fruchtportal.de
Die Blaubeerwelt wird sich in Polen treffen

Veränderungen auf dem Blaubeermarkt in Europa

02. März 2020

Die Blaubeerkonferenz ist eine großartige Möglichkeit, um die neusten Kenntnisse über den Blaubeeranbau zu erhalten, aber nicht nur. Vor der Ausstellung hat der Organisator einige Themen zusammengefasst, die dann diskutiert werden. Dies geschieht im Lichte des Blaubeerbooms, der weltweit andauert und insbesondere in Europa, heißt es.

Foto © Hortus Media
International Blueberry Conference. Foto © Hortus Media

Die gesamte Produktion dieser Früchte wächst so schnell, dass sie sich in den nächsten 7-10 Jahren verdoppeln kann und das Niveau von 2 Millionen Tonnen jährlich erreicht. Experten sagen vorher, dass dies nicht notwendig eine Überproduktion bedeutet, weil in vielen europäischen Ländern und jenen außerhalb des Kontinents der Konsums und sogar das Wissen über Blaubeerfrüchte noch sehr gering ist. Da die Verbraucher bewusster (und gesünder) werden, sollte die Nachfrage nach Blaubeeren steigen, ebenso wie der Konsum. Wird es wirklich so sein?

Der FAO zufolge werden rund 20% der erzeugten Lebensmittel, obwohl sie gut für den Konsum geeignet wären, weggeworfen und nicht genutzt. In einem typischen europäischen Haushalt werden 20-30% der gekauften Lebensmittel weggeworfen, wovon zwei Drittel noch unverdorben sind und gegessen werden könnten. Die Briten verschwenden mehr als 20% der Lebensmittel, während diese Rate in Amerika noch höher ist und bei 25-40% steht. Diese Daten scheinen brutal, aber hat das irgendetwas mit Blaubeeren zu tun? Nun, hat es.

Foto © Hortus Media
Foto © Hortus Media

Was, wenn sich herausstellt, dass die Beeren bester Qualität, die in Polen, Deutschland, Rumänien, Serbien, der Ukraine und Weißrussland erzeugt werden, schwierig zu verkaufen sind? Was, wenn das fruchtbare Jahr kommt und es stellt sich heraus, dass in Polen, wo die Blaubeerfläche bereits rund 15.000 ha beträgt (vielleicht sogar mehr), nicht 20.000 bis 30.000 Tonnen erzeugt werden (so offizielle Statistiken), sondern 50.000 oder sogar 70.000 Tonnen (und vielleicht sogar mehr)? Wenn es keine Verkaufskanäle und Verkaufsmöglichkeiten gibt, können die Früchte nicht verkauft werden. Es könnte sich auch herausstellen, dass es mit solch einem Produktionsumfang keinen geben wird, der die Früchte manuell pflückt.

Foto © Hortus Media
Foto © Hortus Media

Deshalb muss man in die Zukunft blicken und verschiedene Szenarien umgesetzter oder geplanter Aktivitäten vorausahnen. Wenn es um Blaubeeren geht, gibt es leider oft nur eine kurzfristige Planung (einem „guten Preis für die Frucht“ folgt die Pflanzung von mehr Büschen). Das ist nicht gut für den Markt und kann bald unerfreuliche Folgen haben.

Foto © Hortus Media
Foto © Hortus Media

Ein weiteres Element ist, darauf zu blicken, wie eine mögliche Blaubeerkrise in Europa zu vermeiden ist, wofür die USA, das führende Land bei der Blaubeerproduktion, als ein Beispiel genommen wird. In Europa existiert praktisch kein Markt für die Weiterverarbeitung und wenn er existiert, nutzt er höchstens ein paar Prozent der Früchte aus dem allgemeinen Erntepool. Das ist eine Richtung, die leicht zu einigen „Spannungen“ auf dem Blaubeermarkt führen kann, insbesondere während der Spitzenernteperioden in einzelnen Ländern.

Ein weiteres wichtiges Element ist die ständige Arbeit an der Qualität. Während dieser Konferenz wird man von vielen Experten hören, dass Qualität der Schlüssel für den Erfolg ist und sein wird.

Foto © Hortus Media
Foto © Hortus Media

Im Wege eines „Marathons“, an dem alle Beeren (Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und viele andere Arten von oft exotischen Früchten) „teilnehmen“, werden die folgenden Fragen gestellt: Warum sollte der Verbraucher sich für Blaubeeren entscheiden? Wie können sie das ganze Jahr hindurch konsumiert werden? Wie können Kinder und Menschen mit Diabetes sie essen? Die Antwort auf diese Frage ist eine Herausforderung für die gesamte Industrie durch gute gemeinsame Vermarktung, die von allen Teilnehmern des Blaubeermarktes umgesetzt werden kann. Jeder nach seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Jeder, der sich um die Zukunft und den Wohlstand dieses Marktes sorgt.

Zu den Veränderungen des Blaubeermarktes bald auf der 8. International Blueberry Conference (4.-6. März, Polen), Hortus Media sp. z o.o., Poland.  

Für mehr Informationen und das Programm: https://www.konferencjaborowkowa.pl/en-us/program

Quelle: Mariusz Podymniak, "Jagodnik" - International Blueberry Conference

 

Veröffentlichungsdatum: 02.03.2020

Fruchtportal © 2004 - 2024
Online Fachzeitschrift für den internationalen Handel mit frischem Obst und Gemüse