Plätzen vorzufinden waren. Die Saison bog auf ihre Zielgerade ein. Die Nachfrage begrenzte sich. Da sich die Versorgung ebenso verringert hatte, verharrten die Bewertungen oftmals auf ihrem bisherigen Niveau. Punktuell dehnten sich die Verkaufsmöglichkeiten infolge des wechselhaften Wetters aus, was sich aber nicht grundlegend auf die Preise auswirkte.

Zitronen
Spanische Primofiori herrschten vor. Türkische Abladungen beteiligten sich nur mancherorts am Geschehen und verschwanden in Frankfurt zur Wochenmitte aus dem Sortiment. Das Interesse zeigte sich durchaus freundlich. Die Bewertungen blieben meist konstant, da die organoleptischen Eigenschaften der Produkte absolut überzeugen konnten.

Bananen
Zum einen verzeichnete man witterungs- und ferienbedingt eine ruhige Nachfrage. Da die Bereitstellung genügend auf die entschleunigte Aufnahme abgestimmt wurde, brauchten die Händler ihre Forderungen nicht zu modifizieren. Auch wegen der Corona-Problematik hatte sich die Intensität der Marktbesuche verringert, Angebotsüberhänge waren aber bisher noch kein Thema. Zum anderen verbesserte sich der Absatz ein wenig. In der Folge etablierten sich bei den Zweit- und Drittmarken verschiedentlich leichte Verteuerungen. Lokal verknappte sich der Zufluss der Zweitmarke, was in dem Fall jedoch keine Auswirkungen auf die Preisfindung hatte.

Blumenkohl
Italienische Zuströme dominierten, französische schlossen sich von der Bedeutung her an, hatten sich jedoch eingeschränkt. Es war ein freundliches Interesse zu erkennen. Angesichts der verminderten Verfügbarkeit und der angehobenen Einstandspreise kam es zu, zum Teil auch ziemlich kräftigen, Verteuerungen. So sollte man in Frankfurt bis zu 14,- € je 6er-Aufmachung aus Frankreich bezahlen. Manchmal konnten von den angestiegenen Notierungen auch spanische und belgische Chargen profitieren, die günstiger als die französische Konkurrenz waren. An einigen Plätzen dezimierten sich aufgrund der hohen Bewertungen die Unterbringungsmöglichkeiten.

Salat
Kopfsalat stammte aus Belgien und Italien, ergänzend aus Deutschland und den Niederlanden. Italienische Ware suchte man punktuell vergebens. Summa summarum dehnten sich die belgischen Zugänge aus. Da die Erzeugnisse aber einen eher kleinen Durchmesser hatten, sanken die Notierungen sukzessive ab. Nur in Berlin konnten die Vertreiber ihre Aufrufe heraufsetzen. Der Handel mit spanischem Eissalat enttäuschte verschiedentlich. Der Bedarf wurde ohne Probleme befriedigt. In München weiteten sich die Preisspannen in beide Richtungen aus, da man ab und an zu leichte Artikel anlieferte. Der Coronavirus hinterließ Spuren: In Berlin war merklich zu spüren, dass die Gastronomie weniger zugriff als zu normalen Zeiten. Die Bewertungen von Bunten Salaten veränderten sich nicht wesentlich. Angebot und Nachfrage hielten sich die Waage. Lediglich in München entwickelten sich die italienischen Partien zu Wochenbeginn zu Ladenhütern, was für massive Verbilligungen sorgte. Dann verspäteten sich die neuen italienischen Ankünfte wegen Grenzkontrollen zu Österreich; sie trafen erst am Freitagmorgen ein. Immerhin konnten sie dann doch noch recht schnell umgeschlagen werden, da französische Produkte ausverkauft waren.

Gurken
Je nach Markt dominierten die Niederlande, Belgien oder Spanien das Geschehen. Griechische Chargen tauchten einzig in München, inländische mittlerweile auch in Köln auf. Mit französischen Zufuhren wurde die Warenpalette abgerundet. Das Interesse war nicht besonders stark ausgeprägt, was Vergünstigungen initiierte: Meist machten die belgischen und niederländischen Artikel den Anfang, spanische und einheimische folgten dann dem Trend. Minigurken aus den Niederlanden in 12-kgMehrwegsteigen räumten in Frankfurt flott. Dort litten türkische Importe unter Konditionsschwierigkeiten. In Hamburg verbilligten sich die niederländischen Offerten, was die Unterbringung augenscheinlich beschleunigte. Inländische Zuströme komplettierten das Sortiment, in dem spanische eine wichtige Rolle spielten.

Gemüsepaprika
Spanische Anlieferungen dominierten vor türkischen. Marokkanische Importe hatten ergänzenden Charakter. Belgische und niederländische Offerten komplettierten das Sortiment. Das Interesse war durchaus freundlich und konnte aber ohne Schwierigkeiten gestillt werden. Punktuell begrenzten sich grüne Erzeugnisse aus Spanien, weshalb die Kunden vermehrt auf die niederländischen zugriffen. Generell tendierten die Bewertungen leicht aufwärts. In Frankfurt und Köln verteuerten sich türkische Artikel etwas. In Berlin erhöhten anfangs die Händler ihre Aufrufe, ehe sie diese sukzessive infolge einer zu langsamen Abwicklung wieder absenkten.
 


Weitere Informationen
Frankfurt
Bis Donnerstag waren niederländische Erdbeeren aus dem Treibhaus mit 4,50 bis 4,80 € je 500 g richtig teuer; bei einer guten Marktversorgung verminderten sich am Freitag die Bewertungen auf ca. 3,50 € je 500 g. Bei den spanischen Produkten bildeten sich Überhänge, die man mit Vergünstigungen auf 1,- € je 500-g-Schale abzubauen versuchte. Nisperos standen aus Spanien und verstärkt in 1-kgAbpackungen aus Marokko zu 4,50 € bereit. Die Notierungen von Rhabarber stiegen um 10 bis 15 %. Bleichspargel stieß nur auf eine geringe Beachtung, zum Wochenende hin intensivierten sich jedoch die Unterbringungsmöglichkeiten der knappen einheimischen und der üppigen niederländischen Partien. Grünspargel generierte durchgängig kaum Zuspruch. Die Preise von Kohl zogen an. Der Absatz von Lauch befriedigte meist. Möhren wurden am Freitag flotter umgeschlagen.
Hamburg
Erste Erdbeeren aus der niederländischen Ernte kosteten 3,90 € je 500-g-Schale. Wegen eines ausgedehnten Angebotes senkten die Vertreiber ihre Aufrufe für spanische und marokkanische Himbeeren: Diese konnten zu 1,12 bis 1,60 € je 125-g-Schale schnell abgewickelt werden. Für niederländischen Rhabarber sollte man 4,- € je kg bezahlen. Violetter Spargel aus den Niederlanden eröffnete die Saison zu 12,- € je kg und vergünstigte sich sukzessive auf 9,50 € je kg. Violette Stangen aus Spanien waren schon zu 6,75 € je kg zu bekommen. Aus dem süddeutschen Raum trafen gleichmäßig aufgemachte weiße Offerten ein: 14/18 mm wurde zu 10,50 € und 18/22 mm zu 15,50 € je kg verkauft. Zucchini aus Spanien und Marokko waren bei einem nicht sehr umfangreichen Sortiment recht beliebt.
Köln
Das Corona-Virus breitete sich aus und die Verunsicherung am Platz nahm zu. Die Händler mussten genau den Grad der Disponierung abwägen, um Überhänge zu vermeiden.
München
Die Präsenz von spanischen Erdbeeren dehnte sich aus; der Großteil des Vertriebs wurde aber mit italienischer Ware aus der Basilikata bestritten. Die Vermarktung gestaltete sich eher durchwachsen. Himbeeren aus Spanien standen über Bedarf bereit; erst in der zweiten Wochenhälfte verbesserten sich die Unterbringungsmöglichkeiten leicht. Mangos und Ananas wurden weiterhin gesucht. Die Vermarktung von inländischem Spargel von beheizten Flächen verlief zu ruhig: Aufgrund fester Preisvorgaben der Erzeuger sowie einer schwachen Nachfrage konnten auch griechische und norditalienische grüne Stangen nur schleppend abgesetzt werden. Nach dem Ende der Saison von deutschen Hokkaidokürbissen wurde ausschließlich westafrikanische Ware offeriert. Bärlauch und Lauchzwiebeln vergünstigten sich. Die übersichtlicheren Mengen an Rosenkohl aus den Niederlanden und Belgien verteuerten sich. Krause Petersilie blieb knapp. Italien machte sich mit frisch geerntetem Spitzkohl, Weisskohl und Palmkohl stärker bemerkbar.
Berlin
Das Interesse an marokkanischen Wollmispeln, Nisperos, war zu 4,- € je 1-kg-Steige gering. Einheimischer weißer Spargel kostete zwischen 12,- und 18,- € je kg, je nach Durchmesser. Der Umschlag erfolgte langsam und auch griechische und niederländische Produkte wurden recht wenig beachtet. Ab Wochenbeginn boten mehrere Händler sehr umfangreich italienische Gewürzkräuter im Topf an. Allerdings war der Zuspruch bei Forderungen von 1,30 bis 1,50 € je Topf verhalten.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 11/ 20
Copyright © fruchtportal.de

Veröffentlichungsdatum: 19.03.2020

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse