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Marktinformation Ostdeutschland 11 KW: Starke Speisekartoffelabsatz im LEH

17. März 2020

Nachdem in der vergangenen Woche der Corona-Virus den Absatz von Speisekartoffeln in Mecklenburg - Vorpommern befeuerte, ist die Nachfrage in dieser Woche deutlich zurückgegangen. Die meisten Endkonsumenten haben heute nur noch begrenzte Lagermöglichkeiten für Kartoffeln. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 11 KW 2020 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
Bildquelle: Shutterstock.com

Ob sich der Pack- und Auslieferungsstress letztendlich finanziell gelohnt hat, ist fraglich. Drängende Lagermengen konnten jedoch rasch vermarktet werden. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln blieben von dem stärkeren Bedarf der Vorwoche unbeeindruckt, sie verharren unverändert auf dem Niveau der letzten Wochen. Die Schälkartoffelpreise sind ebenfalls stabil in die neue Woche gestartet.

Brandenburg
Das Preisniveau für Speisekartoffeln ist trotz der starken Nachfrage in der Vorwoche auf dem bisherigen Niveau geblieben. Packer räumten insbesondere die Hof nahen Lagerhallen. Die Vorratskäufe der Endkonsumenten verursachten in der vergangenen Woche diverse Überstunden in den Packbetrieben. Lebensmitteleinzelhandel und Discounter meldeten Bedarf wie zu Feiertagen. Diese Woche heißt es von heimischen Packern: "Bei uns herrscht Totentanz". Immer wieder wird von Qualitätsproblemen wie Schwarzfleckigkeit und vorzeitiges Keimen berichtet. Insbesondere mehlig kochende Knollen zeigen verstärkt Lagerdruck. Frühkartoffeln sind für April geplant. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vorigen Woche.

Sachsen
Der durch den Corona-Virus von den Medien inszenierte Nachfrageboom nach Speisekartoffeln hat in der Vorwoche die Abpacker von Speisekartoffeln kräftig herausgefordert. Um die starke Nachfrage des Einzelhandels bedienen zu können, mussten ungeplant Überstunden geleistet werden. Zum Wochenende ebbte die Nachfrage im LEH plötzlich ab, beim Packer bestellte Ware wurde storniert. Letztendlich hat dieses Strohfeuer Packern deutliche Mehrkosten eingefahren. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln blieben unbeeindruckt vom Absatzgeschehen auf stabilem Niveau. Für die kommende Woche sind die ersten ägyptischen Frühkartoffeln in der Planung. Bis Ostern muss noch ausreichend heimische Speiseware für die Regionalprogramme zur Verfügung stehen.

Sachsen - Anhalt
Der kräftige Speisekartoffelabsatz der Vorwoche ist mit Wochenbeginn total eingebrochen. Bestellungen bei Versandhändlern wurden storniert. Endkonsumenten haben ihre ohnehin nur begrenzt lagerfähigen Kartoffelvorräte nicht weiter aufgestockt. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sowie die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Versandhändler berichten über geringe Absatzchancen im Ausland aufgrund von Qualitätsmängeln heimischer Speiseware. Viele Kartoffeln haben Silberschorf, welcher nicht toleriert wird. Französische Ware hat bessere Qualität und passt auch preislich.

Thüringen
Die vergangene Woche war von starkem Speisekartoffelabsatz im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern geprägt. Die durch den Corona-Virus inszenierten Hamsterkäufe führten neben Nudeln und Reis auch zu einer starken Nachfrage nach Kartoffeln. Bedingt durch die begrenzte Lagerfähigkeit, in vielen Haushalten fehlen kühle und dunkle Vorratsräume, ebbte dieser Nachfrage diese Woche schlagartig ab. LEH und Discounter haben noch reichlich Speiseware vorrätig. Die ersten Kleinabpackungen mit ägyptischen Frühkartoffeln (57 EUR/dt Bezugspreis Packer) werden diese Woche im Einzelhandel angeboten. Die Preise für Speisekartoffeln im Pack- und Schälgeschäft blieben diese Woche unverändert im Vergleich zur Vorwoche.

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Quelle: MIO-Lallf

Veröffentlichungsdatum: 17.03.2020

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