fruchtportal.de

AMI: Zahl der Werbeanstöße steigt vor allem bei Bio-Obst

12. März 2020

Die Zahl der Angebotsaktionen mit frischem Obst steigt weiter. Im vergangenen Jahr wurden so viele Werbeanstöße wie nie zuvor verzeichnet. Ging der Zuwachs 2018 ausschließlich auf das Konto von Obst aus konventioneller Produktion, wurde 2019 fast ausschließlich mehr Bio-Obst beworben. Bei Äpfeln zeigt sich erneut der Einfluss der jeweiligen Ernte auf die Angebotsaktionen. Gleichzeitig geht auch der Beeren-Boom in den Angebotsaktionen weiter.

Bildquelle: Shutterstock.com apfel
Bildquelle: Shutterstock.com

Frisches Obst war 2019 so häufig in den Werbezetteln des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) vertreten wie nie zuvor. Für AMI Aktionspreise im LEH wurden insgesamt 19.923 Werbeanstöße erfasst. Das waren gut 3 % mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Werbeanstöße für Obst aus konventioneller Produktion ist nur geringfügig um 0,5 % auf 17.504 gestiegen. Der Zuwachs geht 2019 also fast ausschließlich auf Bio-Obst zurück. Hier war die Zahl der Werbeanstöße mit 2.419 um 29 % höher als im Jahr zuvor. Nachdem der Bio-Anteil in den Angebotsaktionen 2017 und 2018 etwas geschwächelt hatte, ist er 2019 auf den zweithöchsten Wert der vergangenen 10 Jahre gestiegen. Von der Gesamtzahl der Werbeanstöße entfielen gut 12 % auf Bio-Obst. Basis für diese Auswertungen sind die Werbezettel von 50 Ketten des LEH und deren Regionalgesellschaften. Berücksichtigt werden dabei die Handzettel in gedruckter oder digitaler Form. Keine Berücksichtigung finden dagegen Radiowerbung, Zeitungsannoncen oder Reduzierungen vor Ort in den Geschäften.

Apfelernte beeinflusst die Angebotsaktionen

Zu Beginn des Jahres 2019 war die Zahl der Werbeanstöße höher als im Vorjahr. Das hat im Wesentlichen mit den Äpfeln zu tun. Für die Erklärung muss bis ins Jahr 2017 zurückgeblickt werden. Damals waren große Teile der Apfelernte dem Frost zum Opfer gefallen, und es wurden nur sehr wenige Äpfel geerntet. Entsprechend standen in der ersten Jahreshälfte 2018 nur kleine Lagerbestände zur Verfügung, die noch dazu hochpreisig waren. Das Potenzial für Angebotsaktionen war gering, und der LEH hielt sich dementsprechend mit Aktionen zurück. Daher war die Zahl der Werbeanstöße zum Start in das Jahr 2018 vergleichsweise gering. Zum Start in das Jahr 2019 waren die Vorzeichen genau umgekehrt. Im Herbst 2018 war eine Rekordernte an Äpfeln eingelagert worden. Hohe Lagerbestände zum Jahresstart 2019 drängten in den Verkauf und wurden über Angebotsaktionen im LEH platziert. Vor allem zum Tag des deutschen Apfels war die Zahl der Werbeanstöße hoch. Mit der Ernte 2019 haben sich die Vorzeichen dann wieder gedreht, und Äpfel wurden in der zweiten Jahreshälfte weniger beworben als im Vorjahr.

Neuzugänge in der Top-10

Die Produktvielfalt in den Angebotsaktionen war 2019 etwas kleiner als im Vorjahr. Insgesamt wurden 66 Obstarten mindestens einmal beworben. Im Jahr zuvor waren es noch 74 Obstarten gewesen. Auf die 10 am häufigsten beworbenen Arten entfielen 2019 rund 55 % aller Werbeanstöße für Obst. Damit hat sich dieser Anteil gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Weil die einzelnen Obstarten unterschiedliche Saisonzeiträume haben, setzt sich auch die Top-10 im Jahresverlauf unterschiedlich zusammen. Insgesamt schafften es 32 Obstarten 2019 mindestens in einer Woche in die Top-10. Lediglich Äpfel waren in allen 52 Wochen in den Top-10 vertreten, davon 24-mal auf dem ersten Platz. Häufige Vertreten in den Top-10 waren zudem Trauben mit 46 und Bananen mit 45 Wochen.

Die Top-10 für das ganze Jahr betrachtet zeigt sich auf den vorderen Plätzen unverändert gegenüber dem Vorjahr. Unangefochten sind Äpfel die Obstart, die am häufigsten beworben wird. Sie hatten 2019 einen Anteil von gut 10 % an der Gesamtzahl der Werbeanstöße. Hinter den Äpfeln landeten Trauben mit einem Anteil von gut 9 % auf dem zweiten Platz. Dahinter folgten wie im Vorjahr Orangen mit einem Anteil von 5,5 %. Auf der vierten Position gab es die erste Veränderung. Easy Peeler wurden zwar etwas häufiger beworben als im Vorjahr, noch stärker ist die Zahl der Werbeanstöße allerdings bei den Bananen gestiegen, die dadurch Easy Peeler vom vierten Platz verdrängt haben. Insgesamt haben sich die Bananen sogar um zwei Positionen verbessert und haben auch die Birnen hinter sich gelassen. Während die Easy Peeler um einen Platz nach hinten gerutscht sind, haben Birnen zwei Plätze verloren und lagen 2019 nur noch auf Rang 7. Das liegt vor allem auch daran, dass Heidelbeeren noch einmal deutlich häufiger beworben wurden als in den Vorjahren. Sie machen inzwischen fast 5 % der Werbeanstöße für Obst aus. Auch auf den letzten drei Plätzen in den Top-10 gab es Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Weil die Zahl der Werbeanstöße für Ananas deutlich zurückgegangen ist, rutschen sie aus der Top-10 heraus. Auch Zuckermelonen wurden weniger beworben und mussten ihren Platz räumen. Davon profitierten Avocados und Erdbeeren, die gleichzeitig auch häufiger beworben wurden als 2018. Kiwis haben sich in der Rangliste um einen Platz verbessert.

Mehr Informationen.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 11.03.2020)
 

Veröffentlichungsdatum: 12.03.2020

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse